Adidas sorgt für gute Laune, Puma stürzt in den Abgrund, Nike bleibt weiter schwach und zieht Foot Locker mit in die Tiefe
Adidas bleibt im Dauerlauf und die Konkurrenz scheint auf der Bank zu sitzen!
Sportartikel sorgten in dieser Woche für viel Aufmerksamkeit an der Börse. Vorläufige Zahlen aus der Branche zeichneten bei manchem Unternehmen ein sehr positives Bild, während anderswo die schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen wurden. Ein derart kontrastreiches Bild ist eher selten und es spielt der Aktie des Gewinners natürlich in die Hände.
Auf dem Treppchen ganz oben steht, zumindest für den Moment, Adidas (DE000A1EWWW0). CEO Björn Gulden ist die Wende geglückt. Im vierten Quartal sollen die Umsätze vorläufigen Ergebnissen zufolge um rund 25 Prozent zugelegt haben. Gleichzeitig wird auch mit einem deutlichen Plus beim Gewinn gerechnet. Für das Gesamtjahr 2024 wird in Aussicht gestellt, dass die bisherige Prognose übertroffen wird – und die wurde schon drei Mal nach oben korrigiert.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung sucht Adidas auch nach Einsparpotenzial und Medienberichten zufolge könnten wohl rund 500 Stellen am Hauptsitz in Herzogenaurach wegfallen. Den Aktionären gefällt der pragmatische und bislang sehr erfolgreiche Ansatz. Die Adidas-Aktie konnte in dieser Woche um über fünf Prozent bis auf 254,50 Euro zum Wochenende zulegen. Zeitweise konnte bei 262,80 Euro sogar ein neues 3-Jahres-Hoch auf die Beine gestellt werden.
Puma lässt Wachstumssignale vermissen
Konkurrent Puma (DE0006969603) kann da in den Augen der Aktionäre nicht ansatzweise mithalten. Auch hier gab es vorläufige Zahlen zu sehen, die jedoch deutlich weniger euphorisch aufgenommen wurden. Kurz zusammengefasst stagnieren die Absatzzahlen, während die Margen spürbar nachgeben und somit für eher magere Gewinnaussichten sorgen. Das hinterließ bei den Analysten Eindruck, die noch dazu Risiken aufgrund eines stärkeren US-Dollars identifizieren. Morgan Stanley senkte das Kursziel von 44 auf nur noch 37 Euro.
Das scheint den Börsianern aber sogar noch zu optimistisch zu sein. Die Puma-Aktie erlebte in dieser Woche einen brutalen Absturz, welcher das Papier um über 20 Prozent bis auf 32,05 Euro zum Wochenende prügelte. Damit hat sich auch die im Herbst gestartet Erholung schon wieder in Luft aufgelöst. Es geht zurück in den charttechnischen Abwärtstrend und die Verluste auf Jahressicht liegen nun bei nicht ganz 16 Prozent.
Noch mehr Sorgen um Nike
Immerhin performt die Puma-Aktie damit deutlich besser als die Anteilsscheine des kriselnden US-Marktführers Nike (US6541061031). Hier gaben die Kurse in den letzten zwölf Monaten um etwas mehr als 25 Prozent nach und Besserung ist nicht wirklich in Sicht. Im Gegenteil: mancherorts wird man sogar noch vorsichtiger, wenn es um die Zukunftsaussichten geht. Das zeigte sich etwa bei der Ratingagenutr Moody’s. Jene ließ die Einstufung von Nike zwar unangetastet, spricht nun aber von einem negativen Ausblick, was zumindest gefühlt einem Downgrade entspricht.
Angesichts solcher Nachrichten ist es fast erfreulich, dass die Anleger die Aktienkurse nicht weiter abstürzen ließen. In der zweiten Wochenhälfte arbeiteten sie an den hiesigen Handelsplätzen sogar erfolgreich an der Eroberung der 70-Euro-Linie. Auf 70,29 Euro schaffte es die Nike-Aktie per Handelsschluss am Freitag. Das ist immerhin ein Prozent mehr als noch eine Woche zuvor. Hoffnung auf Bodenbildung keimt auf, doch nach einem Turnaround sieht es leider noch immer nicht aus.
Foot Locker wird in Mitleidenschaft gezogen
Schwache Umsätze von Nike belasten nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch viele Firmen, die mit dem Verkauf der entsprechenden Produkte in der Vergangenheit gutes Geld verdienten. Zu nennen ist da vor allem der Sneaker-Spezialist Foot Locker (US3448491049). Schätzungsweise 60 Prozent der Umsätze sind auf die Partnerschaft mit Nike zurückzuführen. Gibt es dort Schwächeanzeichen, sind das auch für die Handelskette ein veritables Problem.
Das haben die Börsen längst erkannt und dementsprechend gibt die Foot Locker-Aktie ein ähnlich schwaches Bild ab. Müde 20,16 Euro stehen zum Wochenende auf dem Ticker und der Abstand zum 18,72 Euro fällt denkbar knapp aus. Die Verluste auf Jahressicht belaufen sich auf etwa 24 Prozent. Wie auch beim großen Partner fehlt es aktuell an Wachstumsaussichten. Dass die allgemeine Konsumstimmung noch immer schwer zu wünschen übrig lässt, hilft den Bullen auch nicht eben weiter.
Gewusst wie
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Sportartikelkonzerne allgemein unter schwerem Druck standen. Die hohe Inflation, steigende Kosten und zunehmende Rabatte machten den Unternehmen zu schaffen. All dies sind Faktoren, die noch immer eine gewisse Rolle spielen. Adidas zeigt jedoch eindrucksvoll, dass auch in schwierigen Zeiten Wachstum möglich ist. Nicht ohne Grund scheint Nike sich den einen oder anderen Kniff abschauen zu wollen. Vielleicht könnte genau das für Anleger momentan mit am interessantesten sein, gilt die Adidas-Aktie doch mittlerweile als sehr sportlich bewertet. Spannend bleibt es im Segment aber allemal.
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26.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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