Volkswagen steht in China unter Druck und begegnet dem offenbar mit einer neuen Strategie beim Branding

Kann VW so gegen BYD und Co bestehen?

 

Namen sind bekanntlich Schall und Rauch, doch gerade im Autosektor können sie einen entscheidenden Unterschied machen. Die meisten würden schließlich lieber einen Ferrari als einen Dacia fahren, auch ohne genaue Details über Spezifikationen oder dergleichen mehr zu kennen. Volkswagen scheint mit diesem Ansatz nun in China auf Angriffskurs gehen zu wollen.

 

Wie die „Automobilwoche“ berichtet, will Volkswagen (DE0007664039) den ursprünglich nur für den Export gedachten Cupra Tavascan nun doch auch in China anbieten und damit Konkurrenten wie BYD (CNE100000296) die Stirn bieten. Erfolgen soll dass allerdings nicht unter dem dort kaum bekannten Markennamen Cupra. Stattdessen ist wohl angedacht, eine Submarke von VW zu verwenden und damit gleichzeitig dem etwas schwächelnden Geschäft der Stammmarke im Reich der Mitte etwas auf die Sprünge zu helfen.

Begründet wird das Ganze außerdem recht nachvollziehbar damit, dass es zu aufwendig sei, noch einmal eine komplett neue Marke aufzubauen. Gerade in China sprießen solche derzeit wie Pilze aus dem Boden. Auf einen etablierten Namen zu setzen, wirkt da gar nicht verkehrt, auch wenn die Marktführerschaft kürzlich von BYD übernommen wurde. Das bedeutet schließlich noch nicht, dass VW in China plötzlich gar nichts mehr wert wäre.

Ob Volkswagen mit dem Ansatz größere Erfolge beschert sein werden, bleibt freilich abzuwarten. Es handelt sich bei dem Tavascan um ein weiteres Auto aus dem Premium-Segment, welches mittlerweile mehr als gut bedient wird. Die Konkurrenz setzt hingegen immer mehr auf günstige Autos, die teils schon umgerechnet für unter 10.000 Euro zu haben sind. In dieser Kategorie hat Volkswagen nur erstaunlich wenig vorzuweisen, auch wenn es immerhin Ankündigungen in die grobe Richtung solcher Größenordnungen gab.

 

Volkswagen: Stark in schwachem Handel

 

Die Volkswagen-Aktie blieb von all dem im Handel am Dienstag weitgehend unberührt. Zunächst konnte der Titel noch recht ordentlich zulegen, sackte im späten Handel aber wieder ab und verließ das Parkett schließlich mit Verlusten von 0,36 Prozent und einem Schlusskurs von 123,24 Euro. Unter dem Strich präsentierte das Papier sich damit relativ stark in einem schwachen Handel. Für Anleger nicht die schlechteste Entwicklung.

 

03.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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