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Tesla schwächelt bei Auslieferungszahlen, Volkswagen stellt sich auf Preiskämpfe ein, Mercedes-Benz bereitet den Verkauf von Niederlassungen vor und BYD gleitet entspannt in die Höhe

Westliche Autobauer stehen an der Börse weiterhin unter Druck

NTG24 - Tesla schwächelt bei Auslieferungszahlen, Volkswagen stellt sich auf Preiskämpfe ein, Mercedes-Benz bereitet den Verkauf von Niederlassungen vor und BYD gleitet entspannt in die Höhe

 

Dass die Autobranche in Europa sich schon seit einer Weile in einer tiefen Krise befindet, dürfte mittlerweile bekannt sein. Recht gut schlug sich noch der US-Autobauer Tesla, zumindest gemessen am Börsenwert, welcher im September zeitweise auf Jahreshöchststände zulegen konnte. Doch auch beim Hersteller von Model Y und Co. scheinen dunkle Wolken aufzuziehen.

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Im dritten Quartal konnte Tesla (US88160R1014) mit seinen Auslieferungszahlen die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. 462.890 verkaufte Fahrzeuge meldete das Unternehmen und damit immerhin 6,4 Prozent mehr als im Vorquartal. Gerechnet hatten die Experten aber mit knapp 470.000 verkauften Elektroautos. Das allein ist wohl schon als Enttäuschung anzusehen. Der Blick auf das angelaufene vierte Quartal stimmt die Anleger aber nicht eben fröhlicher.

Denn um die Absatzzahlen aus 2023 zu übertreffen, wird Tesla bis Jahresende weitere 516.344 Autos verkaufen müssen. Andernfalls würde der Konzern zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Rückgang hinnehmen müssen. An der Börse hoffen viele Anleger zwar noch auf neue Erfolge durch Robotaxis und neue Modelle. Die ernüchternden Zahlen konnten aber nicht vollständig ignoriert werden. Die Tesla-Aktie gab gestern um 3,5 Prozent bis auf 249,02 US-Dollar nach.

 

 

 

Volkswagen und die Preisfrage

 

Schwächelnde Absatzzahlen von Elektroautos machen auch Volkswagen (DE0007664039) zu schaffen, was aufgrund von neuen CO2-Vorgaben der EU ab dem kommenden Jahr zu einem noch größeren Problem werden könnte. Der Chef der Tochter Skoda erwartet daher, dass es zu einem „unvergleichlichen Preiskampf“ kommen könne, wie er im Interview mit dem „Handelsblatt“ verriet. Tatsächlich machte VW kürzlich bereits mit einer Rabattaktion auf sich aufmerksam, durch die der ID.3 erstmals für unter 30.000 Euro zu haben ist.

Solche Maßnahmen können schon dabei helfen, die Verkaufszahlen wieder etwas anzukurbeln. Doch bekanntlich will Volkswagen auch die Margen in den kommenden Jahren wieder deutlich erhöhen, unter anderem durch einen rigorosen Sparkurs. Die große Frage lautet daher, ob der Spagat von Rabatten und Margen erfolgreich gelingen wird. Mancher Anleger scheint daran so seine Zweifel zu haben. Die Volkswagen-Aktie startete heute mit leichten Verlusten in den Handel und blieb auf niedrigem Niveau stecken. Zum Vormittag standen 91,86 Euro auf der Anzeigetafel.

 

Mercedes-Benz verabschiedet sich von seinen Niederlassungen

 

Die Aktie von Mercedes-Benz (DE0007100000) gab zur gleichen Zeit sogar um gleich 1,5 Prozent bis auf 56,49 Euro nach. Der Stuttgarter Autobauer enttäuschte vor gar nicht langer Zeit ebenfalls mit Gewinnwarnungen und aktuell gibt es noch keine Anzeichen der Besserung. Stattdessen entsteht ein wenig der Eindruck, als würde der Konzern in schlechten Zeiten das Tafelsilber verhökern. Denn wie die „Automobilwoche“ berichtet, soll der Verkauf von 21 Niederlassungsverbünden mit 114 Haupthändlern schon im kommenden Jahr beginnen.

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Zwar ist schon seit Längerem bekannt, dass Mercedes-Benz derartige Pläne hegt. Dennoch scheint es an den Märkten nicht den besten Eindruck zu hinterlassen. Die hiesigen Autokonzerne beschäftigen sich gefühlt momentan vor allem damit, wie sie sich gesundschrumpfen und Kosten senken können. Im krassen Gegensatz dazu scheint nur bei der chinesischen Konkurrenz derzeit noch Wachstum in absehbarer Zeit in Aussicht gestellt zu werden.

 

BYD macht munter weiter

 

Belohnt wird dafür derzeit die Aktie von BYD (CNE100000296), welche zuletzt von einem Jahreshoch zum nächsten kletterte. Auch der heutige Donnerstag entwickelt sich allem Anschein nach blendend für das Papier. Im morgendlichen Handel konnte es um 1,5 Prozent bis auf 34,92 Euro zulegen. In den vergangenen sechs Monaten ging es um annähernd 50 Prozent in Richtung Norden. Der temporeiche Aufwärtstrend scheint sich kaum aufhalten zu lassen.

Darin versteckt sich ein wenig die grundsätzliche Problematik, mit der Auto-Aktien aktuell zu kämpfen haben. Volkswagen und Co. schwächeln zu weiten Teilen, weil Absatzzahlen in China wegbrechen. Das dadurch entstehende Vakuum füllen BYD und andere heimische Hersteller nur zu gerne. Dafür haben sie zuweilen auch sehr günstige Fahrzeuge im Angebot, während die europäische Konkurrenz mehr oder minder mit heruntergelassenen Hosen dasteht. Noch bleibt Zeit, um korrigierend einzugreifen. Doch den Anlegern scheinen sich dafür bislang noch keine überzeugenden Aussichten zu bieten.

 

Es wird nicht einfacher

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAlles deutet darauf hin, dass die Autokonzerne weiterhin auf ungemütliche Zeiten zusteuern. Es braucht dringend steigende Auslieferungszahlen, doch die Margen aus vergangenen Tagen sind im aktuellen Umfeld schlicht nicht mehr zu bewerkstelligen. Es wird interessant zu sehen sein, wie die Unternehmen mit solchen und weiteren Herausforderungen umgehen werden. Schließlich heißt es ja auch, dass in jeder Krise auch eine Chance stecke. Aus Anlegersicht ist es aber sicher nicht verkehrt, darauf zu warten, dass eine solche Chance sich auch tatsächlich zeigt und nicht nur im Reich der Fantasie herumgeistert.

 

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03.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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