
Tesla bleibt im Krisenmodus, Volkswagen schnauft durch und BYD hat große Pläne – BÖRSE TO GO
Automobil-Aktien kommen noch immer nicht zur Ruhe
Auch am Donnerstag ging es an den Märkten turbulent zu und die Nervosität bewegte sich auf einem unangenehm hohen Level. US-Präsident Donald Trump sorgte mit seiner rigorosen Zollpolitik weiter für Verkaufsdruck, bevor er Mexiko und Kanada letztlich doch noch einen einmonatigen Aufschub gewährte. Das sorgte für etwas Erleichterung, aber noch lange nicht für die nächste große Rallye.
Trotz des Einlenkens von Trump bleibt an den US-Märkten die Unsicherheit erhalten, denn der US-Präsident verhält sich impulsiv und erratisch. Es ist schlicht nicht vorhersehbar, was er im nächsten Moment tun mag, und das ist Gift für die Aktienmärkte. Erschwerend hinzu kamen steigende Anleiherenditen. Dem Dow Jones gelang letztlich kein Befreiungsschlag. Stattdessen ging der US-Leitindex um knapp ein Prozent auf 42.579 Punkte zurück.
Deutlich besser fällt die Stimmung weiterhin in Europa aus. Wie erwartet hat die EZB den Leitzins einmal mehr gesenkt, sodass in Deutschland die Vorfreude auf die Investitionspläne von Union und SPD nicht weiter getrübt wird. Chancen erkennen die Anleger zudem für Rüstungs-Aktien, nachdem Trump das transatlantische Bündnis zwar nicht direkt aufgekündigt, aber zumindest offen infrage gestellt hat. Für den DAX ging es um knapp 1,5 Prozent auf 23.419 Punkte in die Höhe, was wieder einmal einen neuen Rekord darstellt.
Irgendwo dazwischen siedelten sich die asiatischen Märkte ein. Aus China meldete Alibaba, an einem ähnlich sparsamen KI-Modell wie DeepSeek zu arbeiten. Doch der Hype um Künstliche Intelligenz hat deutlich nachgelassen und der Hangseng trat die meiste Zeit auf der Stelle. Auch am Freitag tat sich nicht allzu viel; bis zum Nachmittag örtlicher Zeit ging es um 0,3 Prozent auf 24.300 Punkte zurück.
Tesla macht sich unbeliebt
Einmal mehr auf der Seite der Verlierer landete die Aktie von Tesla (US88160R1014) mit Verlusten von 5,6 Prozent. Schon seit einer ganzen Weile befindet sich der Titel im Abwärtstrend, doch daraus scheint immer mehr eine tiefe Krise zu werden. Die Absatzzahlen sind im Sinkflug, die Beliebtheit der Marke nimmt rapide ab und wirklich etwas entgegenzusetzen hat das Unternehmen dem nicht. Manch einem kommt es sogar schon so vor, als würde sich CEO Elon Musk dafür auch kaum noch interessieren, während er sich mit Entscheidungen rund um das Department of Government Efficiency (Doge) in der Bevölkerung weiter unbeliebt macht.
Einfachere Zeiten für Volkswagen?
In die entgegengesetzte Richtung ging es für Volkswagen (DE0007664039), und das aus gleich mehreren Gründen. Der erneute Aufschub für US-Zölle auf Importe aus Mexiko sorgte ebenso für Erleichterung wie das Vorhaben der EU, die Klimaziele für Autohersteller zu lockern. Begleitet wurde dies durch die Vorstellung des ID.1, mit dem VW in zwei Jahren den Massenmarkt erobern möchte. Es scheint, als würden langsam wieder bessere Zeiten anbrechen, was die Bullen mit einem Kursplus von 3,9 Prozent quittierten. Die Volkswagen-Aktie verließ den Handel mit 109,70 Euro.
BYD lässt in Europa nicht locker
Bereits jetzt schwer erfolgreich ist BYD (CNE100000296), wo es im Februar einmal mehr Rekorde bei den Absatzzahlen zu sehen gab. Bisher beschränkt der Erfolg sich hauptsächlich auf den chinesischen Heimatmarkt. Dabei soll es aber nicht bleiben. In einem Interview mit dem „Manager Magazin“ ließ Vizechefin Stella Li wissen, dass die Expansion in Europa im hohen Tempo vorangetrieben werden soll. Werke in Ungarn und der Türkei sind bereits beschlossene Sache und auch in Deutschland könnte man sich wohl einen Standort vorstellen. Die BYD-Aktie setzte ihren Aufwärtstrend nach Gewinnmitnahmen fort und legte am Donnerstag um 1,1 Prozent auf 42,74 Euro zu.
Tagestermine
Vor dem Wochenende wird es noch einmal spannend mit Daten zum Bruttoinlandsprodukt aus der Eurozone sowie Jobdaten aus Nordamerika und Inflationsdaten aus China. Eher ruhig geht es zum Ausklang der Woche bei den Unternehmen zu, wo heute keine Zahlen anstehen, welche den Markt insgesamt nennenswert beeinflussen könnten. Mit ziemlicher Sicherheit wird aber die Politik die Märkte weiter in Atem halten, was immer auch heute wieder geschehen mag.
Tesla Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Tesla Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Tesla Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Tesla Inc. - hier weiterlesen...
07.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)