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Valneva: Weiter nur SPEKULATIV HALTENSWERT – Zulassungsperspektiven für VLA2001 und variiertes Omikron-Vakzin weiterhin völlig unklar

Heutige Kaufempfehlungs-Studie verpufft völlig wirkungslos

NTG24 - Valneva: Weiter nur SPEKULATIV HALTENSWERT – Zulassungsperspektiven für VLA2001 und variiertes Omikron-Vakzin weiterhin völlig unklar

 

Auch heute gibt die Aktie des französischen Corona-Totimpfstoffentwicklers VALNEVA im Tradegate-Handelsschluss wieder einmal um – 5,0 % auf einen Kurs von 14,53 EUR nach. Die Aktie kämpft damit weiterhin um die Behauptung ihres seit November 2020 etablierten steileren Hauptaufwärtstrends, der mit dem gestrigen Tagestief von nur 12,78 EUR nun erstmals in akute Gefahr geriet, verletzt zu werden.

Reagierte die Aktie von VALNEVA (FR0004056851), wie am Tageschart-Verlauf exakt ablesbar, bis ca. 11.20 Uhr heute zunächst noch sehr positiv sicher vor allem auf die am heutigen Vormittag in einer ausführlichen Analyse durch das Haus „First Berlin Equity Research“ publizierte Heraufstufung der Aktie von „Aufstocken“ auf „Kaufen“ unter Beibehaltung des Kursziels von 23,40 EUR (diese Studie können Sie im englischsprachigen Original auch unter folgendem Link abrufen), woraufhin im Tageshoch von 15,36 EUR auch zunächst ein Kursgewinn von bis zu + 4,1 % gegenüber dem Vortag verbucht wurde, so reagierte die Aktie anschließend ganz offensichtlich schlagartig negativ und bis zur aktuellen Stunde ungebremst auf die in dieser Studie ebenfalls erwähnten Auszüge eines vorgestern gegebenen und in unseren Augen doch äußerst zurückhaltenden und vagen Interviews des Valneva-CEOs Thomas Lingelbach.

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Werbebanner ClaudemusDenn nach dem Wortlaut dieses Interviews könnte Valneva laut CEO Lingelbach zwar unter rein technischen Aspekten bereits „spätestens ab März beginnen, mit der Produktion eines spezifischen Omikron-Vakzins (aufgebaut auf ihrem bisherigen Impfstoffkandidaten VLA2001) zu starten“, aber – und jetzt folgen die natürlich viel relevanteren Einschränkungen dieses umfangreichen Interviews – „natürlich sei dies nur theoretisch und nur dann der Fall, wenn dies (überhaupt) notwendig und gewünscht wäre, denn es gäbe ja derzeit viele Diskussionen, ob es einen Omikron-spezifischen Impfstoff überhaupt braucht“ und Valneva sähe es einfach als ihre medizinische Verpflichtung an, sich auf diese Eventualität einer späteren auf Omikron angepassten Impfstoffzulassung, wie Lingelbach weiter ausführte, eben „so gut wie möglich vorzubereiten“.

 

Erste skeptische Unternehmensaussagen zu Zulassungschancen eines Omikron-Vakzins

 

Diese auch noch vom höchsten Vorstand eines aktuellen oder auch designierten Corona-Impfstoffherstellers bislang getroffene offizielle Aussage zu seinen Einschätzungen über künftige mögliche Zulassungschancen spezieller Omikron-Vakzine stellt nach unserem Kenntnisstand damit das bisher mit Abstand zurückhaltendste Statement aus direkt maßgeblichen Unternehmenskreisen zu diesem Thema dar.

