Noch mehr Konkurrenz für Tesla, ThyssenKrupp sorgt für Enttäuschung, die Deutsche Bank tendiert gen Norden und Nel ASA gerät weiter unter Druck
An den Börsen fehlt es an einer klaren Richtung
Inflationsdaten aus den USA sorgten am Dienstag nicht für den ganz großen Durchbruch bei der Stimmung an den Märkten. Zwar ging die Teuerungsrate wieder leicht zurück, allerdings weniger rapide, als es viele Experten im Vorfeld vermutet hatten. Damit wurden weder vorherige Befürchtungen noch Hoffnungen erfüllt und die Anleger tappen ein Stück weit im Dunkeln.
Bei Tesla (US88160R1014) reichte es gestern immerhin für Zugewinne von 2,85 Prozent, woraus sich aber auch keine neuen Erkenntnisse ableiten lassen. Nachdem die Aktie sich enorm erholen konnte, schwankt sie knapp unterhalb von 200 Euro schon seit einigen Tagen vor sich hin. In Zukunft wird Tesla es auch nicht einfacher haben, bei den Aktionären für Begeisterung zu sorgen.
Die Konkurrenz schläft nicht und schon jetzt wird Tesla von eben jener zunehmend unter Druck gesetzt. 2025 wird ein weiterer Player den Markt der Elektroautos aufmischen. Der Sportwagenhersteller Ferrari (NL0011585146) kündigte für jenes Jahr das erste rein elektrische Fahrzeug an und teilte im Vorfeld schon mal gegen Tesla aus. Die Fahrzeuge des US-Konzerns seien laut Ferrari-CEO Benedetto Vigna lediglich Autos, mit denen man von A nach B komme und damit „funktionale Fahrzeuge“. Die eigenen Karossen hingegen werden mit Emotionen verbunden, was auch im elektrischen Bereich bemerkbar sein soll.
ThyssenKrupp enttäuscht mit Zahlen
Einen schweren Rückschlag gab es für Anleger von ThyssenKrupp (DE0007500001) zu verkraften. Stark gesunkene Stahlpreise haben die Geschäfte des Unternehmens nachhaltig verschlechtert und die Gewinne in diesem Bereich sind regelrecht eingebrochen. Zwar lief es an so ziemlich allen anderen Stellen wieder besser. Das konnte aber weder die Bilanz retten noch die Stimmung der Anlegerinnen und Anleger heben.
Letztere reagierten sehr deutlich darauf, dass die Gewinne in der Stahlsparte so stark nachgegeben haben. Die ThyssenKrupp-Aktie verlor im gestrigen Handel um 10,4 Prozent und fiel auf nur noch 6,31 Euro zurück. Damit haben sich fast alle Zugewinne seit Jahresbeginn schon wieder in Luft aufgelöst. Das Management gibt sich aber zuversichtlich, dass es im Laufe des Jahres wieder besser laufen wird und an den eigenen Prognosen hält ThyssenKrupp weiterhin fest.
Deutsche Bank: So darf es weitergehen
Einher mit der etwas weniger stark als vermutet gefallenen Inflation in den USA geht die Aussicht darauf, dass die Fed in den nächsten Monaten noch das eine oder andere Mal an der Zinsschraube drehen wird. Tatsächlich geht mittlerweile kaum noch ein Experte davon aus, dass die Zinsen 2023 wieder fallen werden. Für die meisten börsennotierten Unternehmen ist das keine gute Nachricht. Die Deutsche Bank (DE0005140008) kann von solchen Aussichten aber durchaus profitieren.
Die meiste Zeit kam die Aktie des Geldhauses am Dienstag nicht vom Fleck. Nach der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten drehte das Papier aber recht deutlich in Richtung Norden und blickte per Handelsschluss auf ein Plus in Höhe von 1,6 Prozent. Wirklich sensationell ist das noch nicht und es gab zuletzt genügend Meldungen, welche die Deutsche Bank noch unter Druck setzen könnten. Zumindest wahren die Bullen aber Chancen auf einen längerfristigen Aufwärtstrend.
Nel ASA gerät ins Wanken
Davon kann bei Nel ASA (NO0010081235) leider immer weniger die Rede sein. Zwar blicken die Aktionäre hier ebenfalls auf eine ansehnliche Erholungsbewegung in den letzten Monaten. Die Bullen haben sich aber nie wirklich daran versucht, die wichtigsten Widerstände im Norden anzugehen. Stattdessen prallte das Papier vor wenigen Tagen bei rund 1,70 Euro nach unten ab und erlebt nun fortschreitende Kurskorrekturen.
Mit einem Minus von 1,82 Prozent ging es am Dienstag auf nur noch 1,59 Euro in die Tiefe. Die Nel ASA-Aktie unterschreitet dadurch die mindestens psychologisch wichtige Linie bei 1,60 Euro wieder einmal nach unten, was für den Moment keinen guten Eindruck hinterlässt. Wenig weiter hilft da, dass die Analysten sich wieder vorsichtiger positionieren und Nel vermehrt neutrale Prognosen ausstellen. Das kurzfristige Aufwärtspotenzial scheint für den Moment ausgereizt zu sein.
Keine Pause!
Die Karten wurden an der Börse gestern nicht völlig neu gemischt. In Aussicht steht momentan aber zumindest, dass das leidige Zinsthema demnächst wieder etwas in den Hintergrund rücken könnte. Auch wenn es nicht die große Erlösung gab, von der manch einer vielleicht shcon geträumt haben mag, so sind die Aussichten doch ein Stück weit gesetzt. Das macht den Blick der Anleger wieder für andere Themen frei. Für genügend Druck von oben sorgen divrse andere Themen und wir befinden uns unverändert in Krisenzeiten. Solche bringen aber bekanntlich auch stets Chancen mit sich.
15.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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Peter Arenz
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16.02.2023 10:47:13 Uhr
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