LOTTO24, EVOTEC: Strategiedepot Aktien Spekulativ
Update zum Strategiedepot Aktien Spekulativ 19.01.2020
Das Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV setzte auch seit dem 11.01.2020 seinen starken Aufwärtstrend nahtlos fort und gewann bis zum 18.01.2020 weitere + 1,8 % hinzu. Die Netto-Performance des Depots seit Erstanlage am 26.02.19 beläuft sich (ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen) somit in der Währungseinheit Euro aktuell auf + 15,4 %, in Schweizer Franken auf + 8,7 %.
Die positive Performanceentwicklung des Strategiedepots ging mit einer ebenso freundlichen Gesamtverfassung der Aktienmärkte einher, da die Spannungen zwischen den USA und Iran angesichts moderaterer Äußerungen der US-Regierung in der letzten Woche leicht abebbten, zugleich nun das Phase 1-Abkommen der Handelsgespräche zwischen USA und China unterzeichnet wurde, und auch die Unternehmensberichts-Saison in der USA zum 4. Quartal, vor allem getragen von Ergebniszahlen des Bankensektors, insgesamt einen erfreulichen Start verzeichnete.
Insgesamt zeigte die Entwicklung der Einzeltitel in der zurückliegenden Woche jedoch ein heterogeneres Performancebild, als dies im Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV der Fall war.
Erneut schwächster Wert und damit auch Performance-Schlusslicht des Depots seit Erstkauf war in der vergangenen Woche die Aktie von LOTTO 24 (DE000LTT0243), die um - 2,1 % nachgab. Im Mai 2019 hatte der britische Zweitlotterie-Anbieter Zeal Network SE / ehemals Tipp24 AG (DE000ZEAL241) den erfolgreichen Vollzug der Übernahme von Lotto 24 bekanntgegeben und bereitet derzeit seine komplette operative Geschäftsrückverlegung nach Deutschland vor. Vermutlich bewog auch dies die seinerzeitige Vorstandsvorsitzende von Lotto 24, Petra von Strombeck, ihren Posten zum 31.12.2019 aufzugeben und seit Anfang 2020 das Amt der Vorstandschefin der NEW WORK SE / ehemals XING AG (DE000NWRK013) zu übernehmen. Seither Jahresbeginn ist das Amt des / der neuen Vorstandsvorsitzenden bei Lotto 24 somit „verwaist“, da der Aufsichtsrat seiner damaligen Ankündigung, rasch über die Vorstandsvorsitz-Nachfolge von Frau von Strombeck zu entscheiden, bislang keine Taten hat folgen lassen. Der wesentliche Grund für diese Verzögerung liegt mit Sicherheit darin, dass dieser Vorsitzposten nun auch in gänzlichem Einvernehmen mit dem Vorstand der neuen Muttergesellschaft Zeal Network SE neu zu besetzen ist. Obwohl die Vorstandsgeschäfte bei Lotto 24 aktuell ohne Frage reibungslos durch die beiden Mitglieder Mattson (Finanzen) und Muth (Verwaltung, Compliance, Recht) geleitet werden, besteht somit aktuell weiter ein Personalvakuum des wichtigsten Postens des künftigen Vorstandsvorsitzes. Dies sehen wir aktuell als den wichtigsten Belastungsfaktor für den Aktienkurs an. Fundamental ist der Wachstumstrend bei Lotto 24 dagegen weiterhin völlig ungebrochen. Analysten prognostizieren hier im Konsens für 2020 ein stattliches Nettogewinn-Wachstum von + 22 %. Die Zahlen zum Gesamtjahr 2019 wird Lotto 24 am 19.03. publizieren. Wir bleiben vorerst weiter in der Aktie, allerdings mit einem sehr engen Stop-Kurs bei 13,35 EUR (= - 5,3 % gegenüber dem aktuellen Kurs) engagiert.
Auf der Gewinnerseite stach in der letzten Woche neben MTU (DE000A0D9PT0 / + 6,3 %), die gegenüber SAFRAN zunehmend als relativer Hauptgewinner der sich ausweitenden Boeing-Krise angesehen wird, und PUMA (DE0006969603 / + 5,7 %), die neue Exklusivausrüster-Verträge mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft sowie dem niederländischen Spitzen-Fußballclub PSV Eindhoven präsentierte, auch EVOTEC (DE0005664809 / + 5,6 %) sehr positiv heraus.
