VW, Mercedes Benz, Toyota – BMW beginnt Produktion von Wasserstoff-Fahrzeugen
Kleinserie als Pilotprojekt soll die Mobilität der Zukunft bestimmen
Während Tesla & Co alles auf eine Karte setzen und lediglich in Elektroautos die Zukunft sehen, beginnt BMW mit der Produktion von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb.
Der bereits im letzten Jahr angekündigte iX5-Hydrogen geht am heutigen Tag in die Produktion beim deutschen Autobauer BMW (DE0005190003). Geplant ist erstmal eine Kleinserie, die mit Brennstoffzellen von Toyota (JP3633400001) ausgestattet wird. Damit setzt BMW auf eine diversifizierte Mobilität der Zukunft, während VW (DE0007664039) und Mercedes Benz (DE0007100000) alles auf die Kraft der Elektroantriebe setzen. Zwar wird es das Modell zunächst nur als Kleinserie geben. Doch die massentaugliche Serienfertigung soll in diesem Jahr anlaufen. Je eher desto besser.
Dabei bietet das Wasserstoff-Auto trotz einiger Nachteile wie die unsichere Versorgungssituation und den Preis einige enorme Vorteile. Die Fahrzeuge können schnell geladen werden, überzeugen mit hoher Reichweite und sind relativ temperaturunempfindlich.
Das derzeit größtes Problem ist der geringe energetische Wirkungsgrad. So kann Wasserstoff nur mit einem hohen Stromeinsatz in Elektrolyseuren hergestellt werden und wird anschließend im Auto wieder in Strom zur Fortbewegung umgewandelt. Hierbei kann das Elektroauto das direkt geladen werden kann aktuelle mit einer höheren Energieeffizienz überzeugen.
Doch auch für BMW ist das Wasserstoff-Auto nicht die primäre Alternative der Mobilität. So arbeitet BMW auf Hochtouren an einer Elektrifizierung der Flotte, mit mäßigem Erfolg. Ziel sei es, dass bereits 2030 jeder zweite verkaufte BMW einen Elektroantrieb besitzt. Angesichts der drohenden Konkurrenz der Ressourcen und knapper Rohstoffe möchte sich BMW breiter aufstellen.
Toyota baut die Brennstoffzellen und stellt sie anschließend BMW zur Verfügung. Anschließend sollen die iX5-hydrogen in Garchingen zusammengebaut und in München mit einem Wasserstofftank und E-Motoren ausgestattet werden. Der iX5-Hydrogen ist als Pilotserie geplant und steht nicht zum Verkauf. Das Fahrzeug soll von ausgewählten Kunden in Europa, den USA, Japan, Korea und China im Alltag erprobt werden. Vorteil ist hierbei das in den asiatischen Ländern bereits großflächig in die benötigte Infrastruktur investiert wird. So will China bereits im Jahr 2030 eine Million Wasserstoffautos im Straßenverkehr haben. Zumal Wasserstoff auch immer wichtiger in der Transportlogistik wird und in zahlreichen LKW-Konzepten in Erscheinung tritt.
Außerdem eignet sich Wasserstoff zumindest temporär gut als Stromspeicher und kann über weite Strecken transportiert werden. Dabei ist es deutlich wirtschaftlicher die benötigte Menge Wasserstoff über lange Strecken zu transportieren, als neue Stromtrassen zu bauen. Dennoch muss das Netzwerk an Wasserstofftankstellen deutlich ausgebaut werden. In Deutschland existieren derzeit nur etwas 100 dieser Tankstellen.
Sicherlich dürften gerade in Kleinwagen Elektroantriebe deutlich günstiger bleiben als die Alternative mit einer Brennstoffzelle. Daran wird auch ein flächendeckender Ausbau der Infrastruktur nichts ändern.
01.09.2022 - Felix Eisenhauer
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