BYD feiert hohe Gewinne, doch das positive Bild erhält durchaus auch Risse

Die nächste Kursrallye zeichnet sich noch nicht ab

 

Die Schlagzeilen wurden gestern gefüllt damit, dass BYD seine Gewinne im ersten Quartal um ein Vielfaches steigern konnte. Um satte 411 Prozent legten jene im Vergleich zum Vorjahresquartal zu und lagen nun umgerechnet bei recht ansehnliche 540 Millionen Euro. Beim Umsatz ging es mit 80 Prozent sogar noch steiler in die Höhe.

Ein wenig war dies bereits abzusehen, da BYD (CNE100000296) im Vorfeld bereits über hervorragende Absatzzahlen informierte, mit denen im wichtigen chinesischen Markt die Vormachtstellung von Volkswagen erstmals gebrochen werden konnte. Der chinesische Hersteller mausert sich also immer mehr zum Platzhirsch und die Voraussetzungen für eine Verfestigung dieses Status sind nicht schlecht.

 

Allerdings gab es nicht nur Gutes aus Sicht der Aktionäre zu berichten. Bemerkbar machte sich bei BYD auch der Preisdruck. Anders als bei Tesla wurde bisher zwar nicht offiziell an der Preisschraube nach unten gedreht. Lokale Angebote gab es aber durchaus und die Nettomarge ging um 1,2 Prozentpunkte auf nun noch 3,2 Prozent zurück.

Wohl auch deshalb reagierte die BYD-Aktie nicht mit einem ganz großen Kurssprung. Am Donnerstag konnte der Titel sich noch um 4,24 Prozent auf 27,89 Euro an den hiesigen Märkten verbessern. Im frühen Handel am Freitag ließ das Papier aber bereits wieder Federn und sackte um gut zwei Prozent auf 27,43 Euro ab. Neue Impulse bleiben damit aus, zumindest zeigt der generelle Aufwärtstrend sich aber noch lebendig.

 

BYD auf einem guten Weg

 

Das laufende Jahr wird für BYD und auch andere Autohersteller noch so manche Herausforderung mit sich bringen, darüber sollten sich Anlegerinnen und Anleger keine falschen Illusionen machen. Dahingehen lässt sich auch nicht garantieren, dass es mit den Aktienkursen von hier aus nur noch in die Höhe gehen wird. Auf lange Sicht könnte BYD aber kaum besser aufgestellt sein und dürfte selbst einen Preiskampf mitsamt möglicher Konsolidierung letztlich weitgehend unbeschadet, vielleicht sogar gestärkt überstehen. Uninteressant ist die Aktie also keinesfalls.

 

28.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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