Auch Alphabet setzt für seinen künftigen Energiebedarf auf Atomstrom und verkündet nun ein bedeutsames neues Abkommen in diesem Bereich
So will Alphabet den Energiehunger der KI mit dem Klimaschutz vereinen
Künstliche Intelligenz hat die Welt im Sturm erobert und vollbringt schon heute Dinge, welche vor einigen Jahren noch als mehr oder minder unmöglich betrachtet wurden. Mit einigen Startschwierigkeiten ist auch die Alphabet-Tochter Google mittlerweile einer der wichtigsten Akteure im Segment. Damit bekommt das Unternehmen allerdings auch den gigantischen Energiehunger der KI-Rechenzentren zu spüren.
Für die eigene Versorgung setzten Tech-Konzerne wie Alphabet (US02079K3059) in den vergangenen Jahren vornehmlich auf erneuerbare Energien, priesen dies auch gerne in ihren Hochglanz-Werbespots an. Doch es scheint, als würden Wind, Sonner und Wasser nicht ausreichen, um den wachsenden Energiebedarf der Unternehmen zu stillen. Darauf weist hin, dass zahlreiche Branchenvertreter verstärkt auf Atomstrom setzen. Vor wenigen Wochen erst wurde bekannt, dass Microsoft einen stillgelegten Reaktor im US-Bundesstaat Pennsylvania wieder ans Netz zu holen gedenkt.
Im Falle von Alphabet bzw. Google werden zwar keine Reaktoren aus den 1970er Jahren bemüht. Es sollen aber neue Reaktoren gebaut werden. Zusammen mit Kairos Power setzt Google aus sogenannte „Small Modular Reactors“ (SMR). Dabei handelt es sich um eine noch recht neue Erscheinung von kleineren Kernreaktoren mit einer Leistung von bis zu 500 Megawatt. Derzeit im Betrieb befindliche Kernreaktoren erreichen in etwa die doppelte bis dreifache Leistung.
Alphabet: Eine kleinlaute Ankündigung?
Dementsprechend sollen auch gleich mehrere der neuartigen Reaktoren entstehen, welche in den vergangenen Jahren unter anderem von Microsoft-Gründer Bill Gates als eine mögliche Lösung für Energie- und Klimaprobleme angepriesen wurden. Bis zu sieben Reaktoren sollen im Rahmen der Allianz zwischen Google und Kairos Power entstehen. Der erste soll den Planungen zufolge schon im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Abseits dieser Informationen halten die Partner sich über nähere Details aber eher bedeckt.
Nicht mitgeteilt wurde, wo genau die neuen Reaktoren entstehen sollen. Zudem machte Google keine Angaben darüber, ob der erzeugte Strom direkt in den Rechenzentren genutzt wird oder erst den Umweg über das allgemeine Stromnetz nimmt. Zu guter Letzt gab es auch keinerlei Informationen über finanzielle Details des Deals. Die Ankündigung wirkt damit schon fast etwas schüchtern. Das dürfte nicht ohne Grund der Fall sein.
Zum einen verkauft sich Atomkraft gegenüber den Verbrauchern noch immer nicht allzu gut, auch wenn die Akzeptanz in den letzten Jahren zugenommen hat. Darüber hinaus werden die Kosten für Reaktoren aber im Allgemeinen gerne unterschätzt. Besonders der Aufbau neuer Anlagen ist stets und immer ein Mammutprojekt, welches gerne mit Verzögerungen und Kostensteigerungen daherkommt. Entsprechende Beispiele dafür finden sich aktuell in Frankreich und auch den USA. Es steht zu befürchten, dass Google und Konsorten daher nicht wenig Geld für entsprechende Kooperationen in die Hand nehmen und die Anleger mit genauen Summen nicht verunsichern möchten.
Der Kurs ist gesetzt
Zugegebenermaßen lässt sich darüber aber nur spekulieren. Nüchtern festhalten hingegen lässt sich, dass die Kernkraft eine klare Renaissance erlebt. Nicht nur Google und Microsoft begeistern sich wieder für diesen Ansatz der Energieherstellung. Auch OpenAI, Oracle, Amazon und weitere Tech-Größen verfolgen entsprechende Ansätze. Geschätzt wird am Atomstrom die ständige Verfügbarkeit unabhängig von Wind und Wetter bei gleichzeitig ausbleibenden CO2-Emissionen.
Dem Aktienkurs von Alphabet half die Kooperation am Dienstag nicht weiter. Es ging lediglich um 0,3 Prozent bis auf 166,90 US-Dollar aufwärts. Sehr viel mehr profitierten die Anteilsscheine der Nuklearunternehmen. Die Aktie von Oklo etwa legte gestern zeitweise um rund zehn Prozent zu, wie die „FAZ“ schreibt. Für die Tech-Unternehmen ist die Sicherstellung der eigenen Energieversorgung letztlich eine eher lästige Notwendigkeit. Für die Kraftwerksbetreiber könnte es eine historische Chance sein.
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16.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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