BYD bringt den Dolphin nach Europa und setzt die Konkurrenz damit weiter unter Druck
Gelingt damit der Durchbruch?
Noch immer spielt BYD auf den hiesigen Automärkten keine nennenswerte Rolle. In Deutschland bewegen die Zulassungszahlen sich im niedrigen dreistelligen Bereich. Eben das soll sich aber in Zukunft ändern und der Konzern versucht mit immer mehr Nachdruck, Fuß zu fassen. Dazu steht nun auch ein weiteres Modell an, welches schon seit einiger Zeit erwartet wurde.
Medienberichten zufolge bringt BYD (CNE100000296) den Dolphin nach Europa, der hiesigen Kunden beginnend ab dem vierten Quartal übergeben werden soll. Völlig neu ist die Meldung nicht, denn gemunkelt wurde darüber schon vor einigen Monaten. Mittlerweile hat der chinesische Konzern das Ganze aber bestätigt und auch weitere Details über den Marktstart verlautbaren lassen. Bekannt sind so nun auch die angepeilten Verkaufspreise, die es in sich haben. Im Vergleich zur Konkurrenz tritt BYD teils deutlich günstiger auf.
Offiziell angeboten wird der Dolphin in der Basisvariante für 29.990 Euro. Wer sich ein paar Extras und eine größere Reichweite gönnen möchte, kann bis zu 37.740 Euro ausgeben. Zu diesen Preisen gibt es zwischen 310 und 427 Kilometer WLTP-Reichweite gepaart mit einer integrierten Wärmepumpe, durch welche der Verlust an Reichweite in der kalten Jahreszeit begrenzt werden soll. In den Wettbewerb tritt BYD mit dem Dolphin vordergründig mit dem ID.4 von Volkswagen (DE0007664039) . In Wolfsburg könnte man sich da eventuell Gedanken machen. Denn der ID.4 ist selbst in der Basis-Ausführung nicht unter 40.000 Euro zu haben.
Spielt BYD seine Vorteile aus?
Mehr und mehr greift BYD also in Europa über den Preis an und vielleicht ist der Dolphin da nur der Anfang. Teilweise wird jener auch sehr aggressiv beworben. In Österreich etwa rechnet der Konzern bereits staatliche Förderungen mit ein und spricht von einem Einstiegspreis von nur knapp 26.000 Euro. Damit kommt BYD in Regionen, die auch für den Normalverdiener nicht uninteressant ist. Damit begegnet das Unternehmen auch der anhaltenden Kritik, dass Elektroautos für den Durchschnittsfahrer nicht leistbar seien.
Gut gerüstet für seine ambitionierten Ziele ist BYD in jedem Fall. Der chinesische Konzern ist weitaus weniger auf Zulieferer angewiesen als viele europäische Marken und stellt unter anderem Akkus und Chips selbst her. Daraus entstehen massive Kostenvorteile. Werden diese in Zukunft voll ausgespielt, könnten VW und Co. schwer in die Bredouille geraten. Doch freilich ist man auch in Wolfsburg nicht untätig und stellte günstigere E-Autos zumindest schon mal in Aussicht. Für Spannung dürfte in den kommenden Jahren also gesorgt sein.
Es deutet sich gleichsam im Elektroautosegment eine Rückkehr des Volumenmarktes an. Je mehr BYD diesen ins Visier nimmt, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Ziele von fünf bis zehn Prozent Marktanteil in den nächsten Jahren erreicht werden können. Noch ist BYD für viele deutsche Autofahrer ein Fremdwort. Doch gerade mit Blick auf die hohe Inflation und Reallohnverluste könnten in Zukunft viele genauer auf den Preis schauen und sich vielleicht auch mit einem Fahrzeug aus chinesischer Herstellung anfreunden.
Chancen gibt es bei BYD reichlich
Selbstredend bleiben in der Rechnung zahllose Variablen und gesetzt ist der große Durchbruch von BYD in Europa noch lange nicht. Anleger erkennen dennoch Chancen und die BYD-Aktie bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Trotz des Gegenwinds in der laufenden Woche konnte das Papier sich zuletzt oberhalb der nicht unwichtigen Marke bei 30 Euro halten. Per Handelsschluss am Donnerstag standen 30,45 Euro auf dem Ticker.
Es dürfte sich lohnen, die Aktie weiter im Auge zu behalten. Zwar werden Autobauer es in Zukunft generell eher schwerhaben, da sich im Sektor zahllose Herausforderungen ankündigen. Doch kaum ein Unternehmen ist darauf so gut vorbereitet wie BYD. Die massiven Investitionen der vergangenen Jahre könnten sich dann mehr als auszahlen. Kritik gibt es allerdings auch genügen, jüngst wurden wieder Vorwürfe über getrickste Verkaufszahlen in China laut. Wie immer gehen Chancen und Risiken also Hand in Hand.
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23.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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