ASML: Was ist dran an den China-Gerüchten?
Ein Großauftrag aus dem letzten Jahr steckt fest
Der holländische Maschinenbauer ASML steht derzeit unter Druck verschiedener Medienberichte. Dabei geht es darum, dass der führende europäische Hersteller von Anlagen zur Halbleiterproduktion bei einem Großauftrag aus China Druck aus den USA bekommen haben soll, um die Lieferungen nicht durchzuführen.
Bildnachweis: © Fotograf - Adi Goldstein
Hintergrund: Chinas größter Auftragsfertiger für Computerchips SEMICONDUCTOR MANUFACTURING INTERNATIONAL CORP. (SMIC) hatte im vergangenen Jahr (April!) einen Großauftrag für ASML-Lithographie-Anlagen erteilt. Allerdings wurden diese noch nicht ausgeliefert. Nun wird vermutet, dass im Rahmen der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China und bezüglich der technologischen Komponenten die Amerikaner Druck auf ASML ausgeübt hätten, diese Lieferung auf Eis zu legen.
Aufwärtstrend intakt
ASML selbst hat mittlerweile erklärt, dass die Verzögerungen nur dadurch entstanden sind, dass man für die Lieferung eine Exportlizenz benötige, die allerdings noch nicht ausgestellt sei. Zuständig dafür sind derzeit die niederländischen Behörden. Wie immer dürfte die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen liegen. Denn natürlich hatte der Handelsstreit zwischen den USA und China bislang auch Fragestellungen über Technologietransfer beinhaltet. Bestes Beispiel dafür war der zeitweise Bann gegen HUAWEI, der derzeit zwar etwas abgemildert wurde, aber noch nicht gänzlich vom Tisch ist.
Immerhin: Die Anleger scheinen sich davon nicht sehr beeinflussen zu lassen. So konnte die Aktie von ASML in diesem Jahr bereits ihren Wert fast verdoppeln. Der Aufwärtstrend ist immer noch intakt und angesichts unserer Prognosen, dass bei einer ersten Verhandlungslösung zwischen den USA und China insbesondere auch die Chipbranche zu den großen Profiteuren gehören könnte, sehen wir in ASML weiterhin sehr gutes Aufwärtspotenzial. Unter diesen Prämissen ziehen wir aber jetzt zur weiteren Gewinnsicherung unseren Stopp-Loss für die Position im Zürcher Trend auf 205,80 Euro hoch.
08.11.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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