Strategiedepot Vermögensstreuung: Wochenkommentar
Update zum Strategiedepot Vermögensstreuung 21.06.2020
Auch in der vergangenen Woche wiesen die internationalen Aktienmärkte eine freundliche Tendenz auf. Daher gewann der MSCI World Euro-Index + 2,6 % hinzu.
Dies beruhte darauf, dass angesichts eines insgesamt weiteren Nachlassens der Corona-Pandemie sowie der Fortsetzung der wirtschaftlichen Lockerungsmaßnahmen (trotz medizinischer Warnungen vor einer möglichen 2. Corona-Welle) zuletzt veröffentlichte neue Konjunkturdaten für Mai bzw. Juni nun doch in den USA und selbst auch Europa erste deutlichere Signale einer einsetzenden Konjunkturbelebung lieferten.
So wurde durch den Anstieg des am 16.06. vorgelegten ZEW Economic Sentiment-Indikators für den Monat Juni von 46,0 auf 58,6 sogar der höchste Wert der Wirtschaftserwartungen für die Eurozone seit Mai 2015 verzeichnet. Allein in Deutschland stieg dieser Indikator im Juni sogar auf ein Niveau von 63,4 (Vormonat 51,0) und markierte damit den höchsten Stand seit März 2006.
Allerdings fiel bei dieser Zahlenvorlage der ZEW-Sentiment-Indikatoren das nach Branchen differenzierte Bild sowohl in der gesamten Eurozone wie auch Deutschland sehr uneinheitlich aus. Während im Segment der Informationstechnologie, Telekommunikation und weiteren konsumnahen Dienstleistungen die künftigen Konjunktureinschätzungen sehr positiv ausfielen, stand dies in diametralem Gegensatz zu den weiterhin klar negativen Erwartungen der industriellen Exportsektoren (allen voran der Automobil- und Maschinenbau) wie auch der gesamten Finanzdienstleistungsbranche.
Sehr positiv gestalteten sich auch die für Mai gemeldeten Einzelhandelsumsätze der USA, die sich gegenüber dem Vormonat April um + 17,7 % ausweiteten, während Experten lediglich einen Anstieg um + 8,0 % erwartet hatten. Auch die Entwicklung der Neubaubeginne in den USA (+ 4,3 % ggü. Vorjahr) verzeichnete im Mai erstmals seit Januar wieder eine Erholung, nachdem diese im April noch um über 30 % gegenüber dem Vorjahr eingebrochen waren.
Zudem begünstigten auch Nachrichten, dass sich die US-Regierung derzeit in der Auflegung eines 1 Bio. USD schweren Infrastrukturprogramms befindet und die FED künftig außerdem unbegrenzte Aufkäufe neu begebener Unternehmensanleihen signalisierte, die Entwicklung der internationalen Aktienmärkte.
Wie untenstehender Chart des MSCI World Euro-Index zeigt, kann trotz des freundlichen Aktienmarktverlaufs der letzten Woche jedoch aktuell noch immer keine Entwarnung gegeben werden, dass die Fortsetzung der bisherigen Erholungsrallye kurzfristig auch weiterhin Bestand haben wird (Hauptgrund: anstehende, voraussichtlich sehr schwach ausfallende Berichtsperiode der Unternehmen zum 2. Quartal). Wir behalten den Aktieninvestitionsgrad in unseren Strategie- und Themendepots daher vorläufig bei rd. 85 % bei, so dass die Liquiditätsreserve der Depots auch weiterhin rd. 15 % beträgt.
Chart: MSCI World Euro – Index
Angelehnt an die sektorale Entwicklung des ZEW-Erwartungsindikators wie auch der Einzelhandelsumsätze der USA traten an den globalen Aktienmärkten zuletzt nun wieder wachstumsstetige Technologie- und Konsumaktien klar in den Vordergrund gegenüber hoch konjunkturzyklischen Industrie- und Finanztiteln. Von diesem, nach unserer Erwartung nun auch wieder langfristig dominierenden Aktienbranchenprofil wurde das entsprechend stabilitätsorientiert ausgerichtete Strategiedepot VERMÖGENSSTREUUNG begünstigt und legte in der zurückliegenden Woche stärker als der MSCI World Euro-Index um + 3,3 % zu.
Die Nettoperformance des Depots (excl. Dividenden) seit Auflegung am 30.04.2019 beträgt damit in Euro aktuell + 11,2 %, was einer erheblichen Outperformance von + 9,6 % gegenüber dem MSCI World Euro-Index entspricht.
Die Wertentwicklung des Depots wurde in der letzten Woche von zum einen von der Aktie des japanischen Optoelektronik-Spezialisten für industrielle und medizinische Anwendungen HOYA CORP. (JP3837800006 / + 7,6 %), zum anderen von SAP (DE0007164600 / + 7,0 %) angeführt.
Der Kursanstieg von Hoya erfolgte ohne fundamental neue Nachrichten. Der Konzern wird sein Ergebnis des 2. Quartals 2020/21 (per 30.06.) am 30.07. vorlegen.
Die Aktie von SAP, die ihre Halbjahreszahlen am 27.07. präsentieren wird, wurde vor allem von der Vorstellung eines weltweit sehr neuartigen Softwarekonzepts beflügelt, das nicht nur der direkten Messung von CO2-Emissionen vor allem im Automobil- und sonstigen Verkehrssektor dienen soll, sondern darüber hinaus auch künftig ökologisch simulativ auswerten soll, wie umwelteffizient das CO2-Erzeugungs- und Bindungsprofil eines jeglichen elektronischen Schaltkreissystems grundsätzlich einzustufen ist (sog. klimatischer “CO2-Fußabdruck” von Elektroniksystemen). Von der Softwareausweitung auf dieses für SAP neuartige, aber klar zukunftsweisende Geschäftsfeld verspricht sich der Konzern langfristig wichtige Zusatzerträge. Auch diverse andere Analysehäuser teilen dies inhaltlich und haben hierauf in der letzten Woche, wie beispielsweise Credit Suisse (um + 9 % auf 135 Euro) sowie Warburg Research (um + 17 % auf 145 Euro) ihre Aktienkursziele vielfach angehoben.
21.06.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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