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Es tut sich was bei Valneva, Steinhoff sorgt für die Erlösung, S&T steht unter Feuer und bei Novavax steigt die Spannung

Das lässt aufhorchen

NTG24 - Es tut sich was bei Valneva, Steinhoff sorgt für die Erlösung, S&T steht unter Feuer und bei Novavax steigt die Spannung

 

Zweifellos waren die großen Zentralbanken am Donnerstag das beherrschende Thema an den Märkten, genauer deren Entscheidungen in Sachen Zinsen. Die hätten unterschiedlicher kaum sein können. Bei der EZB läuft alles mehr oder weniger wie gehabt weiter, während die Fed für 2022 Zinserhöhungen in Aussicht stellt und die Bank of England überraschend schon jetzt Nägel mit Köpfen machte.

Das führte zu manchen Verwerfungen an den Märkten, doch auch abseits der Zinsen gab es noch so manche überraschende Entwicklung zu sehen. So etwa bei Valneva (FR0004056851), wo Vorstandschef Thomas Lingelbach in einem Interview mit Reuters endlich einen großen zeitlichen Ausblick für die Zulassung des Corona-Tot-Impfstoffs preisgab. Demnach soll es sowohl in der EU als auch im Vereinigten Königreich und in Bahrain seiner Einschätzung nach spätestens Ende März soweit sein.

Der Valneva-Chef ist sich absolut bewusst darüber, dass sein Unternehmen damit spät dran ist. Gleichzeitig ruft er auch dazu auf, nicht auf das Valneva-Vakzin zu warten, sondern sich möglichst schon jetzt mit einem vorhandenen Impfstoff impfen zu lassen. Die Anleger reagieren dennoch sehr erfreut und gönnten Valneva am Donnerstag Zugewinne von satten 16,5 Prozent. Allein die Aussicht auf eine baldige Zulassung scheint Wunder zu wirken.

 

Wer hätte das gedacht?

 

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Werbebanner ClaudemusHandfestere Gründe für gute Laune gab es derweil bei Steinhoff (NL0011375019) zu sehen. Am Mittwoch explodierte der Titel noch aufgrund von Gerüchten über eine baldige positive Nachricht. Der Autor dieser Zeilen stand dem Ganzen noch eher skeptisch gegenüber, wurde aber nun eines Besseren belehrt. Überraschend gab der Möbelkonzern am Donnerstag bekannt, sich auch mit den letzten Gläubigern noch auf einen Vergleich geeinigt zu haben.

Ein laufendes Verfahren rund um die mögliche Liquidation des Möbelkonzerns ist damit vom Tisch und die Ausgangslage hat sich mal eben um 180 Grad gedreht. Das ließ den Aktienkurs zeitweise bis auf 0,20 Euro anschwellen. Noch vor wenigen Tagen waren nur rund 0,12 Euro zu sehen. Schnelle Gewinnmitnahmen sorgten jedoch für einen kleinen Dämpfer und letztlich mussten die Anteilseigner gestern Kursverluste von vier Prozent hinnehmen. Angesichts der nun wegfallenden Unsicherheiten ist das aber verschmerzbar, auch wenn Steinhoff jetzt nicht automatisch auf dem Weg zu ganz neuen Kursrekorden sein muss.

 

Fraser Perrings nächstes Opfer

 

In eine völlig andere Richtung schlugen zuletzt Meldungen rund um den IT-Spezialisten S&T (AT0000A0E9W5) aus. Der scheint das neueste Ziel der Leerverkäufer von Viceroy zu sein, welche dem Unternehmen schwere Vorwürfe machen. Im Raum steht unter anderem, dass mehrere Minderheitsbeteiligungen nicht korrekt ausgewiesen seien und dadurch bewusst versteckt würden. Gespickt wird das Ganze mit Behauptungen, wonach eben diese „geheimen Firmen“ von Unternehmensbetrügereien geplagt sei.

Das Ganze machte die große Runde in den einschlägigen Börsenzeitungen, unter anderem berichtete das „Handelsblatt“ über die Angelegenheit. Für den Moment sind es lediglich Behauptungen und die Reaktion des Unternehmens bleibt noch abzuwarten. Spätestens seit der Aufdeckungsarbeit bei Wirecard genießt der Shortseller rund um Fraser Perring aber viel Ansehen und die Anleger schickten die Aktie von S&T um fast 30 Prozent in die Tiefe. Die Stimmung ist auf einem neuen Tiefpunkt angelangt.

 

Ist es bald soweit?

 

Weitaus weniger Kopfschmerzen hatten da die Anleger von Novavax (US6700024010), welche sich im gestrigen Handel über ansehnliche Aufschläge von 9,15 Prozent freuen konnten. Auslöser dafür waren mal wieder Äußerungen der Arzneimittelagentur EMA, welche eine baldige Zulassungsempfehlung in Aussicht stellte. Wie bei der „Tagesschau“ zu lesen war, könnte es schon in der nächsten Woche soweit sein.

Bei einem positiven Urteil bräuchte es lediglich noch eine Zustimmung der EU-Kommission, die bisher aber noch jedes Mal der Einschätzung der EMA folgte. Die Anleger stellen sich schon mal auf den großen Durchbruch ein, die nächsten Tage dürften von weiterem Auftrieb geprägt sein. Der kann aber freilich jederzeit durch Gewinnmitnahmen unterbrochen werden.

 

Kein Tag ohne Langeweile

 

Der Donnerstag gestaltete sich an den Märkten erfreulich abwechslungsreich. Statt des einen großen dominanten Themas, welches in den letzten Wochen oft auf den Namen Corona hörte, gab es endlich wieder zahlreiche nennenswerte Entwicklungen. Viele davon stellten mittlere bis große Überraschungen dar, von Langeweile war dadurch nicht im Ansatz etwas zu spüren.

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Werbebanner ISIN-WatchlistLeider konnte davon längst nicht jeder profitieren und mancherorts kam es zu schon fast katastrophalen Kursbewegungen. Allerdings zeigte sich wieder einmal, dass Einzeltitel niemals ganz vorhersehbar sind. Selbst, wenn alles gut zu laufen scheint, kann es zu einer plötzliche Wende kommen. Das Ganze gilt natürlich auch in die umgekehrte Richtung, dafür ist Steinhoff aktuell das wohl beste Beispiel. Ein weiteres Mal werden Aktionäre daran erinnert, die Börse stets genau im Auge zu behalten.

 

17.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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