Mit einer offiziellen Übernahmeofferte treibt Zalando die Übernahme von About You voran, was die Aktionäre aber kaum begeistern kann
Lohnt sich das für Zalando?
Im Dezember kündigte Zalando recht überraschend an, den kleineren Konkurrenten About You schlucken zu wollen. Über eine Milliarde Euro sollen für den Deal fließen, die aus eigenen Barbeständen gezahlt werden. Zwar steht noch das Urteil der Kartellbehörden aus, dennoch bringt Zalando das Ganze nun einen Schritt weiter.
Der Modehändler unterbreitete jüngst hochoffizielle seine Übernahmeofferte, bei der sich nichts verändert hat. Unverändert werden 6,50 Euro je Anteilsschein geboten und nach eigenen Angaben hat sich Zalando (DE000ZAL1111) bereits Zugriff auf rund 80 Prozent der Anteilsscheine gesichert. Die größten Aktionäre, darunter Otto mit etwa 37 Prozent, hätten dem Deal bereits zugestimmt, heißt es. Da es keine Mindestannahmeschwelle gibt, scheint die Sache damit schon weitgehend gelaufen zu sein.
Zalando rechnet damit, die Übernahme im Sommer über die Bühne bringen zu können. Synergieeffekte sollen dann dafür sorgen, dass die Kosten um jährlich rund 100 Millionen Euro sinken. Zudem erhofft man sich, durch den Zusammenschluss besser gegen die chinesische Konkurrenz bestehen zu können. Anbieter wie Temu und Shein sorgten in jüngerer Vergangenheit für Furore im Segment.
Die Zalando-Aktionäre bleiben skeptisch
Allerdings gibt es manchen Zweifel daran, ob Zalando mit About You tatsächlich die benötigten Impulse erhalten wird. Skeptische Naturen weisen darauf hin, dass keines der beiden Unternehmen über ein Factory-to-Consumer-Modell verfüge, sodass auch keine direkte Konkurrenz zu chinesischen Billiganbietern möglich sei. Auf seiner Seite hat Zalando allerdings den Handel mit Designer-Mode, wenngleich die Nachfrage in diesem Segment zuletzt merklich gelitten hat.
Die Zalando-Aktie reagierte auf die jüngsten Meldungen mit einem Kursverlust von 1,7 Prozent am Montag, was den Titel auf 31,48 Euro zurücktrieb. Dass hier ein Plus von gut 85 Prozent auf Jahressicht zu verzeichnen ist, ist eher nicht dem About You-Deal zuzurechnen. Vielmehr machen sich Kosteneinsparungen, die etwas geringere Inflation und die Hoffnung auf eine allgemeine Trendwende im Segment bemerkbar.
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22.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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