BYD bleibt stabil, TUI sagt mehrere Kreuzfahrten ab, BASF fällt bei Analysten in Ungnade und Volkswagen plant anscheinend mit gröeren Investitionen
Die Stimmung an den Märkten bleibt gedrückt
Viele Anleger hatten sich für 2023 bessere Zeiten an der Börse als noch im vergangenen Jahr erhofft und tatsächlich lief es zu Jahresbeginn auch gar nicht schlecht. Mittlerweile haben die Gespenster der Vergangenheit die Börsianer aber wieder eingeholt. Unter anderem bestimmen nun wieder einmal Zinssorgen das Geschehen, was quer durch die Bank für rote Vorzeichen sorgt.
Eher weniger davon betroffen ist die Aktie von BYD (CNE100000296). Zwar gibt es auch in China Anzeichen für eine schwächelnde Konjunktur, aber eben noch keine Zinswende im großen Stil. Belastet wird die BYD-Aktie aber auch davon, dass Warrne Buffet mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (US0846707026) wieder einmal Anteile verkauft hat. In weniger als einem Jahr hat die Invesotrenlegende ihre Anteile schon um rund ein Drittel reduziert.
Was in früheren Tagen noch zu regelrechter Panik an den Märkten sorgte, wird mittlerweile von den Anlegern recht gut verkraftet. Viele scheinen schon fest damit zu rechnen, dass es künftig weitere Meldungen in dieser Art geben wird und Buffet möglicherweise den vollständigen Abschied von BYD vorbereitet. Schocken lässt sich da kaujm noch jemand und die Kursabschläge hielten sich am Freitag mit 0,26 Prozent in sehr engen Grenzen.Der Aufwärtstrend kann für den Moment noch als aktiv bezeichnet werden, doch der Gegenwind nimmt zu.
TUI zieht die Reißleine
Lange Gesichter gab es bei vielen Kunden von TUI (DE000TUAG000), genauer von der Kreuzfahrttochter TUI Cruises zu sehen. Das Unternehemn kündigte an, gleich fünf für September und Oktober geplante Kreuzfahrten abzusagen. Ein Grund dafür wurde leider nicht genannt. Betroffene sollen aber eine vollständige Erstattung sowie eine kleine Wiedergutmachung in Form eines Rabattgutscheins erhalten. Demnächst sollen auch Ersatztermine genannt werden. Ob dabei dieselben Routen bedient werden, wollte TUI aber nicht mitteilen.
Die Anleger nehmen es eher gelassen hin, doch die Meldung half der TUI-Aktie im äußerst schwierigen Marktumfeld am Freitag auch nicht eben weiter. Um 2,8 Prozent ging es für den Titel in die Tiefe; zum Wochenende stehen nur noch 1,99 Euro auf dem Ticker. Der Verlust der 2-Euro-Marke per Wochenschluss ist mindestens aus psychologischer Sicht ein großer Dämpfer. Ob die Bullen dem noch etwas entgegenzusetzen haben, bleibt abzuwarten.
Keine Empfehlung für BASF
Bei BASF (DE000BASF111) fielen die Kursverluste am letzten Handelstag mit 2,95 Prozent ähnlich hoch aus und die Aktie des Chemiekonzerns bewegte sich bis auf 51,29 Euro zurück. Die Baader Bank sieht in einer neuen Analyse durchaus noch etwas Aufwärtspotenzial von hier aus. Zu einer Emfpehlung können die Börsenprofis sich aber nicht durchringen. Im Gegenteil, die Einschätzung wirde von einer neutralen Haltung zu „Reduce“ abgestuft, was einer Verkaufsempfehlung entsprocht.
Obschon das Kursziel von zuvor 45 Euro auf nun 53 Euro angehoben wurde, wird bei der Baader Bank schlicht zum Mitnehmen von Gewinnen aufgerufen. Das lassen sich einige Anleger offenbar nicht zweimal sagen. Ob es am Ende auch die richtige Taktitk ist, wir ddie Zeit zeigen. Interessant war und ist die BASF-Aktie nicht nur aufgrund der nackigen Kurse. Das Papier gilt auch als Dividendenperle und immerhin gibt es mittlerweile keine nennenswerten Sorgen mehr um die Gasversorgung.
Munkeln bei Volkswagen
Insidern zufolge könnte es bei Volkswagen (DE0007664039) schon in rund vier Wochen große Neuigkeiten zu hören und sehen geben. So soll der Aufsichtsrat sich nach Informationen des „Handelsblatt“ künftig zu einem Treffen zusammengefunden haben und ein weiteres sei bereits geplant. Inhalt sind dabei weitere Investitionen in die eigenen Werke, mit denen die Neuasusrichtung auf Elektrofahrzeuge weiter beschleunigt werden soll.
Viel mehr Details sind leider noch nicht ans Tageslicht bekommen und von Volkswagen selbst wurde das Ganze weder bestätigt noch dementiert. Die Anleger könnten also erst einmal schwer einschätzen, zu was das Ganze führen mag. Zumindest etwas Optimismus schein aber versprüht worden zu sein, denn mit Abschlägen von „nur“ 1,27 Prozent gehörte die Volkswagen-Aktie noch zu den besseren Performern in einem tiefroten DAX. Schönreden sollten Anleger sich das aber tunlichst nicht.
Anspannung ohne Ende
Wie man es auch dreht und wendet, die Stimmung an den Börsen bleibt extrem angespannt und die weiteren Aussichten könnten undurchsichtiger kaum sein. Die wieder aufgeflammten Zinssorgen haben den Bemühungen der Bullen erst einmal einen Deckel aufgesetzt und nach den jüngsten Konjunkturdatne rechnen nicht wenige mit weiteren Herausforderungen. Es lässt sich nur hoffen, dass die größten Ängste am Ende nicht bestätigt werden. Solange aber so viele offene Fragen die Börsianer im Griff haben, ist mit neuerlichen Kurssprüngen wohl erst einmal nicht zu rechnen.
12.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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