Tesla, VW, BMW – Enttäuschende Zahlen und verspätete Auslieferungstermine
Volkswagen und Bosch startet mit Kooperation mit Fokus auf autonomes Fahren
Deutsche Autobauer enttäuschen mit Absatzzahlen auf wichtigen US-Markt. Doch auch Tesla lässt aufgrund der Werksschließung in Shanghai federn.
Volkswagen (DE0007664039) verkündete bereits am Freitag die Absatzzahlen für das zweite Quartal 2022. Insgesamt wurden mit 78 281 Neuwagen fast 35 % weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum. Bei nahezu allen Modellen kam es dabei aufgrund externer Faktoren zu erheblichen reduzierten Produktions- und Auslieferungszahlen. Auch auf Sicht der ersten 6 Monate 2022 enttäuschen die vorläufigen Zahlen und Volkswagen liegt ganze 32 % unter dem Vergleichszeitraum.
Etwas weniger drastisch sieht die Lage beim deutschen Autohersteller BMW (DE0005190003) aus. Insgesamt wurden zwar 18,3 % weniger Fahrzeuge als im zweiten Quartal 2021 ausgeliefert, doch im SUV-Segment legte der Absatz sogar etwas zu. Katastrophal lief das zweite Quartal hingegen beim Tochterunternehmen Mini. Bei dem Hersteller von Kleinwagen sackte der Absatz um fast die Hälfte ab.
Auch die VW-Tochter Audi hatte dem Abwärtstrend des Automobilsektors nichts entgegenzusetzen und verkaufte ganze 28 % weniger Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum. Überzeugen konnte im VW-Konzern mal wieder nur der Sportwagenhersteller Porsche. Bei den Stuttgartern legte der Absatz sogar leicht um 2,8 % zu. Damit steigerte der renditestärkste Autobauer der Welt sogar die Marktmacht im US-Markt.
Volkswagen und Bosch planen indes die gemeinsame Entwicklung von Software für automatisiertes Fahren und haben auch bereits grünes Licht vom Bundeskartellamt erhalten. Die VW-Softwaretochter Cariad und der weltgrößte Autozulieferer Bosch haben die Kooperation bereits im Januar verkündet.
Selbst Tesla enttäuscht Investoren
Aufgrund der coronabedingten Schließung des Tesla-Werkes in Shanghai ist beim US-Autohersteller die Rekordserie gerissen. Erstmals seit 2 Jahren konnte Tesla (US88160R1014) das Vorquartal nicht überbieten und lieferte weniger Fahrzeuge aus.
Während im ersten Quartal 2022 noch rund 310 000 Fahrzeuge die Werke verließen, waren es im zweiten Quartal lediglich noch 255 000. Damit sackte der Absatz im Vergleich zum ersten Quartal um 27 % ab. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kann Tesla allerdings weiterhin ein Wachstum von 20 % vorweisen. Grund für die enttäuschenden Zahlen waren neben den Herausforderungen der Lieferkette auch die Schließung des Werkes in Shanghai aufgrund steigender Coronazahlen in der Region gewesen.
Darüber hinaus muss Tesla nun circa 60.000 Fahrzeuge aufgrund eines Softwarefehlers zurückrufen. Betroffen sind primär die Modelle 3 und Y aus dem Jahr 2022. Der Fehler führt teilweise zu einem völligen Ausfall des Notrufsystems.
Auch aktuelle Auslieferungstermine verschieben sich zurzeit um mehrere Wochen. Tesla begründet diese Verschiebungen mit sicherheitsrelevanten Mängeln, die zeitnah behoben werden könnten.
04.07.2022 - Felix Eisenhauer
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