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Die EU droht mit konkreten Strafzöllen für Importe von chinesischen E-Autos und nimmt dabei auch BYD ins Visier

Nicht nur BYD selbst befürchtet negative Auswirkungen für die gesamte Branche

NTG24 - Die EU droht mit konkreten Strafzöllen für Importe von chinesischen E-Autos und nimmt dabei auch BYD ins Visier

 

Schon vor Monaten sprach die EU darüber, chinesische Autobauer verstärkt ins Visier zu nehmen und möglicherweise Strafzölle für den Import von Elektroautos zu verhängen. Begründet wurde dies mit der Vermutung, dass die Hersteller aus Fernost allzu großzügig mit Subventionen aus Peking bedacht werden könnten und sich daraus marktverzerrende Entwicklungen ergeben.

Nun ist man bei der EU schon einen Schritt weiter. Zwar wurden noch keine Strafzölle verhängt. Solche wurden nun aber konkret in Aussicht gestellt. Bei BYD (CNE100000296) könnte demnach in Zukunft ein Importzoll in Höhe von 17,4 Prozent erhoben werden, wie unter anderem die „Tagesschau“ berichtet. Beim staatlichen Konzern SAIC sollen es sogar 38,1 Prozent sein. Das Ganze lässt sich aber wohl noch abwenden.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.deAus Richtung der EU-Kommission heißt es, dass zunächst Gespräche mit China stattfinden sollen, um eine Lösung für die derzeitige Ausgangslage finden zu können. Sollte sich dabei aber nichts ergeben, werden die Importzölle wohl schon ab Anfang Juli erhoben. BYD und Co. würde es dadurch weitaus schwerer fallen, bei der Expansion in Europa über den Preis anzugreifen. Experten sehen darin allerdings noch kein Todesurteil für das Exportgeschäft der chinesischen Konzerne.

 

Unbequeme Zeiten für BYD?

 

„Der Aktionär“ zitiert den Citigroup-Analysten Jeff Chung mit den Worten, dass BYD auch mit den angedrohten Zöllen noch immer eine Gewinnmarge von mehr als sieben Prozent erzielen könnte. Dies sei noch immer sehr viel höher als der Nettogewinn beim Verkauf auf dem chinesischen Heimatmarkt. Dort wechseln die Karossen von BYD für sehr viel weniger Geld den Besitzer. In der Regel fallen die Verkaufspreise in Europa in etwa doppelt so hoch aus.

Bei den Aktionären macht sich dennoch ein ungutes Gefühl breit und die BYD-Aktie gab am Mittwoch um 2,5 Prozent bis auf 26,30 Euro nach. Das liegt wahrscheinlich weniger an den nun angedrohten Importzollen an sich, als viel mehr der Aussicht auf die weitere Entwicklung. China wird das Vorgehen der EU kaum unbeantwortet lassen, was Vertreter der Regierung auch bereits mitteilen ließen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenBeobachter befürchten daher, dass eine Spirale von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen in Gang gesetzt werden könnte, mit der sich die EU letztlich in einen mehr oder minder offenen Handelskrieg mit China begeben könnte. Das würde nicht nur BYD und anderen chinesischen Herstellern schaden. Auch europäische Autokonzerne könnten unter Druck geraten. Viele davon produzieren bereits Fahrzeuge in China und verdienen auf dem gigantischen Markt in Fernost wichtige Teile ihrer Umsätze. Sollte die Lage weiter eskalieren, könnte die EU mit ihrem Vorgehen für mehr Schaden als Nutzen sorgen.

 

Muss das sein?

 

Die EU-Kommission verweist derweil immer wieder darauf, europäische Autokonzerne vor einer Schwemme von chinesischen E-Autos schützen zu wollen. Allerdings ist bislang einigermaßen fraglich, welche Schwemme eigentlich gemeint ist. BYD kann damit kaum gemeint sein, denn die Zulassungszahlen von Seal und Co. bewegen sich noch immer auf einem sehr überschaubaren Niveau. In Deutschland verkauften sich im laufenden Jahr laut Angaben des Kraftffahrt-Bundesamtes nur einige Hundert Einheiten von BYD-Fahrzeugen.

Eine Lösung in dem Konflikt ist nicht in Sicht und mit dem leichten Rechtsruck bei den Europawahlen ist sogar eher damit zu rechnen, dass protektionistische Politik in Europa künftig immer mehr zum guten Ton gehören wird. Noch gibt es zwar keinen Grund, um schon in Panik zu geraten. Anleger von BYD können sich aber darauf einstellen, dass die Expansion in Richtung Westen nicht ohne Schluckauf geschehen wird. Allerdings ist dies in den Kurs auch zu weiten Teilen bereits eingepreist und Träumereien aus vergangenen Jahren wurden schon vor Monaten auf den Prüfstand gestellt.

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13.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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