Bayer weiter im Krisenmodus, Nvidia in luftigen Höhen, Volkswagen steht vor ungewisser Zukunft und Xiaomi lässt Anlegerherzen höher schlagen
Ein sehr bewegtes Börsenjahr geht zu Ende
Rien en va plus. Das Börsenjahr hat zu seinem Ende gefunden und sowohl Verlierer als auch Gewinner hervorgebracht. Grund genug, um einen Blick zurück zu werfen und die weiteren Chancen für einige der meistbeachteten Aktien abzuwägen. Schließlich könnten die Rollen im neuen Jahr tauschen und wer abgestürzt ist, blickt in der Theorie auf ein umso höheres Aufwärtspotenzial.
Zu den größten Verlierern im DAX zählte zweifelsohne die Aktie von Bayer (DE000BAY0017), welche das Jahr mit einem Verlust von satten 43,7 Prozent abschließt. Nicht einmal die 20-Euro-Linie konnte vor Silvester zurückerobert werden. Stattdessen geht es mit müden 19,31 Euro ins neue Jahr. Auf 5-Jahres-Sicht hat das Papier schon um über 70 Prozent an Wert verloren. Nach einer baldigen Trendwende sieht es eher nicht aus.
Nicht nur leidet Bayer weiterhin an massiven Unsicherheiten aufgrund der noch immer nicht gelösten Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und andere Wirkstoffe, die man sich mit der Monsanto-Übernahme ins Haus geholt hat. Dazu gesellten sich in diesem Jahr auch noch eine magere Nachfrage und der Blick auf eine drohende Patentklippe. Zudem wäre da auch noch das Schuldenproblem. Die größten Baustellen konnten im Jahr 2024 leider nicht aus der Welt geschafft werden. Es wäre den Aktionären zu wünschen, dass es im neuen Jahr endlich frische Signale zu sehen gäbe. Verlass ist darauf aber leider nicht.
Nvidia ohne Höhenangst
Fast schon das genaue Gegenteil dazu gab es bei Nvidia (US67066G1040) zu sehen. Zwar enttäuschte der Chiphersteller in diesem Jahr auf sehr hohem Niveau und nach Quartalszahlen kam es zuweilen zu harschen Korrekturen. Letztlich zeigten die Börsianer sich aber stets versöhnlich. Der Jahreswechsel wird mit 137,49 US-Dollar auf der Uhr begangen und damit knapp 178 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Das ist nochmal ein gutes Stück mehr, als viele Analysten es erwartet hätten.
Im Schnitt lag das Kursziel im Dezember 2023 noch bei 661 Dollar, allerdings gab es im Sommer einen Split im Verhältnis 1:10. Rechnerisch stellten die Börsenprofis also lediglich 66,10 Dollar für das Jahresende 2024 in Aussicht, werden Kursziele doch in aller Regel auf 12-Monats-Sicht vergeben. Nvidia konnte die Konsenserwartung mal eben um mehr als das Doppelte schlagen. 2025 steht bereits unter einem guten Stern, da in wenigen Tagen Blackwell-Chips im Detail vorgestellt werden dürften. Dennoch warnen einige Experten auch vor der mittlerweile sportlichen Bewertung.
Volkswagen im Überlebenskampf?
Bei der Aktie von Volkswagen (DE0007664039) dürften die Anleger fast froh sein, dass es nicht noch weiter in die Tiefe ging. Der Autobauer steht hierzulande sinnbildlich für eine tiefe Wirtschaftskrise. Die Absätze entwickelten sich rückläufig, die Margen fielen ins Bodenlose. Kurz vor Jahresende konnte der Konzern sich mit Arbeitnehmervertretern noch auf einen Sparkurs einigen, in dessen Rahmen 35.000 Stellen sozialverträglich wegfallen sollen.
Ob das allein schon die Lösung ist, darf jedoch bezweifelt werden. Nachdem die Mitarbeiter befriedet werden konnten, muss Volkswagen im neuen Jahr vor allem die Kundschaft umgarnen. Das dürfte allerdings schwierig werden, fehlt es doch an der Aussicht auf günstige Elektrofahrzeuge. Solche sollen frühestens im Jahr 2026 kommen. Abzusehen ist daher ein weiteres Jahr des Umbaus und vieler Ungewissheiten, was sich mit Sicherheit auch beim Aktienkurs niederschlagen wird.
Xiaomi marschiert weiter
Wem Erfolgsgeschichten lieber sind, der richtet seinen Blick auf Xiaomi (KYG9830T1067). Dort wurden die Anleger 2024 mit mehreren Erfolgen verwöhnt. Die Smartphone-Verkäufe konnten vor allem im zweiten Halbjahr wieder deutlich anziehen und im Heimatland China kletterten die Marktanteile spektakulär in die Höhe. Die Umsätze finanzieren den erfolgreichen Start ins E-Auto-Segment. Rund 130.000 Exemplare seines SU7 konnte Xiaomi in diesem Jahr verkaufen, obschon ursprünglich lediglich 100.000 anvisiert wurden.
Die alte Garde schwächelt und Xiaomi feiert einen spektakulären Einstieg. Ausruhen will sich das Unternehmen darauf aber nicht mit dem YU7 wurde bereits das nächste Elektroauto in Aussicht gestellt, dieses Mal in Form eines SUV. Auch eine internationale Expansion steht auf dem Reiseplan, allerdings noch nicht unbedingt für das Jahr 2025. Zufrieden waren die Anleger in diesem Jahr aber in jedem Fall. Die Xiaomi-Aktie legte um 137,7 Prozent bis auf 4,28 Euro zu. Auf Schlusskursbasis ist das ein neues Rekordhoch und wohl die angenehmste Art, um ins neue Jahr zu gehen.
Frohes Neues!
Ich weiß nicht, wie Ihre persönliche Bilanz für 2024 aussieht. Ich kann nur hoffen, dass Sie unter dem Strich mit Gewinnen davonziehen können. Doch selbst Anleger, bei denen dies nicht der Fall ist, sind zumindest um einige Erfahrungen reicher. Gewiss können wir uns darüber sein, dass 2025 erneut Gewinner und Verlierer und sicherlich auch einige Überraschungen mit sich bringen wird. Für den Moment bleibt mir aber nur, allen Leserinnen und Lesern ein frohes neues Jahr zu wünschen.
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31.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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