BYD punktet mit Zahlen, TUI tut sich weiter schwer, Tesla feiert Supercharger und die Deutsche Bank bleibt an der Börse auf einem guten Weg

So darf es gerne weitergehen!

 

Die gute Stimmung an der Börse hielt auch am Dienstag an, was vielen Titeln weiteren Auftrieb verschaffte. Während manche Sorge der Börsianer kleiner wird, gibt es darüber hinaus weitere Zeichen der Entspannung. Dazu gehören einige sehr freundliche Zahlen von großen Unternehmen.

So öffnete kürzlich BYD (CNE100000296) die Bücher für die Aktionäre und konnte dabei erstmal keine großen Überraschungen verkünden. Mit Umsatz und Gewinn bewegte man sich in einem Rahmen, den das Unternehmen bereits bei vorläufigen Zahlen vorgegeben hatte. Dazu gehört auch, dass die Gewinne ein gutes Stück langsamer gewachsen sind als noch im ersten Quartal. Darüber können die Anleger aber großzügig hinwegsehen.

 

In den Fokus rückte die Bruttomarge, welche um rund ein Prozent bis auf 18,7 Prozent zulegen konnte. Mit dem anhaltenden Preiskampf in China scheint BYD gut zurechtzukommen, anders als die US-Konkurrenz in Form von Tesla. Das gefällt den Anteilseignern und die zuvor etwas mitgenommene BYD-Aktie kletterte gestern um etwas mehr als fünf Prozent bis auf 28,58 Euro in Richtung Norden. Die Bullen nehmen Kurs auf die wichtige 30-Euro-Marke und schicken sich an, den jüngsten Abwärtstrend schnell wieder ins Gegenteil zu verkehren.

 

Verhaltene Kauflaune bei TUI

 

Davon dürften derzeit auch die Investoren bei TUI (DE000TUAG505) träumen, doch hier ist es noch eine sehr viel längere und beschwerlichere Reise in Richtung Trendwende. Der Titel stürzte jüngst auf neue Rekordtiefs und konnte sich davon nur leidlich erholen. Am gestrigen Mittwoch ging es immerhin um 0,7 Prozent bis auf 5,58 Euro aufwärts. Das letzte Rekordtief bei 5,42 Euro rückt etwas in Entfernung. Allerdings reicht es noch nicht, um das vorherige Allzeit-Tief bei 5,63 Euro zu überwinden.

Trotz guter Aussichten für den Reisesektor und einer guten Marktstimmung halten die Bullen sich bei der TUI-Aktie also noch sichtlich zurück. Die Stabilisierung in der laufenden Woche kann bisher nur als ein erster Schritt auf dem Weg zur Besserung betrachtet werden. So richtig über den Berg ist TUI aber leider noch nicht und die Lage bleibt aus Anlegersicht schwer angespannt.

 

Tesla: Feierlaune

 

Tesla (US88160R1014) feierte derweil am Dienstag zum zehnjährigen Jubiläum der Supercharger-Stationen in Europa ein. Am 29. August vor zehn Jahren eröffnete der erste Supercharger in Norwegen, und zu diesem Anlass spendierte Tesla sämtlichen Nutzern kostenlosen Strom bis zum Tagesende. Während andere über zu hohe Strompreise in Europa und Deutschland klagen, verschenkt Tesla das Ganze also buchstäblich. Allerdings nur für einen kurzen Tag lang, der leider schon vorbei ist.

 

Zum Feiern zumute war auch den Aktionären, welche der Tesla-Aktie einen Aufschlag von 5,13 Prozent gönnten und das Papier damit bis auf 232,75 Euro beförderten. Damit reagiert das Papier in erster Linie auf bessere Vorgaben aus China, wo nach Maßnahmen der Regierung in Peking nicht mehr mit einem ganz so brutalen Abschwung gerechnet wird. Dass die Konkurrenz erfreuliche Zahlen aus dem wichtigen chinesischen Markt vorweisen konnte, mag auch für etwas Auftrieb gesorgt haben. Die Tesla-Aktie ist auf einem guten Weg, die Verluste aus dem August wieder vollständig auszugleichen.

 

Deutsche Bank: Das sieht gut aus

 

Mit etwas weniger Tempo bastelte die Deutsche Bank (DE0005140008) am Dienstag weiter an der Erholung an den Aktienmärkten. Nachdem die Aktie des Geldhauses schon zuvor die 10-Euro-Marke endlich nach oben passieren konnte, ging es um weitere 1,36 Prozent bis auf 10,27 Euro in die Höhe. Damit überschreiten die Bullen einen nicht ganz unwichtigen Widerstand knapp oberhalb der Marke bei 10,20 Euro.

Die Bullen bringen sich nun in Stellung, um auch die Linie bei 10,55 Euro ins Visier zu nehmen und mit etwas Glück die höchsten Kurse seit dem Kurssturz im März auf die Beine zu stellen. Die Trendwende ist also zum Greifen nah, und das gilt umso mehr, solange die Stimmung an den Märkten weiterhin positiv ausfällt. Auf der anderen Seite gab es in den letzten Monaten schon häufiger ähnliche Ausbruchsversuche zu sehen, die bisher immer wieder recht schnell kassiert wurden. Für grenzenlose Euphorie gibt es da leider noch keinen Anlass.

 

Das Prinzip Hoffnung

 

Vorgaben aus Fernost und auch aus den USA sprechen für eine Fortsetzung der Erholungsrallye. Jenseits des Atlantiks wurden jüngst eher schwache Wirtschaftsdaten vermeldet. Das treibt die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen an und befördert damit die Zuversicht an der Börse. Die Voraussetzungen für weitere erfreuliche Handelstage sind also alles andere als schlecht. Doch das Ganze erinnert bisher noch frappierend an die Stimmungsschwankungen, die sich schon das ganze Jahr über beobachten lassen.

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30.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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