Delta und Lufthansa Aktien unter Druck

Trump droht und die Airlines rauschen in den Kurskeller - Kauf oder Verkauf?

 

Die Aktien der Airlines gehören zu den grossen Verlierern in der aktuellen Börsenkorrektur. Die Anleger sorgen sich, dass das Zollregime der Amerikaner das Vertrauen der Verbraucher und damit den Flugverkehr beeinträchtigen wird. Doch es gibt auch Gegenargumente. 

 

Delta Air Lines (US2473617023) schockte mit der Ankündigung, dass man die Jahresprognose zurückzieht. Eine Entscheidung, die vor dem Hintergrund der volatilen Aussenwirtschaftspolitik der Trump-Administration mehr als verständlich ist, aber dennoch für Unbehagen an der Börse sorgte, denn die Anleger hassen nichts mehr als Unsicherheit. Was jedoch von vielen übersehen wird, ist, dass Delta sehr wohl eine Prognose für das laufende Quartal abgab, sodass sich die Unsicherheit in Grenzen hält.

 

 

Im Kern geht das Management in die Defensive. Man zieht den Ausbau der Kapazitäten für das 2. Halbjahr zurück und fokussiert sich auf das, was man kontrollieren kann: die Margen und die Cashflows. Was begrüssenswert ist. Und auch nötig ist. Der Umsatz entwickelte sich im März-Quartal mit 14,04 Mrd. US-Dollar (+2 %) schwächer als erwartet. Bereinigt sogar -1 %. Gleichzeitig zogen die Kosten an, was insbesondere auf die Löhne und Gehälter (+8 %) zurückgeht. Dank eines geringeren Schuldendienstes und geringeren Verlusten aus Investments konnte man nach Steuern jedoch den Gewinn von 37 auf 240 Mio. US-Dollar (0,37 US-Dollar je Aktie) verbessern. Für das laufende Juni-Quartal wird ein unveränderter Umsatz (Q2/24: 16,66 Mrd. US-Dollar) im Jahresvergleich prognostiziert und ein Ergebnis zwischen 1,70 und 2,30 US-Dollar (Q2/24: 2,01 US-Dollar) je Aktie. 

 

Delta und Lufthansa Aktien unter Druck

 

Zurück auf null. Dank eines Rekordjahres kletterten die Lufthansa-Aktien (DE0008232125) auf ein neues 52-Wochenhoch und bestätigten damit unsere Investmentthese, dass die Airline 2024 ihr neues Gleichgewicht an der Börse gefunden hat. Ich hatte Ihnen daher zuletzt im Juli 2024 im Zürcher Finanzbrief 14/24 zum Kauf einer zweiten Position bei 6,03 Euro geraten. Mit Beginn der Eskalation des neuen Zollregimes in den USA kamen jedoch neue Befürchtungen in den Markt, dass die Lufthansa 2025 operativ wieder zurückfallen könnte. 

 

 

Ereignisse wie der grosse Streik im 1. Halbjahr 2024 haben mehr Einfluss auf das Geschäft der Lufthansa als Trump. Ganz im Gegenteil könnte sich die Politik des Weissen Hauses sogar positiv auf die Lufthansa bzw. auf den Cargo-Bereich auswirken. Denn die Amerikaner verkabeln die globale Wirtschaft neu, was die Lieferketten durcheinanderwirbelt, die in der Regel nach dem Just-in-time Prinzip arbeiten. Kommt es zu Störungen wie aktuell, dann greifen die Logistiker auf die Luftfracht zurück, um Engpässe zu vermeiden. Das hatten wir bereits während der Covid-Pandemie eindrücklich beobachten können. Noch liegen uns keine vorläufigen Zahlen für das 1. Quartal vor, das allerdings auch keine grosse Bedeutung für die Börse hat. Den Bericht zum 1. Quartal (Umsatzprognose: 7,93 Mrd. Euro) erwarten wir am 29. April und da zählen fast ausschliesslich die Ausblicke für das 2. Quartal und das Gesamtjahr. Eine zweite Chance für einen Ausblick auf 2025 bekommen wir auf der anschliessenden Hauptversammlung am 06. Mai, wo Sie eine Dividende von 0,30 Euro je Aktie erwarten dürfen. Eine Bruttodividendenrendite von aktuell mehr als 5 %.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

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15.04.2025 - Mikey Fritz

 

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