
Vorfreude bei Palantir, Hoffnung bei Super Micro Computer, Spannung bei AMD und auch bei Alphabet wird es nicht langweilig
Die Berichtssaison geht langsam in die heiße Phase
Einige Unternehmen haben bereits vorgelegt, doch mit Beginn des neuen Monats geht die Berichtssaison erst langsam in die richtig heiße Phase über. Schon in dieser Woche stehen einige Zahlen an, welche nachhaltigen Eindruck an den Gesamtmärkten hinterlassen könnten. Das gilt insbesondere für den Tech-Sektor, wo der von DeepSeek ausgelöste Schock noch immer nicht ganz verdaut sein dürfte.
Bereits heute wird Palantir (US69608A1088) einen Blick in seine Bücher erlauben. Der Software-Konzern profitierte in den letzten Monaten stark vom KI-Hype. Anders als viele andere Unternehmen gelingt es hier schon heute, mit der Technologie stattliche Gewinne einzufahren. Vielleicht auch deshalb sehen die Anteilseigner über die Sorgen um chinesische Fortschritte großzügig hinweg. Am Freitag machte sich regelrecht Vorfreude breit und der Aktienkurs legte um rund sieben Prozent bis auf ein neues Rekordhoch bei 82 Euro zu.
Nicht ganz zu Unrecht behalten die Aktionäre ihre gute Laune bei. Denn selbst wenn DeepSeek disruptive Effekte nach sich ziehen sollte, so wird sich dies kaum über Nacht bemerkbar machen. Es steht daher weiterhin zu vermuten, dass Palantir einmal mehr die bisherigen Prognosen übertrumpfen kann. Allerdings bewegen die Erwartungen sich auf sehr hohem Niveau und ob jene bereits der Realität enteilt sein könnten, das lässt sich erst nach Veröffentlichung der Zahlen mit Gewissheit sagen.
Kann Super Micro Computer endlich abliefern?
Sehr viel bescheidener sind dieser Tage die Erwartungen, welche an Super Micro Computer (US86800U1043) gestellt werden. Im Prinzip wäre es hier schon eine gute Nachricht, wenn es am Dienstag überhaupt Zahlen zu sehen gibt. Denn noch immer warten die Investoren auf den Geschäftsbericht für das am 30. Juni geendete Geschäftsjahr. In der Hoffnung, dass es diesbezüglich Neuigkeiten geben könnte, ließen die Bullen den angeschlagenen Aktienkurs am Freitag um 7,5 Prozent bis auf 29,13 Euro anschwellen.
Allerdings kündigte Super Micro Computer selbst nichts in diese Richtung an, und so könnte es auch wieder Ernüchterung geben. Im Raum steht nach wie vor die Frage, ob der Computerbauer in der Vergangenheit bei seinen Bilanzen etwas geflunkert haben könnte. Genau dies waren Leerverkäufer Super Micro vor und nur kurz danach wurde die Veröffentlichung von Zahlen nach hinten verschoben; zeitweise drohte schon der Rauswurf aus dem Nasdaq. Das Unternehmen streitet zwar noch immer jegliche Vorwürfe ab, letzte Zweifel bleiben jedoch bestehen. Nicht ohne Grund notiert die Super Micro Computer-Aktie noch immer rund 24 Prozent tiefer als vor einem Jahr.
Eine Chance für AMD?
Bei AMD (US0079031078) ist am Dienstag aller Voraussicht nach mit eher bescheidenen Ergebnissen zu rechnen. Spannend wird aber der Blick in die Zukunft sein. Denn Nvidia hat mit seinen brutal teuren und nur geringfügig leistungsstärkeren Grafikkarten ein gigantisches Vakuum im Markt für Grafikkarten hinterlassen. Viele Anwender lechzen nach bezahlbaren, aber dennoch einigermaßen leistungsfähigen Chips.
Solche stellt AMD bereits in Aussicht, der Marktstart ist aber erst für März angedacht. Die Zahlen dürften zeigen, welche Umsätze der Chipkonzern sich davon erwartet. Vielleicht sorgt die Unterversorgung bei Konkurrent Nvidia dafür, dass neue Chancen erkannt werden. Vorfreude ist an den Märkten aber kaum zu spüren. Die AMD-Aktie bewegte sich in den letzten Tagen auf eher niedrigem Niveau seitwärts. Für 113,16 Euro reichte es zum Wochenende und das 52-Wochen-Tief bei 107,86 Euro blieb damit in Sichtweite.
Neue Impulse bei Alphabet?
Auch die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059) will in dieser Woche Ergebnisse vorzeigen, und hier dürfte DeepSeek besonders im Vordergrund stehen. Denn herausgefordert werden von China vor allem die Software-Anbieter. Google kämpfte in den vergangenen Jahren schon schwer darum, gegenüber ChatGPT und Konsorten nicht den Anschluss zu verlieren. Dass nun schon ein neuer Player für Aufsehen sorgt, macht es den Aktionären nicht einfacher.
Gefragt sind daher dringend neue Impulse und Argumente dafür, warum Alphabet die Konkurrenz nicht fürchten muss. Ob es so etwas zu sehen geben wird, bleibt abzuwarten. Die Investoren zeigten sich in der vergangenen Woche aber hoffnungsvoll. Es ging mit dem Aktienkurs sichtlich in Richtung Norden, zeitweise konnte bei 197,84 Euro ein neues Allzeit-Hoch markiert werden. Der Schlusskurs am Freitag lag mit 196,92 Euro nur knapp darunter.
Alles ist möglich
Im noch jungen Jahr bekamen wird bereits einige Überraschungen bei Unternehmenszahlen zu sehen. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auch für diese Woche einige positive und negative Szenarien auszudenken. Für Spannung ist da in jedem Fall gesorgt und die US-Politik mit teils chaotischen Zuständen dürfte zusätzlich für Bewegung sorgen. Für Spannung und Unterhaltung ist also in jedem Fall gesorgt, wenngleich sicherlich viele Anleger auf den Nervenkitzel nur allzu gerne verzichten würden. Mehr denn je ist es jetzt wichtig, die Entwicklungen an den Märkten genau im Auge zu behalten und im Zweifel schnell reagieren zu können.
Palantir Technologies Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Palantir Technologies Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Palantir Technologies Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Palantir Technologies Inc. - hier weiterlesen...
03.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)