Bei Tesla häufen sich wieder Unfälle, Analysten setzen der Commerzbank zu, BioNTech wieder einmal vor Gericht und bei Nel ASA steigt die Spannung
Neue alte Sorgen an der Börse
Nicht alle Schlagzeilen kommen Anlegerinnen und Anlegern unbekannt vor. Besonders einige Titel machen immer wieder mit altbekannten Themen von sich reden, die sie einfach nicht abzuschütteln können scheinen. Das macht sich immer wieder bei den Kursen bemerkbar, und das leider längst nicht immer im positiven Sinne.
Für Tesla (US88160R1014) gab es am Wochenende nur wenig gute Neuigkeiten. In den Schlagzeilen stand der E-Autobauer mal wieder aufgrund schwerer Unfälle, die sich dieser Tage zu häufen scheinen. Sowohl in den USA als auch in China crashte jeweils ein Tesla-Fahrzeug, wobei auch eine aktivierte Unterstützung durch autonome Fahrassistenzsysteme bisher nicht ausgeschlossen werden kann. Besonders schwer fiel der Unfall in China aus, bei welchem der Fahrer traurigerweise ums Leben kam.
Es ist bisher ungeklärt, ob Tesla dabei in irgendeiner Form Schuld trifft. Über Unfälle mit Model 3, Model Y und Co. wird in den Medien sehr viel häufiger berichtet als über Unfälle mit Fahrzeugen anderer Hersteller, die ebenfalls jeden Tag passieren. Nicht ohne Grund bleiben die Anleger da noch eher entspannt und die Tesla-Aktie konnte sich am Montag von Verlusten aus der Vorwoche wieder sichtlich erholen. Anleger behalten das Thema aber im Auge und werden darauf hoffen, dass ähnliche Meldungen sich nicht weiter häufen werden.
Commerzbank: Potenzial erschöpft?
Bei der Commerzbank (DE000CBK1001) lief es zuletzt erstaunlich gut. Das Finanzinstitut punktete mit guten Zahlen und ebnete sich damit selbst die mittlerweile beschlossene Rückkehr in den DAX. Zeitweise verhalf das auch der Aktie zu Auftrieb. Am Montag gönnten die Bullen sich aber eine Verschnaufpause und es ging um 3,3 Prozent auf 10,98 Euro abwärts. Nicht ganz unbeteiligt daran dürften die Analysten gewesen sein.
Die kanadische Bank RBC hatte jüngst nur einen neutralen Ausblick auf Lager und hob das Kursziel von zuvor 9 auf 11 Euro an. Damit gehen die Börsneprofis nicht davon aus, dass es jetzt noch großartiges Aufwärtspotenzial gibt. Stattdessen ist die Rede davon, dass die guten Nachrichten größtenteils bereits eingepreist seien. Es ist nicht das erste Mal, dass die Analysten sich bei der Commerzbank als Spaßbremsen erweisen. Allerdings müssen sie natürlich nicht zwingenderweise Recht behalten.
BioNTech und die Impfschäden
Ein echter Dauerbrenner sind momentan Vorwürfe rund um Impfschäden, die angeblich nach Corona-Impfungen von BioNTech (US09075V1026) entstanden sein sollen. In einem Fall geht es diesbezüglich nun vor Gericht. Mitte März wird vor dem Frankfurter Landgericht ein Fall verhandelt, bei dem eine Klägerin einen Herzschaden direkt auf den BioNTech-Impfstoff zurückführt.
Nebenwirkungen und Impfschäden sind eine reale Angelegenheit, das soll an dieser Stelle gar nicht bestritten werden. Doch ein zeitlicher ist nicht zwingend ein kausaler Zusammenhang und es dürfte schwer werden, einen direkten Zusammenhang mit der Corona-Impfung zweifelsfrei zu belegen. Noch dazu bewegen Impfschäden sich zumindest bisher in einem Ausmaß, wie es im Voraus bereits zu erwarten war. Die Aktionäre bleiben da entspannt und blicken mutig auf Ankündigungen von BioNTech, schon in Bälde mit klinischen Studien zu Krebs-Impfstoffen zu starten. Die BioNTech-Aktie kletterte gestern um respektable 2,11 Prozent auf 132,85 Euro.
Nel ASA in Lauerstellung
Bei Nel ASA (NO0010081235) stehen derweil mal wieder die Charttechnik und kommende Zahlen im Vordergrund. In der nächsten Woche werden die Norweger frische Bilanzen vorlegen, und damit könnte sich auch die weitere Richtung an den Märkten entscheiden. In den letzten Tagen schwächelte die Nel ASA-Aktie sichtbar und fiel von rund 1,70 Euro bis auf 1,57 Euro bei Handelsschluss am Montag zurück.
Widerstände im Norden konnte das Papier schon seit einer Weile nicht mehr nachhaltig hinter sich lassen und es wird wohl gute Neuigkeiten brauchen, um hier endlich die notwendigen Impulse zu liefern. Vor den Zahlen könnte noch einmal munter spekuliert werden. Daran beteiligen sollten Anleger sich wohl nicht unbedingt, denn im Falle einer Enttäuschung könnte ein kleiner bis mittelschwerer Crash drohen. Das gilt im aktuell eher angespannten Marktumfeld ganz besonders.
Manchmal kommen sie wieder
So wie die Zinsängste gibt es an der Börse zahlreiche weitere Themen, die seit Monaten immer mal wieder auftreten und dies wahrscheinlich auch noch das eine oder andere Mal tun werden. Dabei ist zu beobachten, dass die Börsianer auf vertraute Gefahren sehr viel weniger drastisch reagieren als auf unvorhergesehene Schocks. Auf die leichte Schulter genommen werden sollte aber keine Entwicklung und nur weil eine Aktie in der Vergangenheit mit einem blauen Auge davongekommen ist, heißt das noch lange nicht, dass sich dies in Zukunft wiederholen wird. Ausruhen können die Anleger sich also leider nicht.
21.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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