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Visa Inc. mit großen Plänen

Visa Inc. – Rückenwind aus unerwarteter Richtung

NTG24 - Visa Inc. mit großen Plänen

 

Eine der gewinnstabilsten Aktien unter den hochkapitalisierten und hochliquiden Werten an der New York Stock Exchange ist die Visa Inc. (US92826C8394), weshalb sie sich auch mit gutem Grund in vielen Anlegerdepots befindet.

 

Visa Inc.

 

Visa hat sich auf die Ausgabe und Vermarktung von Zahlungskarten spezialisiert. Die Tätigkeit des Konzerns gliedert sich im Wesentlichen in die Bereiche Verkauf von Zahlungsmitteln, Kreditkarten, Debitkarten, Online-Zahlungskarten, Prepaid-Karten u.ä. (Visa, Visa Electron, PLUS etc.) sowie die Erbringung von Beratungs- und Unterstützungsleistungen, Informationsdiensten und Partnernetzmanagementdienste.

 

Informationen als Rohstoff

 

Gebühren für die Zahlungstransaktionen sind jedoch nur eine zukünftige Einnahmequelle. Denn vor allem die heutige, Smartphone ständig nutzende deshalb stark durch Gewohnheit und Bequemlichkeit daran gebundene Generation, ist den neuen Bezahlsystemen gegenüber aufgeschlossener als frühere. Deshalb schaffen digitale Zahlungsmethoden nicht nur Banken Vorteile, sondern dies eröffnet auch für die Zahlungsabwickler wie Visa neue Wachstumspotenziale. Denn der Wertschöpfungsrohstoff Information dürfte in Zukunft eine viel größere Bedeutung haben als in der Vergangenheit. Denn so kann etwa das Konsumverhalten des Kunden ausgewertet und diesem dann maßgeschneiderte (individualisierte) Angebote unterbreitet werden. Die Anbieter erlangen so einen wahren Datenschatz, der enormes Einnahmepotenzial mit sich bringt.

 

Afrika deutlich untermonetarisiert

 

Einer der Regionen, die diesbezüglich noch enormen Nachholbedarf haben, ist der afrikanische Kontinent. Es ist deshalb nur konsequent, dass sich Visa demnächst mit einer Minderheitsbeteiligung an Interswitch, einer Zahlungsplattform in Nigeria, beteiligen wird. Damit soll ein Netzwerk für Sofortüberweisungen geschaffen werden, was die Expansion der Visa Inc. in Afrika wesentlich beschleunigen soll. Auch wenn noch keine finanziellen Details bekannt sind, so wird jedoch davon ausgegangen, dass Visa eine Beteiligung von 20 % im Gegenwert von 200 Mio. Dollar erwerben wird. Daneben werden auch Helios Investment Partners, TA Associates und IFC Anteile an Interswitch erwerben. Interswitch erzielte von 2017 bis 2019 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 17 % und eine EBITDA-Marge von 40 %.

Andrew Toree, Regionalchef von Visa für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika betonte, dass Afrika die Region mit dem zweitschnellsten Wachstum im Weltmarkt für Bankdienstleistungen und deshalb die Region eine Prioritätsregion für Visa sei. In Nigeria betrug das Wachstum bei elektronischen Zahlungen im letzten Jahr 32 %.

 

Afrika

Bildnachweis: © Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson

 

Sub-Sahara Region mit Chancen

 

Ein Börsengang von Interswitch war schon länger erwartet worden, nachdem diesbezügliche Pläne im Jahr 2016 aufgrund der damaligen Rezession abgeblasen werden mussten. Das Unternehmen wurde 2002 vom nigerianischen Entrepreneur Mitchell Elegbe gegründet. Elegbe möchte nun außerhalb Nigerias weiter in die Sub-Sahara-Region expandieren und dürfte deshalb zusätzliche Finanzmittel gut gebrauchen können.

Der Wert der mobilen Transaktionen in der Sub-Sahara-Region wuchs nach Angaben der GSMA Gruppe von 2017 bis 2018 um 15 % auf 26,8 Mrd. Dollar. GSMA, welche Mobilfunkanbieter repräsentiert, erwartet zudem, dass Gesetzesnovellen in Nigeria, Äthiopien und Ägypten dazu führen werden, dass in den nächsten 5 Jahren 110 Mio. neue mobile Geldkonten eröffnet werden.

Es tut sich also nicht nur auf den angestammten Märkten in Nordamerika und Europa einiges bei Visa. Die strategische Unternehmensentwicklung hat Afrika als einen Wachstumstreiber identifiziert und geht nun einen großen Schritt. Man darf gespannt sein, welche Geschäftsmöglichkeiten sich noch angesichts der sehr jungen afrikanischen Bevölkerung und dem großen Bedarf an Zahlungsabwicklungsleistungen in Zeiten einer immer umfangreicheren Digitalisierung ergeben.

 

Fazit

 

Die Visa-Aktie befindet sich auch aufgrund ihres Wachstumspotenzials in unserem Strategiedepot Aktien Konservativ, was die letzten Quartalszahlen erneut bestätigten. Gleichwohl bietet sich ein Vergleich mit anderen Payment-Anbietern an. Wir werden deshalb in der kommenden Woche im Rahmen des Börsenduells einen näheren Blick auf die relative Attraktivität der Visa-Aktie werfen.

 

 

28.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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