Wirecard: Reicht das?

Hilft neuer Auftrag auch der Aktie?

 

In der Aktie des Zahlungsdienstleisters WIRECARD steigt die Spannung. Denn das Wertpapier nähert sich wieder der Monatsspitze bei 122,50 Euro (auf Schlusskurs-Basis). Sollte hier ein technischer Ausbruch erfolgen, dürften am Markt die Karten neu gemischt werden. WIRECARD selbst tut einiges dafür, dass die Stimmung gegenüber dem Wert wieder positiver wird.

 

Bildnachweis: © Wirecard AG

 

So konnte man am Donnerstag melden, dass man einen weiteren chinesischen Kunden für sich gewinnen konnte. Dabei handelt es sich um den Zahlungsabwicklung YEEPAY, der nach vorliegenden Informationen vor allem mit großen Reisebüros und Fluglinien aus dem Reich der Mitte zusammenarbeitet. WIRECARD soll in diesem Zusammenhang zukünftig Zahlungsdienstleistungen außerhalb von China anbieten.

YEEPAY soll der größte Zahlungsabwickler innerhalb der chinesischen Touristikbranche sein. WIRECARD hat diesbezüglich prognostiziert, dass die neue Kooperation ein potentielles Transaktionsvolumen von mehr als 17 Milliarden Euro pro Jahr haben könnte. Wobei wohl der in Aussicht gestellte Umfang sicherlich einerseits wichtig ist, um den neuen Deal an der Börse einzuordnen. Die andere Seite ist, dass WIRECARD offensichtlich damit Erfolg hat, zunehmend größere Kunden zu gewinnen.

 

WIRECARD will mehr Großkunden

 

Auch dazu liefert WIRECARD Detailzahlen. Von den fast 300.000 Händlern auf der WIRECARD-Plattform machen derzeit nur 16 Kunden ein jährliches Transaktionsvolumen von über 1 Milliarde Euro. Vorstandschef Markus Braun hat nun die Zielvorgabe gemacht, dass diese Zahl der Großkunden in diesem Jahr mindestens verdoppelt werden soll.

Für die Aktie könnte das die dringend benötigte Vorlage sein, um die jüngste Erholungstendenz wieder anzufachen. Das dafür entscheidende Niveau habe ich schon anfangs angesprochen. Sollte das klappen, könnte die Aktie das Gap von Anfang Oktober in Angriff nehmen, was im besten Fall Kurse von 140 Euro zum Schließen dieser Lücke bedeuten könnte. Ob diese Chance genutzt werden kann, hängt natürlich auch davon ab, dass es nicht wieder irgendwelche Attacken von Leerverkäufern bzw. von der Financial Times gibt. Unter diesen Prämissen würde ich aktuell noch abwarten, bevor gekauft wird und mit einem Stopp-Buy über 124,50 Euro arbeiten.

 

 

14.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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