Wirecard: Warum zündet auch diese Meldung nicht?
Wie gefährlich wird das abnehmende Momentum?
Der Zahlungsdienstleister Wirecard lieferte erneut eine positive Meldung. In den vergangenen Wochen hatte das Unternehmen bekanntlich einiges aus dem Hut gezaubert, um am Markt wieder für ein optimistischeres Sentiment zu sorgen und damit die Auswirkungen der FT-Affäre in Vergessenheit geraten zu lassen. Doch nach den deutlichen Erholungen im April und Mai hat das Momentum in der Aktie wieder nachgelassen und droht sogar zunehmend ins Negative abzukippen.
Bei der jüngsten Meldung geht es um eine weitere Kooperationsvereinbarung. Diesmal hat man Brightstar gewinnen können. Dieses Unternehmen ist Dienstleister für das Management von Mobilgeräten und Zubehör und gehört zum Investment-Universum des japanischen Technologiegiganten Softbank. Damit zahlt sich die strategische Partnerschaft mit den Japanern ein weiteres Mal aus. Denn vor Brightstar hatte Wirecard auch Auto1 und Oyo, einen Dienstleister im Infrastruktur- und Wartungsgeschäft, für sich gewinnen können. Alle beide sind ebenfalls Töchter bzw. Beteiligungen von Softbank.
Bildnachweis: Wirecard AG
Von der Kooperation mit Brightstar erwartet sich Wirecard viel. Zukünftig sollen auf der Brightstar-Plattform bevorzugt digitale Finanzdienstleistungen durch Wirecard abgewickelt werden. Das deutsche Unternehmen erhofft sich davon ein erhebliches Transaktionsvolumen. Allerdings gibt es im Markt durchaus Zweifel, inwieweit sich das dann tatsächlich auch im Gewinn niederschlagen kann.
Darum springt die Aktie nicht an
Wohl auch deshalb sind die Anleger derzeit deutlich zurückhaltend. Was sicherlich auch im Zusammenhang mit der Gesamtmarktlage zu sehen ist, wo Wirecard als einer der exponierten Werte im DAX sicherlich in Mithaftung genommen wird. Mit der Folge, dass die Aktie seit Ende Mai zunehmend einen leichten Abwärtstrend ausbildete. Aktuell läuft zwar immer noch der Versuch, diesen Trend wieder zu erreichen und dann womöglich nach oben zu durchbrechen. Sollte das allerdings fehlschlagen, stünde wohl erneut ein Rücksetzer in dem Bereich von 135 Euro zu befürchten.
Fazit: Hier muss vorerst größere Vorsicht angesagt sein. Für unsere Dispositionen heißt das konkret, dass Wirecard nach wie vor nur eine Halten-Empfehlung bleibt. Zusätzlich ziehen wir jetzt zur Sicherheit einen Stopp-Loss, den wir bei 129,50 Euro festlegen.
02.09.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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J.Seidl
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03.09.2019 09:35:13 Uhr
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