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Amazon scheint hinter den Kulissen an neuen Angeboten für Prime Video zu basteln

Die Konkurrenz macht’s vor

NTG24 - Amazon scheint hinter den Kulissen an neuen Angeboten für Prime Video zu basteln

 

Amazon ist mittlerweile nicht nur der mit Abstand größte Online-Shop, sondern auch eine echte Größe im Streaming-Geschäft. Mit Amazon Prime Video spielt der Konzern in der gleichen Liga wie Netflix oder Disney+. Eben dieses Angebot scheint derzeit auch im Fokus zu stehen und es könnten hier schon in naher Zukunft Neuerungen anstehen, wie derzeit diversen Medienberichten zu entnehmen ist. Im Fokus steht dabei ein möglicher Ausbau des werbefinanzierten Angebots.

Vorgemacht hat das Ganze bereits Netflix, und das allem Anschein nach recht erfolgreich. Laut „The Verge“ haben schon fünf Millionen Nutzer sich bei dem Konkurrenten von Amazon (US0231351067) für ein günstigeres Abo mit Werbeunterbrechungen entschieden. Vor allem junge Kunden scheinen das neue Modell zu schätzen, mit dem sich etwas Geld sparen lässt. Sollten sich die aktuellen Gerüchte als zutreffend erweisen, will sich Amazon diesen wachsenden Markt wohl nicht entgehen lassen.

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Gänzlich neu sind werbefinanzierte Streaming-Angebote für Amazon freilich nicht. Vor einer Weile führte das Unternehmen „Freevee“ ein. Bei jenem Angebot können Nutzer Inhalte sogar vollkommen kostenfrei streamen, müssen sich dafür aber regelmäßige Werbeunterbrechungen gefallen. Lassen. Verfügbar sind dort allerdings in erster Linie ältere Produktionen, während die Blockbuster bei Filmen und Serien Prime Video vorbehalten bleiben.

 

Amazon lockt Werbekunden

 

Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ interessieren sich die Werbekunden aber sehr dafür, Anzeigen bei den gefragtesten Inhalten von Amazon zu schalten. Vielleicht befindet sich ein entsprechendes Angebot derzeit schon in der Vorbereitung. So soll der Online-Gigant wohl darüber nachdenken, auch bei Prime Video künftig Werbung zu schalten. Wie dies im Details aussehen könnte, ist bisher allerdings nicht bekannt. Denkbar wäre ein zusätzliches Abo-Angebot nach dem Vorbild von Netflix, bei dem Nutzer zu geringeren Kosten zugreifen können. Manch einer vermutet aber auch, dass die Werbung für alle bestehenden Nutzer geschaltet wird, welche sich davon mit einer zusätzlichen Zahlung wieder freikaufen könnten.

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Werbebanner EMH PM TradeAmazon selbst äußerte sich zu den Spekulationen bisher noch nicht. Es lässt sich daher nur mutmaßen, was hier auf die Nutzer zukommen mag und wie jene letztlich darauf reagieren werden. Es erscheint aber nicht unwahrscheinlich, dass der Konzern auf aktuelle Trends im Streaming-Markt zu reagieren gedenkt. Bekanntlich halten die Konsumenten ihr Geld aufgrund von Inflation und Reallohnverlusten wieder stärker beisammen. Mit günstigeren, werbefinanzierten Angeboten könnte Amazon diesem Umstand Rechnung tragen.

Im Netz führen die Gerüchte erwartungsgemäß zu unterschiedlichen Reaktionen. Manch einer droht schon damit, sein Prime-Abo zu kündigen, sollte Amazon künftig Werbung auch für zahlende Kunden schalten. Für den Moment wird sich in den sozialen Medien und anderswo aber über ungelegte Eier aufgeregt. Die Aktionäre bleiben derweil eher entspannt und die Amazon-Aktie konnte sich am Donnerstag wieder leicht um 0,4 Prozent auf 115,86 Euro verbessern.

 

Profit statt Wachstum?

 

Den Berichten des Wall Street Journal ist auch zu entnehmen, dass in der Führungsetage bei Amazon derzeit ein Umdenken stattzufinden scheint. Gründer Jeff Bezos setzte noch alles auf das Wachstum und scheute dafür auch vor hohen Investitionen nicht zurück. Sein Nachfolger Andy Jassy scheint die Dinge etwas anders angehen zu wollen. Aufgrund der konjunkturellen Lage bleibt ihm vielleicht auch gar keine andere Möglichkeit.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür Jassy scheint der Profit eine größere Rolle zu spielen als dies noch bei Jeff Bezos der Fall war. Entsprechend könnten die Änderungen bei Prime Video nur eine von vielen Maßnahmen sein, um die Gewinne bei Amazon in Zukunft zu steigern. Sollte der Amazon-Chef damit Erfolg haben, dürften die Anleger darüber sehr glücklich sein. Doch selbstredend lässt sich auch hier nur darüber spekulieren, was in den kommenden Wochen und Monaten noch geschehen mag.

 

09.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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