Alle Augen auf Xiaomi, auch bei Walmart wird es spannend, Nvidia muss große Erwartungen erfüllen und PDD Holdings steht unter Druck
Langeweile wird an der Börse in der neuen Woche kaum aufkommen
Fast möchte man meinen, dass die Märkte sich nach den Ergebnissen der US-Wahl wieder einigermaßen beruhigt haben. Dieser Eindruck entsteht aber bestenfalls vordergründig. Noch dazu steht der Endspurt der aktuellen Berichtssaison bevor, was noch einmal so manche richtungsweisende Impulse mit sich bringen könnte. In dieser Woche stehen die Ergebnisse einiger Schwergewichte an.
Bereits heute wird der chinesische Tech-Konzern Xiaomi (KYG9830T1067) seine Bücher öffnen. Interessant aus Anlegersicht ist dabei, ob die Erholung im Smartphone-Segment sich weiter fortsetzen konnte. Die letzten Indikatoren sprachen dafür, dass chinesische Hersteller auf dem Heimatmarkt gegenüber der internationalen Konkurrenz Boden gutmachen konnten. Abseits des Kernsegments wird die Entwicklung bei E-Autos im Mittelpunkt stehen.
Mit dem SU7 konnte Xiaomi einen traumhaften Start in diesem Segment hinlegen. Die Hoffnung der Aktionäre ist, dass es einmal mehr hohe Absatzzahlen zu sehen geben wird. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie lange die Märkte es dem Unternehmen nachsehen werden, dass mit Elektroautos nur Verluste eingefahren werden. Für den Moment scheint Wachstum noch im Vordergrund zu stehen. In der doch eher angespannten wirtschaftlichen Stimmung in China dürfte es dabei aber nicht ewig bleiben.
Walmart als Taktgeber?
Die Zahlen von Walmart (US9311421039) am Dienstag werden voraussichtlich nicht nur den Aktienkurs des Einzelhändlers selbst beeinflussen. Sie werden ein Stück weit auch als Indikator für den Zustand von Konjunktur und Konsumstimmung stehen. Dezente Anzeichen der Besserung gab es diesbezüglich bereits zu sehen. Nun wird sich zeigen, ob und wie viel davon in der Praxis angekommen ist.
Die Stimmung im Vorfeld fällt durchaus positiv aus. Die Walmart-Aktie steigerte sich zuletzt bis auf 84,25 US-Dollar am Wochenende und konnte nur knapp darüber sogar ein frisches Jahreshoch auf die Beine stellen. Umso größer ist allerdings auch die Fallhöhe, sollte das Unternehmen negative Signale aussenden und die Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Spannend wird zudem zu sehen sein, wie das Unternehmen hinsichtlich der weiteren Strategie auf den Wahlerfolg von Donald Trump reagiert.
PDD Holdings auf dem Prüfstand
Noch wichtiger wird dies voraussichtlich sein, wenn die Temu-Mutter PDD Holdings (US7223041028) am Donnerstag über die jüngsten Quartalsberichte informiert. Bekanntlich plant Trump nach seiner Vereidigung im Januar, hohe Einfuhrzölle auf den Weg zu bringen, insbesondere für so ziemlich alles, was aus China seinen Weg in die Vereinigten Staaten findet. Das wird es PDD nicht einfacher machen, sein Geschäftsmodell mit besonders günstigen Preisen weiterhin durchzuziehen.
Da gleichzeitig in China die Konjunktur noch immer am Schwächeln ist, schlägt der Aktie aktuell einiges an Gegenwind ins Gesicht. Am Wochenende notierte das Papier bei 114 US-Dollar und damit rund 22 Prozent tiefer als noch zu Beginn dieses Jahres. Ihre Sorgen können die Bullen also kaum verbergen. In wenigen Tagen wird sich zeigen, ob die Skepsis auch berechtigt ist.
Nvidia in der Bringschuld
Weniger Sorgen müssen sich Anleger wohl um Nvidia (US67066G1040) machen, zumindest wenn es um das grundsätzliche Wachstumspotenzial geht. Die KI-Chips des Konzerns sind nach wie vor sehr gefragt. Trotz fast schon unverschämter Margen fliegen sie nur so aus den Regalen und die nächste Generation in Form von Blackwell steht schon in den Startlöchern. Freuen können Anleger sich sehr wahrscheinlich auf mehr Leistungsfähigkeit und nochmals höhere Margen.
Die hohen Erwartungen bringen aber auch Risiken mit sich. Das zeigte sich bereits vor drei Monaten. Bei den Zahlen für das zweite Quartal konnte Nvidia zwar die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen, nicht jedoch jene der Anteilseigner. Trotz hervorragender Ergebnisse geriet der Aktienkurs zeitweise heftig unter Druck. Gefragt ist in diesem Fall also nicht einfach nur, dass Prognosen erfüllt werden können. Stattdessen darf als wahrscheinlich angesehen werden, dass in den Kurs bereits positive Überraschungen und eventuell die nächste Prognoseanhebung eingepreist sind.
Das Spiel mit Erwartungen
An der Börse geht es bei Quartalszahlen nicht nur darum, ob ein Unternehmen Gewinne erwirtschaften konnte und nicht einmal nur um die Frage nach Wachstum. Die Kurse stehen und fallen damit, ob die Erwartungshaltung der Marktakteure erfüllt werden kann, insbesondere bei den weiteren Aussichten. Nach den jüngsten politischen Entwicklungen hat die Unsicherheit noch einmal zugenommen und eine sichere Bank sind da selbst die Anteilsscheine der von Anlegern bevorzugten Highflyer nicht.
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18.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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