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VISA, MOTOROLA: Strategiedepot Aktien Konservativ
VISA, MOTOROLA: Strategiedepot Aktien Konservativ
Das Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV setzte auch seit dem 11.01.2020 seinen starken Aufwärtstrend nahtlos fort und gewann bis zum 18.01.2020 weitere + 2,4 % hinzu. Die Netto-Performance des Depots seit Erstanlage am 26.02.19 beläuft sich (ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen) somit in der Währungseinheit Euro aktuell auf + 17,2 %, in Schweizer Franken auf + 10,4 %.
Die positive Performanceentwicklung des Strategiedepots ging mit einer ebenso freundlichen Gesamtverfassung der Aktienmärkte einher, da die Spannungen zwischen den USA und Iran angesichts moderaterer Äußerungen der US-Regierung in der letzten Woche leicht abebbten, zugleich nun das Phase 1-Abkommen der Handelsgespräche zwischen USA und China unterzeichnet wurde, und auch die Unternehmensberichts-Saison in der USA zum 4. Quartal, vor allem getragen von Ergebniszahlen des Bankensektors, insgesamt einen erfreulichen Start verzeichnete.
In diesem positiven Aktienmarktumfeld verbuchten in der letzten Woche von den 29 Aktien des vorrangig auf trendstabile Werte ausgerichteten Strategiedepots Aktien KONSERVATIV 26 Titel Kursaufschläge, nur 3 Titel gaben im Wochenvergleich nach.
Die nennenswertesten Beiträge zu der starken Wochenperformance des Depots gingen von den US-Aktien VISA INC. (US92826C8394) und MOTOROLA SOLUTIONS (US6200763075) aus, die um + 5,7 % bzw. + 5,3 % zulegten.
Der rasante Sprung der VISA-Aktie auf ein neues Allzeithoch stand dabei ganz im Zeichen der in der letzten Woche bekanntgegebenen Übernahme des weltführenden Finanztechnologie- (Fintech-) Unternehmens PLAID Inc. für 5,3 Mrd. USD. Die Genehmigung dieser Übernahme, die auch die Ratingagentur Moody’s bilanziell und geschäftsstrategisch bereits sehr positiv bewertete (Finanzierung zu 4,9 Mrd. USD aus den vorhandenen Cash-Reserven, nur zu 400 Mio. USD durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien), ist durch die US-Wettbewerbsbehörde in ca. 3 – 6 Monaten zu erwarten. Der Übernahmepreis von 5,3 Mrd. USD entspricht rund 20 % des geschätzten Jahresumsatzes 2020 von Visa und ist die mit Abstand größte und strategisch weitreichendste Akquisition von VISA seit der Ende 2015 erfolgten Integration der damals rechtlich und finanziell selbständigen Visa Europa-Division in den globalen Gesamtkonzern für einen Kaufpreis von rd. 13 Mrd. USD.
Die 2012 von 2 Start Up-Entwicklern gegründete Plaid Inc. wurde nach einer letzten Investorenfinanzierungsrunde per Ende 2018, an der sich bereits schon damals VISA, jedoch auch MASTERCARD und AMERICAN EXPRESS beteiligten, bei einer externen gesamten Eigenkapitalaufbringung von rd. 350 Mio. USD bereits immerhin mit rd. 2,6 Mrd. USD bewertet. Der jetzige Vollübernahmepreis durch VISA von 5,3 Mrd. USD stellt nun also sogar eine zusätzliche erhebliche Prämie von über 100 % auf den letztmals im Dezember 2018 offiziell testierten Unternehmenswert von Plaid Inc. dar.
