
Pfizer, Novo Nordisk, Eli Lilly – Nach den Kurshöhen folgt die Enttäuschung
Probleme bei der Entwicklung wirken sich negativ auf den Aktienkurs aus
Pfizer bricht die klinische Studie mit einem neuen Abnehm-Präparat ab. Nach erneutem Kursrückschlag ist der Pharma-Gigant so günstig wie lange nicht mehr.
Der Markt um Abnehmmedikamente bleibt trotz der Ankündigung der neuen US-Regierung diese Präparate nicht mehr durch Steuergelder zu fördern bzw. über die national Healthcare laufen zu lassen weiter hart umkämpft. Dies ist auch kein Wunder, denn der Anteil an Übergewichtigen steigt in der modernen Gesellschaft stetig an und diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch weiter fortsetzen. Der Anteil an Menschen mit Adipositas in der Gesellschaft hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt und betrifft rund jeden Achten auf der Welt. Schaut man sich die Entwicklung des Alterskategorie zwischen 5 und 19 Jahren an, dann ist die Entwicklung sogar noch weitaus erschreckender. Denn der Anteil an Kindern mit Adipositas hat sich im gleichen Zeitraum sogar vervierfacht.
Aus dieser starken Entwicklung ergibt sich ein enormes Marktpotenzial, dass die Pharmariesen abschöpfen wollen. Das jährliche Umsatzpotenzial soll bis Ende des Jahrzehnts sogar über 130 Milliarden US-Dollar liegen. Aktuell wird der Markt von dem dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk und dem US-amerikanischen Konzern Eli Lilly beherrscht, doch auch andere Pharmakonzerne forschen weiter an der Entwicklung einer neuen Wunderwaffe gegen Adipositas. Pfizer bricht nun eine klinische Studie und damit auch die Entwicklung einer neuen Abnehm-Pille ab.
Pfizer kündete das Ende der Entwicklung des Medikamentenkandidaten Danuglipron am heutigen Tag den Investoren mit. Grund für den Abbruch der Entwicklung sei eine Leberschädigung bei einem Patienten in der klinischen Studie. Dabei sei es wohl zu einer Kopplungssituation mit einem anderen Medikament gekommen. Pfizer kündigte an, daher das Medikament nicht in die letzte Studienphase bringen zu wollen und die finanziellen und personellen Ressourcen eher in andere Kandidaten zur Behandlung von Adipositas im Frühstadium zu investieren.
Allerdings sei dies nur ein schwerer Fall in einem nicht idealen Studienverlauf gewesen. Denn von den 1.400 Teilnehmern an der Studie haben im mittleren Studienstadium mehrere die Studie aufgegeben, da sie über einen längeren Zeitraum an Übelkeit und Erbrechen gelitten haben. Bereits zu Beginn des Jahres hatte Pfizer die Entwicklung eines Abnehmmedikamtes aufgrund von potenziellen Auswirkungen auf die Leber abgebrochen.
Dabei ist Pfizer allerdings nicht der einzige Pharmakonzern der Probleme bei der Entwicklung von Abnehmmedikamten hat. Auch Novo Nordisk scheint in der Weiterentwicklung des Kassenschlagers nicht voranzukommen. Bereits zwei Mal waren die Ergebnisse in der klinischen Phase-2-Studie schlechter ausgefallen als vom Markt erwartet, was die Aktie nachhaltig unter Druck setzt.
Mit Danuglipron wollte Pfizer (US7170811035) eigentlich mit Novo Nordisk (DK0062498333) und Eli Lilly (US5324571083) um Marktanteile in dem attraktiven Markt konkurrieren, dass man die Entwicklung nun abbricht, ist ein herber Rückschlag für Pfizer. Pfizer hatte die Entwicklung von Abnehmmedikamenten eigentlich als zentrale Strategie gesehen, um die wegfallenden Umsätze durch Corona-Impfen wieder auszugleichen. Allerdings sind die Markterwartungen in der Phase-2 noch nicht wirklich vorhanden und wirken sich meist erst mit Start der Phase-3 auf den Kurs aus.
Pfizer ist aktuell mit einem KGV von 15 historisch niedrig bewertet. Dabei gilt der Titel mit seinen 8 % Dividendenrendite auch als attraktiver Dividendentitel für breit diversifizierte Langfristdepots.
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17.04.2025 - Christian Teitscheid
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