Wir stufen die Aussage von Thomas Lingelbach zu den etwaigen Zulassungsperspektiven künftiger spezieller Omikron-Vakzine natürlich auch deshalb nun als besonders glaubwürdig und ernst zu nehmen ein, da ja gerade Valneva einerseits selbst am 19.01. erste medizinische (aus unserer Sicht jedoch noch deutlich zu lückenhafte) Studienergebnisse, siehe hierzu unsere jüngste Analyse publizierte, die eine vermeintliche gänzliche Neutralisierung von 3 VLA2001-Verabreichungen gegen die Omikron-Variante des Virus postulierten, andererseits aber gleichzeitig auch zunehmend verbreitete weitere medizinwissenschaftliche Kreise eben genau diese Frage der Sinnhaftigkeit künftiger spezieller Omikron-Vakzineinführungen mittlerweile immer mehr anzuzweifeln beginnen (natürlich vor allem aufgrund der üblicherweise nur sehr milden und bereits durch die bestehenden Corona-Impfstoff-Booster wie auch -Medikamente offenbar sehr unproblematisch therapierbaren Omikron-Infektionsverläufe; siehe zu dieser Thematik auch speziell unsere jüngste Analyse zu BioNTech hier).

Dass die Valneva-Aktie offensichtlich gerade auf die Interview-Aussage von Lingelbach zur derzeit fraglos in der gesamten Corona-Impfstoffthematik relevantesten und besonders kontrovers diskutierte Frage der künftigen Notwendigkeit weiterer Omikron-Vakzinentwicklungen seit der heutigen Mittagszeit anhaltend negativ reagierte, verwundert uns daher nicht im Geringsten.

Dies könnte sogar auch mit ein Grund gewesen sein, warum heute auch sämtliche Aktien der übrigen Impfstoffentwickler, wie BIONTECH (US09075V1026), die nun ebenfalls in Omikron-Impfstoffstudien eingetretene MODERNA (US60770K1079) und NOVAVAX (US6700024010) gleichfalls mit Kursrückgängen zwischen 3,5 – 6,5 % kräftig Federn lassen müssen, wozu außerdem nun auch noch erschwerend die kurz nach 15 Uhr MEZ von der europäischen EMA bekanntgegebene künftige Zulassung des Corona-Medikaments PAXLOVID von PFIZER (US7170811035) hinzugekommen sein dürfte.

 

Generelle Zulassungsperspektiven von VLA2001 weiterhin völlig unklar

 

Darüber hinaus erklärte CEO Lingelbach in der sehr anerkennswerten Offenheit und Glaubwürdigkeit, dem Valneva-Aktienkurs aus unserer Sicht jedoch sicher kaum zuträglichen Wortwahl seines Interviews weiter, habe Valneva „als kleinere Impfstoff-Firma nun einmal nicht die Kapazitäten (anders als ihre direktesten Konkurrenten, wie vor allem BioNTech und Moderna) 20 bis 30 regulatorische Prozesse gleichzeitig durchführen zu können, weshalb man sich bislang auf Zulassungsbeantragungen ausschließlich in der EU, Großbritannien und Bahrain konzentriert habe“.

Auch diese generelle Zulassungsfrage, die zumindest nach bisheriger Rückmeldung der EMA (Marco Cavaleri) aufgrund vermeintlicher Lückenhaftigkeit der bisherigen Dateneinreichungen von Valneva einen Zulassungszeitpunkt für VLA2001 in der EU (entgegen der von Valneva für den März angepeilten Zulassung) bislang kaum absehbar werden lasse (siehe auch hierzu unsere vergangene Analyse) stellt ergänzt durch den Umstand, dass aus obigen Kapazitätsgründen eine Zulassungsbeantragung im potenziell wichtigsten Impfstoffland USA für Valneva derzeit offenbar überhaupt nicht auf der Agenda steht, natürlich ein weiteres Manko in der Bewertung der strategischen und finanziellen Perspektiven von Valneva dar, die in der Vergangenheit fraglos ebenfalls schon ständig auf dem Aktienkurs gelastet hat und dies auch weiterhin tun dürfte (zumindest solange, bis eine Zulassung von VLA2001 durch die EMA erfolgt).

