Kann Apple den Code knacken?
Apple und Meta im Kopf-an-Kopf Rennen um den XR-Thron
Am Montagabend entscheidet sich, welchen Weg die XR-Welt nimmt. Wird das erwartete Apple Headset ein Game-Changer und löst nach AI den nächsten Boom in diesem Jahr aus? Der Konkurrent Meta ist jedenfalls sichtbar besorgt.
Meta (US30303M1027) gerät in die Defensive. Mark Zuckerberg ist so sehr vom Metaversum als dem nächsten grossen Blockbuster überzeugt, dass er den ausgezeichneten Firmennamen Facebook gegen das etwas weichgespülte und blasse „Meta“ austauschte. Angesichts der schwachen Umsatzentwicklung war Zuckerberg in den vergangenen Quartalen immer stärker in die Kritik geraten, da er die milliardenschweren Investitionen in das Metaversum nicht aufgeben wollte. Notgedrungen hat er sich inzwischen dem Willen der Aktionäre gefügt und auch 2022/23 das grösste Restrukturierungspaket in der jungen Geschichte des Unternehmens installiert.
Ausgerechnet Apple (US0378331005) droht Meta nun aus dem Rampenlicht zu stossen. Denn der Kampf um den Zugang zum Metaversum ist noch nicht entschieden. Das grösste Hindernis für einen echten Erfolg ist das fehlende Interesse der Nutzer. Die Visualisierung mittels Headsets ist alles andere als komfortabel und auch im Hinblick auf die gebotene Technik ein gravierender Rückschritt zu dem, was heute bei klassischen Monitoren der Standard ist. Die Attraktivität der Headsets wird noch weiter durch eine Kabelverbindung zum Computer oder der Konsole gesenkt, das bei den meisten Geräten noch Pflicht ist, um das Gewicht und die Dauer der Benutzung zu optimieren.
Kann Apple den Code knacken?
Am kommenden Montag, den 05. Juni, beginnt Apples WWDC 2023. Auf der Eröffnungspräsentation der globalen Entwicklerkonferenz werden nicht nur die Ankündigungen der kommenden Softwareversionen erwartet, sondern auch neue Produkte mit High-End-Chips und vor allem das seit Jahren antizipierte Headset von Apple. Ein eigenes Betriebssystem und vollständige Entwicklertools für AR und VR (aka XR) existieren bereits, aber bisher hat Apple noch kein Headset auf den Markt gebracht. Aus guten Gründen, denn man stösst normalerweise nur in einen neuen Hardwaremarkt vor, wenn man den prospektiven Kunden ein Produkt anbieten kann, das einen signifikant höheren Nutzen als das der Konkurrenz hat und gleichzeitig das bestehende Ökosystem gestärkt wird. In diesem Fall eine Quadratur des Kreises, denn um im Alltag nutzbar zu sein, muss es schlank, chic, leistungsfähig und leicht sein. Apple hat alle Komponenten parat, aber noch nie in die Form einer Brille / eines Headsets gegossen.
Die Konkurrenz sitzt bereits vor Spannung an der Stuhlkante. Obwohl bisher immer noch unbestätigt ist, dass Apple wirklich ein Headset am Montag veröffentlichen wird, geschweige denn bekannt ist, wie gut es ist, hat Meta direkt im Vorfeld den neusten Prototyp seiner Quest Serie vorgestellt. Ein 500 US-Dollar Produkt, das einige Verbesserung zum Vorläufer von 2020 bringen soll, aber auch einige technische Downgrades aufweist. Das Quest 3 Headset, das im Herbst in den Markt kommen soll, spielt auf diesem Preisniveau zwar nicht in der gleichen Liga wie das antizipierte Produkt von Apple, aber Zuckerberg sah sich dennoch genötigt, die Öffentlichkeit noch einmal daran zu erinnern, dass Meta bisher das dominierende Unternehmen im Metaversum ist. Was im Endeffekt genau den gegenteiligen Effekt haben wird, den Zuckerberg anstrebt.
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02.06.2023 - Mikey Fritz
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