Chart: EVOTEC gegen CDAX – Index
Auf EVOTECs Bekanntgabe des konsequenten Kooperationsausbaus mit SANOFI und BRISTOL MYERS SQUIBB (wir analysierten dies am 20.12. + 09.01.) folgte in den letzten 10 Tagen eine Fülle weiterer sehr positiver Nachrichten, die den aktuellen dynamischen Wachstumskurs des international renommierten Biotech-Forschungsspezialisten nachhaltig bestätigten.
Zunächst gab EVOTEC am 09.01. den Neuabschluss einer Medikamentenentwicklungs-Partnerschaft mit der BAYER AG (DE000BAY0017) auf dem Gebiet der Frauenerkrankungen, und zwar speziell des polyzystischen Ovarialsyndroms, also der Bildung von Eierstockzysten, bekannt. Diese offenbar vornehmlich durch eine genetische Störung des Stoffwechsels bedingte Erkrankung ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mit rd. 83 % die häufigste Ursache aller Unfruchtbarkeiten und Schwangerschaftskomplikationen von Frauen und betrifft weltweit etwa 5 - 10 % der weiblichen Bevölkerung. Aus der auf 5 Jahre angelegten Partnerschaft (damit die aktuell dritte laufende Kooperation mit BAYER) können bei erfolgreicher finaler Zulassung aller Medikamente dieses Therapiefelds für EVOTEC maximale Meilensteinzahlungen von bis zu 330 Mio. EUR möglich sein, wovon EVOTEC bereits jetzt eine Vorableistung von 16,5 Mio. EUR (= ca. 3,5 % des geschätzten Umsatzes für 2020) für die nun anstehenden Forschungsaufwendungen erhält.
Weiter gab EVOTEC am 14.01. die Ausweitung der Kooperation zwischen ihrer US-Tochter JUST- EVOTEC BIOLOGICS mit MSD, einer Tochtereinheit des US-amerikanischen Pharmariesen MERCK & CO., auf dem Gebiet der Grundlagenentwicklung von biopharmazeutischen Substanzen (Biologika) vor allem im Bereich pharmazeutischer Proteinwirkstoffe bekannt. Über die von Evotec hierfür betriebenen Produktionsanlagen können gemeinsam mit MSD künftig neuartige biopharmazeutische Wirksubstanzen in Mengen von wenigen Kilogramm bis zu einigen Tonnen hergestellt werden, was für die weltweite biotechnologische Grundlagenentwicklung künftig von einer hohen Relevanz sein wird. Auch im Rahmen dieser Kooperationserweiterung erhält EVOTEC zunächst eine Abschlagszahlung von 15 Mio. USD, der nach Fertigstellung der beschriebenen Produktionsanlage weitere Meilensteinzahlungen folgen werden.
Und schließlich veröffentlichte EVOTEC auch noch am 16.01. den Abschluss eines Kooperationsabkommens mit der US-Krebsforschungsgesellschaft ONCORESPONSE zur möglichst schnellen Weiterentwicklung und Überführung eines bisher von ONCORESPONSE schon sehr erfolgreich getesteten humanen Antikörper-Wirkstoffs „OR2805“ (Mobilisierung des Immunsystems und körpereigene Zerstörung von Tumorzellen) in die klinische Medikamentenentwicklung. Über Zahlungseinnahmen aus dieser ebenfalls sehr zukunftsweisenden Kooperation machte Evotec bislang keine Angaben.
In jedem Fall sehen wir uns durch diese neuen Nachrichten in unserer zurückliegend geäußerten Überzeugung vom nachhaltigen Wachstumstrend des Konzerns klar bestätigt, weshalb der Titel auch weiterhin im Bestand unseres Strategiedepots AKTIEN SPEKULATIV verbleibt. Evotec wird die Zahlen zum 4. Quartal 2019 am 26.03. präsentieren.
20.01.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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