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Steigende Kosten setzen BASF zunehmend unter Druck und auch sonst bekommt der Konzern es mit ordentlich Gegenwind zu tun

Der Chemieriese bleibt erstmal im Krisenmodus

NTG24 - Steigende Kosten setzen BASF zunehmend unter Druck und auch sonst bekommt der Konzern es mit ordentlich Gegenwind zu tun

 

Die hohen Gaspreise drücken schwer auf die Gewinne bei BASF. Das war bereits seit einer Weile abzusehen und schon bei vorläufigen Zahlen warnte der Konzern vor großen Herausforderungen in Folge der Energiekrise in Europa. Jene haben sich mittlerweile auch bei den Bilanzen materialisiert und von einer Entspannung kann noch keine Rede sein.

So konnte BASF (DE000BASF111) die Umsätze im zurückliegenden Quartal zwar weiter bis auf 21,9 Milliarden Euro steigern, was einem Plus von 12 Prozent entspricht. Gleichzeitig ging das Ebit aber um rund 28 Prozent auf nur noch 1,3 Milliarden Euro zurück. Belastet wurde das Ergebnis auch durch Abschreibungen in Russland, doch auch ohne solche Effekte scheint sich BASF in einer misslichen Lage zu befinden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBegegnet werden soll dieser nun mit einem umfangreichen Sparkurs. Rund eine halbe Milliarde Euro an Kosten will der Konzern künftig jährlich einsparen und dafür auch Mitarbeiter entlassen. Gegen solche Pläne regte sich bereits Widerstand und es sollen nun in Kürze wohl erste Gespräche zwischen der Konzernspitze und Arbeitnehmervertretern stattfinden. Absehbar ist, dass die Angelegenheit noch für einigen Ärger sorgen wird. Grundsätzlich begrüßen es aber einige Beobachter, dass BASF den Rotstift ansetzen will.

Es lässt sich weiterhin nur darüber spekulieren, wie erfolgreich die Sparpläne von BASF sein werden und wie die Geschäfte sich sonst in näherer Zukunft entwickeln werden. Immerhin kam es an der Börse nicht mehr zu größeren Kursabschlägen. Die Anleger sind auf die deutlich weniger freundlichen Aussichten bereits bestens eingestellt. Die BASF-Aktie gab am Mittwoch um lediglich ein knappes Prozent. Mit 45,50 Euro per Handelsschluss blieb das Papier auf niedrigem, aber nicht katastrophalen Niveau.

 

BASF bleibt China treu

 

BASF-Chef Martin Brudermüller sorgte derweil für Aufsehen mit Aussagen rund um den chinesischen Markt. Bei der Vorstellung der Quartalszahlen kündigte er an, auch weiterhin in China arbeiten und investieren zu wollen. Konkrete Ankündigungen dahingehen gab es zwar nicht. Allgemein warnt Brudermüller aber vor „China-Bashing“ und sieht nach wie vor große Chancen für Geschäfte im Reich der Mitte. Die sind fraglos vorhanden und eigentlich hat das auch nie jemand bestritten. Sorgen machen sich viele allerdings um Themen wie Menschenrechte und Demokratie, was in China nicht unbedingt großgeschrieben wird.

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Brudermüller sieht solche und andere Defizite allerdings nicht nur in China und fordert dazu auf, nicht einseitig in die Welt hinauszublicken. Auch auf und selbst sollten wir etwas selbstkritisch schauen, so Brudermüller. Letztlich ist es nicht weiter verwunderlich, dass BASF sein China-Geschäft verteidigt. Schließlich bringt es jedes Jahr Milliarden ein und erst kürzlich wurden wieder Unsummen in die Errichtung neuer Anlagen vor Ort investiert. Nicht Unrecht hat Martin Brudermüller auch mit dem Hinweis darauf, dass es gegenüber China keine Energie-Abhängigkeit in Deutschland oder Europa gibt.

 

Die Anleger im Ungewissen

 

Unter dem Strich läuft es also etwas unrund für BASF, ein ausuferndes Sparprogramm soll die Krisenschmerzen etwas lindern. Bekannt darüber ist bisher lediglich der Umfang. Weitere Details fehlen allerdings noch. Diese dürften aber in nicht allzu ferner Zukunft veröffentlicht werden und dann auch maßgeblichen Einfluss auf die BASF-Aktie nehmen.

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Werbebanner EMH PM TradeLangweilig wird es für die Anteilseigner so schnell also sicher nicht. Die große Preisfrage derzeit ist vor allem, ob BASF an der Börse den Tiefpunkt bereits überschritten hat und sich künftig oberhalb von 40 Euro einen Boden suchen kann. Das wäre ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Bisher sieht es auch gar nicht schlecht aus. Trotz der dezenten Verluste am Mittwoch standen bei Handelsschluss gestern noch 45,50 Euro auf der Anzeigetafel. Die Krise ist längst nicht vorbei, doch zumindest an der Börse sah es auch schon schlechter aus für BASF.

 

27.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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