Wirecard: Wieder mal eine Breitseite
Was ist dran an den schwächeren Perspektiven?
Ungünstiger hätte der Zeitpunkt dieser Analystenmeinung nicht sein können. Die Schweizer Großbank UBS hat sowohl ihr Kursziel als auch das Rating für den Zahlungsdienstleister WIRECARD abgesenkt. Damit reagiert der zuständige Analyst nach eigenen Aussagen auch auf die zum Teil beeindruckende Rallye in den vergangenen Monaten.
Bildnachweis: © Wirecard AG
Nachdem das Papier im Zuge der Financial-Times-Affäre zeitweise auf einen Tiefpunkt bei 96,86 Euro abgesackt war, hatte sich die Aktie bis Ende Mai wieder auf ein Niveau von 160 Euro verbessern können. Aktuell steckt der Wert in einer Seitwärts-Tendenz mit aktuell rund 150 Euro Kurswert. Während andere Analysten hier nach wie vor zuversichtlich sind, dass die WIRECARD-Aktie weiter gen Norden laufen kann, sieht die UBS das aktuelle Potenzial mehr oder weniger als ausgeschöpft an. So reduziert die Großbank ihr bisheriges Kaufen-Rating auf neutral und senkt das Kursziel von 160 auf 151 Euro.
Schwächeres Wachstum bei WIRECARD?
Die fundamental Begründung: Bei WIRECARD sollen sich angeblich die organischen Wachstumskennziffern zunehmend abschwächen. Das ist sicherlich eine Interpretationsfrage. Zumal die Abgrenzung hier durchaus problematisch erscheint, da WIRECARD grundsätzlich durch die jüngst besiegelte Kooperation mit dem japanischen Technologiekonzern SOFTBANK erhebliche Wachstumsperspektiven erhalten hat. Ob nun organisch oder anorganisch, scheint uns dabei eher zweitrangig.
Fazit: Natürlich bleibt WIRECARD nach wie vor ein eher spekulatives Investment. Wir hatten zuletzt auch darauf hingewiesen, dass es hier mögliche Risiken in Dubai geben könnte, wo es seit einigen Jahren keinen offiziellen Wirtschaftsprüfer gab. Dennoch sehen wir im Markt für Zahlungsdienstleistungen weiterhin ein starkes Wachstums-Momentum, von dem auch WIRECARD profitieren sollte. Deshalb raten wir dazu, weiter investiert zu bleiben.
25.09.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur
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Carsten Müller
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25.09.2019 14:54:50 Uhr
Vielen Dank für Ihre kritischen Anmerkungen. Dass Wirecard in den vergangenen Jahren durchaus ein Transparenzproblem hatte, ist uns bewusst und wird bei unserer Analyse der Wachstumsaussichten mit einbezogen. Nichtsdestotrotz sehen wir in Wirecard weiterhin einen Wert mit besten Perspektiven im Bereich Zahlungsdienste.
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Pa
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25.09.2019 13:54:25 Uhr
"...potential risks in Dubai, where there has been no official accountant for several years." For your info, the Dubai entity in question is the same one responsible for nearly 60% of Wirecard's profits in 2018. In addition, the FT had raised this as expose in its articles together with another subsidiary responsible for bringing in 20% profit. That means 80% of profits cannot be accounted for. Is that merely a "potential risk" as you put it? What makes it worse is that Wirecard lied in its press release to Reuters and it's own website that this entity was audited, that too by Ernst & Young when it in fact was not. So please, next time you want to write a piece such as above, at least write it properly with the above extremely critical facts in mind.
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Filder39@web.de
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25.09.2019 12:29:21 Uhr
Es ist unverständlich dass viele Menschen das Potenzial nicht erkennen.
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