Neuer Masterplan bei Tesla, die Deutsche Bank setzt neue Regeln für Boni durch, Nel ASA strebt weiter in die Höhe und Amazon will Mitarbeiter in Hannover genau unter die Lupe nehmen
Darüber gehen die Meinungen auseinander
Die Zinsängste an den Märkten haben wieder etwas nachgelassen und große Schocks bleiben den Anlegern in dieser Hinsicht wohl für den Moment erspart. Langeweile entsteht dadurch aber noch lange nicht und bei manchem Einzeltitel bleibt es spannend mit teils überraschenden Neuigkeiten, über welche die Meinungen aber auseinandergehen können.
Tesla (US88160R1014) lädt mal wieder zu einem Investorentag, welcher am 1. März in Texas stattfinden soll. Im Vorfeld gab Elon Musk per Twitter schon mal einen kleinen Einblick, um was es bei dieser Gelegenheit gehen wird. Der umstrittene Milliardär sprach davon einmal mehr über seinen sogenannten „Master Plan“, welcher nun in der dritten Ausführung endlich den Weg zu einer vollkommen nachhaltigen Energienutzung für den gesamten Planeten ebnen soll.
Allzu sehr ins Detail wollte Musk noch nicht gehen, was aber in knapp zwei Monaten nachgeholt werden dürfte. Vorab ist lediglich bekannt, dass auch der aktuelle Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) in irgendeiner Form im Mittelpunkt stehen soll. Das kann alles und nichts bedeuten, doch die Anleger zeigen sich recht angetan von der Einladung. Die Tesla-Aktie konnte am Mittwoch um 1,4 Prozent auf 185,22 Euro zulegen und damit ihren jüngsten Aufwärtstrend weiter fortsetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die frischen Hoffnungen der Anleger letztlich nicht doch wieder enttäuscht werden. Längst nicht jeder glaubt daran, dass der Konzern echte Neuigkeiten liefern können wird.
Neue Boni-Regeln bei der Deutschen Bank
Seit jeher leidenschaftlich gestritten wird über Boni für Banker bei der Deutschen Bank (DE0005140008). Solche wird es auch in Zukunft geben, laut einem Bericht des „Handelsblatt“ unter Verweis auf „Finanz-Szene“ gibt es dabei aber künftig wohl neue Regeln. Jene sollen bereits in diesem Jahr in Kraft treten und sich dann auf Bonus-Zahlungen im Jahr 2024 auswirken.
Betroffen von dem Ganzen sind sämtliche außertariflich vergüteten Mitarbeiter, die mindestens als Managing Director tätig sind. Der Bonustopf soll in seiner Größe dabei nicht angetastet werden. In Zukunft soll individuelle Leistung aber stärker belohnt werden. Die Kritik an dem Vorgehen an sich wird dadurch allein kaum abreißen. Die Aktionäre stört das Ganze im Moment aber nicht weiter und die Aktie der Deutschen Bank konnte sich gestern um immerhin 1,2 Prozent auf 11,67 Euro steigern.
Nel ASA wagt den nächsten Schritt
Neuigkeiten bei Nel ASA (NO0010081235) gab es schon seit einer Weile nicht mehr zu sehen, doch charttechnisch befindet das Papier sich in einer hochspannenden Phase. Dabei sitzen die Bullen für den Moment am längeren Hebel und am Mittwoch wagten sie endlich den Schritt auf die nicht ganz unwichtige Marke bei 1,70 Euro. Jene konnte zeitweise überschritten werden, bevor es per Handelsschluss zur Punktlandung kam.
In der Theorie wurde damit der Weg in Richtung 1,80 Euro geebnet, wo ein endgültiger Durchbruch in Richtung Norden gelingen könnte. Ob es dazu kommen wird, dazu finden sich unterschiedliche Ansätze. Die analysten von Morgan Stanley zeigen sich optimistisch und sprachen dem Titel jüngst eine frische Kaufempfehlung aus. An den Märkten sind aber auch mahnende Stimmen zu vernehmen, die vor dem nächsten Einbruch warnen und keine Berechtigung für die jüngsten Zugewinne sehen.
Amazon wehrt sich gegen Datenschützer
Amazon (US0231351067) hat es in Hannover seit einiger Zeit etwas schwerer, die Leistungen der eigenen Mitarbeiter genau zu überwachen. Im vergangenen Jahr setzte Barbara Thiel als Datenschutzbeauftragte für das Land Niedersachen neue Regeln auf den Weg gebracht, welche die Kontrolle von Amazon einschränkt. Der Online-Händler geht gegen die entsprechende Verfügung nun allerdings gerichtlich vor.
Per Handscanner erworbene Leistungsdaten sind nach Ansicht von Amazon wichtig, um Arbeitsabläufe zu planen und „faire Bewertungsgrundlagen“ für Personalentscheidungen zu erhalten. Es bleibt abzuwarten, ob das Verwaltungsgericht in Hannover dieser Argumentation folgen wird. Die Verhandlung ist für den heutigen Tag angesetzt. Ob es dabei auch schon eine Entscheidung geben wird, ist momentan noch offen.
Diskutiert wird immer
Jeden Tag gibt es an den Börsen die eine oder andere Wendung zu sehen, von denen nicht alle wirklich überraschend sind. Doch lebhafte Diskussionen führen den Anlegern immer wieder vor Augen, dass es so etwas wie eine sichere Bank nicht geben kann. Selbst vermeintlich gute Nachrichten müssen da nicht immer zwingend zu Kurssteigerungen führen. Wichtig für Investoren ist es deshalb, den Nachrichtenfluss nicht nur zu verfolgen, sondern die einzelnen Meldungen auch richtig einzuordnen.
09.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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