Apple baut sein Portfolio weiter aus
Apple lehrt der Konkurrenz das Fürchten - neue High-End Systeme verfügbar
Das Apple „Unleashed“ Event enttäuscht nicht. Der Technologiekonzern bringt zwei neue Pro-Chips heraus, die der Konkurrenz um Jahre voraus sind.
Mit Spannung war das zweite Herbst-Event von Apple (US0378331005) erwartet worden. Nachdem das Unternehmen das iPad mini, die Apple Watch und das iPhone auf dem letzten Event im September aktualisiert hatte, drehte sich beim „Unleashed“ Event alles um die MacBooks Pro und weitere mobile Geräte.
Pro bedeutet aus Sicht von Apple, dass man nicht den M1-Chip anbieten kann, sondern eine schnellere Variante bieten muss. Im Vorfeld des Events wurden daher neue MacBook Pro 14 Inch und 16 Inch sowie neue AirPods erwartet. Für den neuen Chip - Alias M1X - wurde eine Steigerung auf 12 Kerne bei der CPU und 16 Kerne bei der GPU erwartet. Auch beim Display wurde eine Verbesserung auf ein Mini LED Bildschirm erwartet.
Und Apple enttäuschte nicht. Denn man veröffentlichte nicht nur eine Pro-Variante des M1, sondern gleich zwei: den M1 Pro und den M1 MAX. Beide Systeme liefern Leistungssteigerungen, die für Laptops so bisher noch nicht erreicht wurden.
Der M1 Pro kommt auf Speicher-Übertragungsraten von 200 GB / s bei 32 GB RAM, das gemeinsam von der CPU und der GPU parallel genutzt wird. Die CPU kommt auf 10 Kerne, wobei 8 Kerne auf Performance ausgelegt sind und 2 Kerne aktiv sind, wenn wenig Leistung benötigt wird. Die GPU kommt auf 16 Kerne und ist damit in der Videoverarbeitung doppelt so schnell wie der bereits sehr schnelle M1.
Der M1 Max übertrifft das alles noch einmal um Längen. Die Speicher-Übertragungsrate wird auf 400 GB / s verdoppelt und der gemeinsam genutzte Speicher kann bis auf 64 GB ausgebaut werden. Die CPU besitzt ebenfalls 10 Kerne, die wie beim M1 Pro aufgeteilt sind. Die GPU erreicht jedoch im Vollausbau 32 Kerne. Beide Prozessoren werden im Übrigen mit einer Neural Engine ausgeliefert, die über 16 Kerne verfügt. Maschine Learning Prozesse werden mit dieser Konstellation bis zu 5-mal schnell ausgeführt.
Das Spannende bei diesen Hochleistungsmaschinen ist, dass sie aussergewöhnlich wenig Strom verbrauchen. Im Vergleich zu den besten und vergleichbaren PC-Laptops auf dem Markt liegt der Stromverbrauch bis zu -70 % tiefer. Das ist bei einem Laptop alles entscheidend, denn je weniger Strom verbraucht wird, desto länger reicht die Batterie unterwegs und desto weniger Wärme wird produziert, was wiederum die Geräuschkulisse positiv beeinflusst, denn die Lüfter müssen weniger arbeiten.
Und obwohl die Leistungssteigerungen gravierend sind, vor allem im Vergleich zum Core i7 und Core i9, ist die Batterieleistung erheblich gestiegen. Beim 14 Inch Modell ist die Benutzungszeit bei fortlaufender Videowiedergabe um 7 Stunden (!) von 10 auf 17 Stunden gestiegen. Beim 16 Inch Modell ist sie sogar um 10 Stunden (!) auf 21 Stunden Videowiedergabe gestiegen. Wohlgemerkt mit einer Batterieladung. Die Batterie lässt sich nun obendrein auch noch schneller laden. All dies wird durch die neue ARM-Architektur möglich, die den PC-Markt inzwischen im Sturm erobert.
Apple „Unleashed“ Event mit Überraschungen
Das Angebot von Apple wurde darüber hinaus noch um kleinere Neuerungen erweitert. Die wichtigste war ein Update für die AirPods, die nun in der 3. Generation auf den Markt kommen und Spatial Audio bieten. Auch die HomePod Serie wurde erweitert, allerdings nur um ein neues Farbdesign.
Der grosse Knaller kam jedoch wenige Stunden vor dem Apple-Event. So gab der wichtigste Zulieferer von Apple - Foxconn Technology - bekannt, dass man ab sofort Elektroautos in Auftragsfertigung erstellt. Eine kleine Meldung, die jedoch erhebliche Brisanz hat, denn Foxconn ist ein Fertigungsspezialist, der ausgesprochen hochwertige Elektrogeräte in Volumina produzieren kann, wie kein anderer auf der Welt. Was Foxconn ins Programm nimmt, wird automatisch zu einem Massenprodukt. Und man bietet diese Dienste Dritten an, die die Technik und die Patente entwickeln, aber nicht die notwendigen Fabriken und Lieferketten haben.
Foxconn wird damit der verlängerte Arm aller weltweiten Silicon Valleys. Mit diesem neuen Angebot können vergleichsweise kleine Technologieunternehmen mit viel Kapital und dem theoretischen (!) Know-how innerhalb weniger Jahre auf den Ausstoss von mittelgrossen Autokonzernen kommen. Das ist brandgefährlich für die deutschen Autobauer, denn Foxconn bietet quasi die Brücke an, um den Burggraben zu überwinden, den sich die grossen Konzerne über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben und der die Konkurrenten bisher weit ferngehalten hat.
Für Apple kommt diese Ankündigung wie gerufen, denn keiner der etablierten Autokonzerne will mit dem Unternehmen zusammen ein Elektroauto produzieren. Im Zweifel wird Apple nun einfach die Forschung & Entwicklung liefern und Foxconn die Produktion der Fahrzeuge übernehmen.
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19.10.2021 - Mikey Fritz
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