Twitter steht weiterhin ganz im Zeichen von Elon Musk
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Eigentlich schien die Übernahme von Twitter durch Elon Musk bereits beschlossene Sache zu sein. Bekanntlich wurde das Ganze durch den Tesla-Chef aber erst einmal auf Eis gelegt. Als Begründung dafür nannte Musk, dass ihm noch Informationen zu Fake-Accounts fehlen.
Konkret will Musk feststellen, ob tatsächlich lediglich fünf Prozent der Konten bei Twitter (US90184L1026) sogenannte Fake-Accounts sind. Dabei kann es sich um doppelte Konten des gleichen Nutzers aber auch um Spam-Accounts oder schlicht von Bots betriebene Konten handeln. Laut Aussagen des Space-X-Gründers führt Twitter seine Angaben auf eine Untersuchung von 100 Accounts zurück.
Eben deshalb will Musk selbst nun auch 100 Konten unter die Lupe nehmen und dabei prüfen, wie hoch der Anteil an Fake-Accounts ausfällt. Dass diese Probengröße geradezu lächerlich gering und wenig aussagekräftig ist, dürfte ihm mehr als bewusst sein. Das Ganze dürfte aber sehr wahrscheinlich als Kritik an der Methodik von Twitter selbst bei derartigen Erhebungen zu verstehen sein. Dass jene nun öffentlich bekannt geworden sind, schmeckt dem Unternehmen überhaupt nicht.
Die Anwälte des Kurznachrichtendienstes werfen Musk vor, vertrauliche Informationen preisgegeben zu haben. Auch über das auf Eis legen der geplanten Übernahme, was als Möglichkeit zuvor überhaupt nicht thematisiert wurde, stößt auf wenig Gegenliebe. Wohl auch auf Druck der eigenen Anwälte sah sich Musk daher genötigt, zumindest ein grundsätzliche Interesse an der Übernahme noch einmal zu bekräftigen. Ob das bei den Anlegern Eindruck hinterlässt bleibt abzuwarten.
Nichts für schwache Nerven
Am Freitag drehte die Aktie von Twitter noch tief in den roten Bereich und verlor um fast zehn Prozent an Wert. Nach den Ereignissen am Wochenende wäre eine Erholung heute nicht die größte Überraschung. Fraglich ist aber, ob die Abschläge aus der vergangenen Woche vollständig wieder aufgeholt werden können. Denn die Anleger wurden jetzt sehr eindringlich daran erinnert, dass Elon Musk gerne mal impulsiv handelt und damit für einiges an Ärger sorgt. Wenn eine Aktie vom Wohlwollen einer solchen Persönlichkeit abhängig ist, können die Anteilseigner sich nicht auf eine wie auch immer geartete Stabilität verlassen.
16.5.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)