 

Nachhaltige Kurstreiber für die Valneva-Aktie zunächst weiterhin kaum absehbar

 

Insofern halten wir es daher zusammenfassend für völlig nachvollziehbar und sachgerecht, dass selbst auch an der grundsätzlich sehr positiv ausgerichteten Kaufempfehlungs-Studie von First Berlin Equity Research die heutige Aktienmarktentwicklung letztlich völlig spurlos vorüberging, selbst wenn in dieser Studie völlig zu Recht auch auf die langfristig natürlich ebenso potenziell ertragswirksamen weiteren Impfstoffentwicklungen von Valneva in aktuellen 2. – 3. klinischen Testphasen verwiesen wurde, wie vor allem gegen Lyme-Borreliose oder das vor allem in Afrika und Südostasien verbreitete Chikungunya-Stechmücken-Virus (darüber hinaus befinden sich jedoch auch noch weitere Impfstoffe von Valneva derzeit in der fortgeschrittenen Entwicklung oder sind bereits zugelassen, wie z.B. gegen japanische Enzyphalitis, Tuberkulose, Cholera und bakterielle Pseudonomas-Infektionen mit Verursachung schwerster Atemwegs- und Lungenschädigungen; siehe hierzu auch diesen Bericht von uns).

Die momentan fundamental zweifellos maßgeblichsten, aber noch durchweg offenen Fragezeichen, nämlich wie es auch weiterhin mit den künftigen Zulassungserfolgen sowohl des Basis-Totimpfstoffs VLA2001 wie auch einer eventuell modifizierten Omikron-Variante dieses Impfstoffs bestellt sein wird, dürften für die Aktienkursentwicklung von Valneva jedoch auch weiterhin hinderlich sein, bis nicht eine definitiv positive Entscheidung zu diesen derzeit kritischsten offenen Punkten gefallen ist.

Und selbst die nun begrüßenswert ebenfalls eingeleitete generelle weitere Booster-Effizienzstudie von VLA2001, die auf den vorangegangenen, überwältigend positiven Cov-Compare-Basistestergebnissen vom 18.10.2021 gegen den Vektor-Impfstoff von ASTRAZENECA (GB0009895292) durch die nun erfolgende Drittimpfung der damaligen Probanden mit VLA2001 basiert (vergleichsweise entweder nach 2 vorangegangenen VLA2001-Impfungen = homologe Impfserie oder nach 2 vorangegangen ASTRAZENECA-Impfungen = heterologe Impfserie) wird die oben dargestellte, aktuell am stärksten pressierende Zulassungs- sowie Omikron-Problematik um Valneva in keiner Weise entschärfen, da nach eigenen Aussagen des Konzerns diese Studien a) auch weiterhin nur außerhalb der bisher relevanten Zulassungseinreichung von VLA 2001 durchgeführt werden und b) der Konzern mit ersten Testergebnissen aus den jetzt neu initiierten Booster-Studien sowieso voraussichtlich erst im 2. Quartal 2022 rechnet (also noch nach dem Zeitpunkt der bereits angestrebten VLA2001-Zulassung und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu spät, um die künftigen Zulassungschancen noch nennenswert weiter zu beschleunigen).

 

FAZIT: Aktie weiterhin lediglich spekulativ haltenswert

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistVor all diesen geschilderten Hintergründen, auch gerade aufgehängt an den Inhalten des jüngsten Interviews von CEO Lingelbach, dürfte es die Valneva-Aktie daher zunächst auch weiterhin sehr schwer haben, nachhaltig entscheidende Kurssprünge nach oben zu vollziehen, so dass das Hauptaugenmerk der Aktie sowie ihrer Anleger in den nächsten Wochen zunächst auch weiterhin vor allem auf der Behauptung der wichtigsten steileren sowie flacheren Unterstützungszone in einem Bereich von rd. 11,00 – 12,70 EUR liegen sollte.

Wir stufen die Aktie von VALNEVA daher auch weiterhin als bestenfalls SPEKULATIV HALTENSWERT ein.

 

Chart: VALNEVA

 

 

27.01.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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