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BMW stellt das „Heart of Joy“ vor und will das Bremsen damit für eine Vielzahl von Fahrern weitgehend überflüssig machen
Mehr Effizienz und weniger Komplexität werden von BMW versprochen
Immer mehr werden neue Autos mehr von der Software als der verbauten Technik definiert. Dieser Trend lässt sich auch bei BMW beobachten, wo eifrig an allerlei Neuerungen gebastelt wird. Solche sollen nicht nur die Leistung steigern, sondern auch die Effizienz erhöhen und die Komplexität verringern. Eben dies stellt BMW nun mit dem „Heart of Joy“ vor, welches einem Härtetest unterzogen werden soll.
In einer Pressemeldung verspricht BMW (DE0005190003), einen neuen Zentralcomputer für sein Heart of Joy, der zehnmal schneller als vorherige Varianten arbeiten soll. Damit soll „Fahrspaß bis an die Grenzen der Physik“ ermöglicht werden, heißt es in dem wenig bescheidenen Text. Erreicht werden soll dies nicht zuletzt dadurch, dass ein zentrales Steuergerät für Bremsen, Antrieb, Rekuperation und Einige Lenkfunktionen zuständig ist. Die Komplexität wird also ein Stück weit verringert, was Experten schon seit Längerem als notwendig ansehen.
Zum Einsatz kommt das neue System zunächst in einem recht sportlichen Testfahrzeug namens „BMW Vision Driving Experience“. BMW setzt sehr bewusst auf hohe Anforderungen. Unter Beweis stellen soll das neue Steuergerät sich bei 18.000 Nm Drehmoment. Kann es sich dabei bewähren, so sei es auch für den Einsatz im Straßenalltag gerüstet, so das Kalkül des Herstellers.
BMW nimmt die Sache selbst in die Hand
BMW ist sichtlich stolz auf das neue System, welches zu 100 Prozent selbst entwickelt sei. Dies treffe auch auf die Software zu, welcher der schmucke Name „BMW Dynamic Performance Control“ verliehen wurde. Letztere soll unter anderem dafür sorgen, dass Antrieb, Bremsen, Rekuperation und dynamische Lenkungsfunktionen optimal ineinandergreifen und sich so ergänzen. Die Verzögerungen sollen im Bereich von Millisekunden liegen und damit sehr viel schneller arbeiten, als es bei einzelnen Systeme für die unterschiedlichen Bereichen der Fall ist.
Davon verspricht sich BMW Verbesserungen bei der Traktion und weniger erforderliche Regeleingriffe. Im alltäglichen Fahren soll die Bremse sogar fast schon überflüssig werden. Die Leistung der Rekuperation soll ausreichen, um künftige Elektroautos sicher durch den normalen Straßenalltag zu geleiten. Der Hersteller schätzt, dass 98 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer ohne eine klassische Bremse auskommen werden. Jene müsse nur noch in Ausnahmesituationen wie einer Gefahrenbremsung zum Einsatz kommen. Zumindest in der Theorie ließe sich dadurch natürlich auch die Reichweite erhöhen, da das Rekuperieren stets etwas Energie in den Akku führt.
In Sachen Effizienzsteigerung stellt BMW als Zahl bis zu 25 Prozent in den Raum, was eine deutliche Steigerung wäre. Allerdings wird sich noch zeigen müssen, ob das System sich nun auch bewähren kann. Sollte dies der Fall sein, soll das neue Steuergerät namens Heart of Joy in Serie gehen. Auf das verwendete Fahrzeug trifft dies allerdings nicht zu. Wann und in welchen Modellen stattdessen die frische Lösung zum Einsatz kommen könnte, das ist der Pressemitteilung nicht zu entnehmen.
Nur nicht nachlassen
Die Zeiten für Autobauer könnten derzeit herausfordernder kaum sein und Technik sowie Software stehen klar im Vordergrund. Es ist daher erfreulich, dass BMW in diesen Bereichen vorangeht und auch eigene Lösungen präsentieren kann. Die Anteilseigner bedankten sich am Montag mit Kursgewinnen von 1,35 Prozent, was den Kurs bis auf 84,08 Euro beförderte.
Die BMW-Aktie bleibt angeschlagen, setzt aber eine zaghafte Erholungsbewegung vor, welche bereits Ende vergangenen Jahres auf den Weg gebracht werden konnte. An den Märkten gibt es durchaus Hoffnung auf bessere Tage, auch mit blick auf zukünftige Modelle. Etwas torpediert wird die Zuversicht jedoch durch drohende US-Zölle, wenngleich BMW davon tendenziell weniger betroffen wäre als mancher Konkurrent. Ausufernde Partystimmung will dennoch unter den Aktionären noch nicht aufkommen. Auf Jahressicht sind noch immer Kursverluste von gut 18 Prozent zu beklagen.
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18.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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