windeln.de-Aktie – Darum wird ein Investment in den Titel erneut voll in die Hose gehen
Extrem risikoreich
Bislang konnten Anleger mit der windeln.de-Aktie absolut keinen Blumentopf gewinnen. Die aktuelle Spekulationswelle basiert keinesfalls auf fundamentalen Tatsachen, sondern dürfte nur ein Strohfeuer bleiben.
In diesem Jahr stürzten sich zahlreiche Börsenneulinge, die sich über die sozialen Medien über die Kapitalmärkte informieren, auf Titel wie AMC Entertainment (US00165C1045) und GameStop (US36467W1099), auch wenn die Unternehmen zum einen ihre besten Zeiten bereits lange hinter sich haben und auf fundamentaler Ebene vollkommen absurd überbewertet sind. Mit der Aktie des extrem angeschlagenen Unternehmens windeln.de (DE000WNDL201) wird jetzt auch am deutschen Aktienmarkt wieder ein extrem zweifelhafter und marktenger Wert spektakulär in die Höhe getrieben.
Wegen des vollkommen irrationalen Verhaltens der vielen neuen Börsenspekulanten, welche oftmals der Generation der Millennials zuzuordnen sind, ist die künftige Kursentwicklung bei der Aktie kaum prognostizierbar. So werden die Käufer häufig durch die Gier auf spektakuläre Gewinne innerhalb kürzester Zeit getrieben. Allerdings handelt es sich hierbei unserer Einschätzung nach nicht um ein Investment, sondern um pure Zockerei mit der Hoffnung, kurzfristig einen Käufer für die windeln.de-Aktie zu finden, der bereit ist, einen noch weitaus absurderen Preis zu zahlen. Denn bei realistischer Betrachtungsweise investieren diese Anleger in ein Geschäftsmodell, das eigentlich wertlos ist.
windeln.de kann seit Jahren keine positiven Resultate liefern
In den vergangenen Geschäftsjahren erzielte die Firma windeln.de regelmäßig Nettoverluste, die gemessen am Umsatzniveau schon als extrem hoch einzustufen sind. Gleichzeitig schrumpften die Erlöse seit dem Jahr 2017 signifikant. Dies lässt den konkreten Schluss zu, dass windeln.de mit seiner Strategie absolut kein Bein auf den Boden bekommt und auch künftig mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit Geld verbrennen wird. So ist die Firma unserer Meinung nach viel zu klein, um sich im E-Commerce gegenüber den führenden Playern zu behaupten. Ohnehin konnte die Firma im ersten Quartal nicht von der Covid-19-Pandemie und dem Online-Shoppingboom profitieren und musste gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar einen leichten Umsatzrückgang auf 14,6 Millionen Euro hinnehmen und weitete zeitgleich den Nettoverlust von 3,2 Millionen auf 4,1 Millionen Euro aus.
Zwar zeigt sich das Management für dieses Jahr optimistisch, auch wenn die Finanzlage laut dem Q1-Bericht mittlerweile als durchaus kritisch eingestuft werden kann. Allerdings zeigte sich die Gesellschaft bereits in der Vergangenheit regelmäßig sehr zuversichtlich, was sich letztendlich aber unserer Meinung nach später immer als gegenstandslos herausstellte. Aktuell wird der extrem volatile Titel mit rund 20 Millionen Euro bewertet. Dies ist für ein stark defizitäres Unternehmen aus dem E-Commerce-Bereich, welches über zweifelhafte Perspektiven verfügt und bislang kein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell aufbauen konnte, viel zu teuer.
7.06.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
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