Chart: VISA INC. gegen S & P 500 – Index
Was auf den ersten Blick offenbar als eine deutliche Überbewertung und Überbezahlung durch VISA für PLAID erscheinen mag, relativiert sich bei genauerer Analyse der Geschäftsstruktur von PLAID jedoch vollständig. So ist PLAID, bisher weitgehend unerkannt, selbst in seiner bisherigen Geschäftskonzentration auf die USA, Kanada und Großbritannien, bereits jetzt als das weltgrößte bestehende reine Fintech-Unternehmen anzusehen. Denn durch sein Kernprodukt, einer API- (= Application Programming Interface, d.h. also Anwendungs-Schnittstellenverknüpfungs-) Software sind aktuell nicht nur - durch Kunden entweder aktiv gesteuert oder unbewusst - im Haupttätigkeitsgebiet USA / Kanada / Großbritannien nahezu alle bestehenden Kontoführungen über nicht weniger als 2600 existierende einzelne Fintech-Abwicklungsplattformen miteinander verknüpft. Zusätzlich wird diese Plattformintegration aber automatisch auch für die nicht weniger als 11.000 hieran angebundenen Finanzinstitute nutzbar gemacht, so dass PLAID darüber hinaus auch eine zunehmende, und von den hieran angeschlossenen Banken natürlich ebenfalls sehr begrüßte Unterstützung ihrer wachsenden Institutionen- und Datenvernetzung wahrnimmt.
Infolge der zunehmenden Nutzung von Onlinebanking-Zugängen und -Transaktionen (durch weltweit mittlerweile 75 % aller Internetnutzer) sowie der außerdem bestehenden Multiplikatorwirkung durch die Vernetzung der hieran beteiligten Banken weist PLAID derzeit daher mittlerweile einen weltweiten Zugriff auf nicht weniger als 200 Mio. Konten aus, die aktuell mit der ein oder anderen Online-Transferdienstleistung durch die API-Software von PLAID verknüpft sind. Dies entspricht einer Ver-20fachung der von PLAID-Dienstleistungen angesprochenen Transaktionskonten seit 2015, als diese Zahl noch bei rd. 10 Mio. Konten lag!
Nach Expertenschätzungen wird das globale Marktvolumen für Online-Transaktionsservices und deren Abwicklungsvernetzung auch weiterhin um über 20 % jährlich steigen, und das weltweit gesamte Transaktionsvolumen, welches PLAID mittels seiner API-Software außerhalb seiner Regionenabdeckung in den USA, Kanada und Großbritannien derzeit noch gar nicht erfasst hat, beziffert der Konzern dabei längerfristig sogar auf das rd. 15-Fache seines jetzt „erst“ erreichten Transaktionsabwicklungs- und Kontenregistrierungs-Aufkommens.
Dies verdeutlicht nachdrücklich, welch gewaltige Geschäftsperspektiven für PLAID noch im künftig zunehmend weltweiten Einsatz ihrer API-Plattform- und Banken-Vernetzungssoftware liegen können, und warum VISA nach dieser Übernahme nun euphorisch angekündigt hat, auf der Basis von PLAID „das künftige Epizentrum der Fintech-Welt darzustellen, dadurch den gesamten adressierbaren Absatzmarkt für VISA-Karten- und Transaktionsdienstleistungen deutlich und zudem mit wachsender Geschwindigkeit zu erweitern und somit letztlich das eigene Konzernumsatz- und Gewinnwachstum künftig sogar noch erheblich zu beschleunigen“.
Unter diesen Aspekten könnte sich die Übernahme von PLAID für VISA auch nach Auffassung anderer Analysten selbst bei dem jetzigen Kaufpreis von 5,3 Mrd. USD langfristig noch als ein wahres „Schnäppchen“ herausstellen, so dass uns der jetzige weitere Kurssprung der VISA-Aktie durchaus begründet erscheint. Die Aktie bleibt daher auch weiterhin eine Bestandsposition unserer Strategiedepots AKTIEN KONSERVATIV wie auch VERMÖGENSSTREUUNG. Das Unternehmen wird seine Geschäftszahlen des 1. Quartals 2019/20 (per 31.12.19) am 30.01. präsentieren.
Anders als im Falle von VISA lagen dem Kurssprung von MOTOROLA keine fundamental neuen Fakten, sondern nach ausgeprägter Konsolidierung lediglich eine deutliche charttechnische Erholung zugrunde. Hier wird die Vorlage der Zahlen zum 4. Quartal 2019 am 06.02. erfolgen.
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