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Verhaltene Vorfreude bei Volkswagen, Mercedes-Benz steuert auf Probleme zu, BMW wird es wohl ebenfalls nicht leicht haben und bei Stellantis schmilzt die Kurserholung bereits dahin

Europäische Autokonzerne können sich weiterhin nicht ausruhen

NTG24 - Verhaltene Vorfreude bei Volkswagen, Mercedes-Benz steuert auf Probleme zu, BMW wird es wohl ebenfalls nicht leicht haben und bei Stellantis schmilzt die Kurserholung bereits dahin

 

Zölle bleiben an den Märkten das beherrschende Thema und anders als in vielen anderen Segmenten sind die Autobauer von US-Aufschlägen noch immer heftig betroffen. US-Präsident Donald Trump stellte am Montag zwar vage in Aussicht, dass es hier ebenfalls Ausnahmen geben könnte. Doch wie die vergangenen Tage und Wochen eindrucksvoll belegten, ist auf sein Wort nicht allzu viel Verlass.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDennoch konnte der Sektor die allgemein bessere Stimmung für eine kleine Erholung nutzen. Die Aktie von Volkswagen (DE0007664039) freute sich über ein Plus von 2,3 Prozent und der Kurs konnte sich immerhin bis auf 87,36 Euro verbessern. Das ist alles andere als sensationell, doch immerhin wächst der Abstand zu den Tiefständen unterhalb von 80 Euro etwas. Darauf ausruhen können und sollten sich Anleger aber wohl nicht.

 

 

 

Ein eher düsteres Bild zeichnet die Schweizer Großbank UBS, welche vor allem bei der deutschen Autoindustrie mit herben Gewinnrückgängen aufgrund der US-Zölle rechnet. Von der Mehrheit der Hersteller und Zulieferer erwarten die Analysten sich im laufenden Jahr Gewinnwarnungen und Volkswagen dürfte wohl mit am schwersten betroffen sein, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

 

Mercedes-Benz: Nicht mehr lange

 

Die Zölle machen auch Mercedes-Benz (DE0007100000) das Leben schwer. Zwar verfügt der Konzern schon seit Jahrzehnten über eine eigene Fertigung in den USA. Jedoch werden nicht alle Modelle dort gefertigt und noch dazu verlässt man sich munter auf Bauteile aus dem Ausland. Letztere werden ab Mai allerdings ebenfalls mit Zöllen versehen. Nur etwas mehr als zwei Wochen bleiben also noch, bis die nächste Belastung kommt.

Optimisten können lediglich noch darauf hoffen, dass bis dahin irgendeine Art „Deal“ ausgehandelt wurde oder Trump mal wieder spontan Moratorien ausspricht. Aufgrund der sprunghaften US-Politik ist auf wenig Verlass und Hoffnung gibt es durchaus. Es herrscht jedoch auch große Verunsicherung, was das Aufwärtspotenzial sichtlich in Grenzen hält. Die Mercedes-Benz-Aktie musste sich gestern mit Kursgewinnen von 2,2 Prozent zufriedengeben.

 

Sind die fetten Jahre für BMW vorbei?

 

BMW (DE0005190003) performte da schon deutlich besser. Kontinuierlich ging es mit dem Kurs im gestrigen Handel aufwärts, sodass zu Handelsschluss 68,66 Euro zu bewundern waren. Das Tagesplus beläuft sich hier auf 68,66 Euro. Nachvollziehbar ist die Kauflaune nur bedingt, denn auch die Bayrischen Motorenwerke könnten durch US-Zölle massive Probleme bekommen. Laut UBS dürften die derzeit noch vergleichsweise ansehnliche Rendite von 4,5 Prozent wohl herbe Rückschläge erleiden.

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Sie könnte sich wohl auf das Niveau von Volkswagen herabbegeben, sollten die Zölle in ihrer derzeitigen Höhe beibehalten werden. Dies könnte laut UBS dafür sorgen, dass der Gewinn vor Steuern und Zinsen bei BMW im laufenden Jahr auf 8,6 Milliarden Euro sinke, was etwa 20 Prozent unter den bisherigen Erwartungen liegen würde. Es wird bei solchen Aussichten zwar sehr der Konjunktiv bemüht. Mut macht das Ganze aber freilich nicht.

 

Rote Zahlen bei Stellantis?

 

Ganz besonders pessimistisch sind die Analysten mit Blick auf Stellantis (NL00150001Q9). Die Opel-Mutter ist stark in den USA vertreten, etwa mit Marken wie Chrysler oder Jeep. Auf die Zölle ist man aber nach Ansicht der Experten nur wenig vorbereitet. Es wird daher damit gerechnet, dass die steigenden Kosten den operativen Gewinn in diesem Jahr halbieren könnten. Dadurch bedingt könnte es einmal mehr einen negativen Cashflow zu vermelden geben, heißt es. Sogar die Kaufempfehlung wurde gestrichten und durch ein neutrales Votum ersetzt.

Das hinterlässt durchaus Eindruck an den Märkten. Zwar konnte die Stellantis-Aktie im frühen Handel am Montag zunächst ebenfalls kräftig zulegen. Die Zugewinne bröckelten im späteren Verlauf aber schon wieder sichtlich und es reichte letztlich bei einem Schlusskurs von 7,82 Euro nur für einen Tagesgewinn von 1,4 Prozent. Kaum genug, um auch nur ansatzweise von einer Trendwende sprechen zu wollen. Seit Jahresbeginn hat die Stellantis-Aktie um fast 40 Prozent an Wert verloren.

 

Es ist noch nicht vorbei

 

Donald Trump mag unter dem wachsenden Druck der Finanzmärkte schwer eingeknickt sein. Wie lange es dabei bleiben mag, ist aber noch vollkommen offen. Zudem reagiert China unbeeindruckt auf seine Maßnahmen und Drohungen und eskaliert den Handelskrieg seinerseits mit dem Stopp von Seltenen Erden, was auch andere Länder als die USA betrifft. Eine Reaktion darauf stand zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels noch aus. Klar ist aber, dass an den Märkten derzeit nur auf wenig Verlass ist und gleich mehrere Damoklesschwerter über den weiterhin angeschlagenen Börsen schweben. Der Autosektor ist keine Ausnahme, sondern im Gegenteil besonders anfällig für jede Form der Eskalation.

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15.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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