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BYD unter Druck, Volkswagen will schon 2024 vom Sparkurs profitieren, Mercedes-Benz ringt um den Kombi und BMW wird von Analysten kritisch beäugt

Die Autobranche steuert auf immer größere Herausforderungen zu

NTG24 - BYD unter Druck, Volkswagen will schon 2024 vom Sparkurs profitieren, Mercedes-Benz ringt um den Kombi und BMW wird von Analysten kritisch beäugt

 

„Die E-Mobilität stockt“ titelt das „Handelsblatt“ in seiner Montagsausgabe und widmet dem Thema einen Leitartikel, der über viel Unsicherheit in Bezug auf unklare staatliche Förderungen nach dem durch das Verfassungsgericht kassierten Bundeshaushalt spricht. Manche Beobachter sprechen schon jetzt von einem Einbruch der Absatzzahlen im Herbst und fürchten weitere negative Effekte im kommenden Jahr, sollte bei Subventionen der Rotstift angesetzt werden.

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Beschlossene Sache ist das freilich noch nicht und im Laufe des Montags wird es wohl ein Treffen zwischen Bundesregierung und den Spitzen der großen deutschen Autohersteller geben. Was auch immer dabei herauskommen mag: die Herausforderungen für die Branche finden sich längst nicht nur in Deutschland. Weltweit hat sich die Stimmung eingetrübt und die Nachfrage wird teils nur durch kräftige Rabatte am Leben gehalten.

BYD (CNE100000296) konnte sich ob dieser Entwicklung bisher noch erstaunlich gut schlagen und das chinesische Unternehmen geht weiterhin sehr optimistisch in Richtung Zukunft. Neue Modelle sollen weitere Marktanteile erobern und auch die Expansion nach Europa wird mit allem Nachdruck verfolgt. Trotz fundamental guter Entwicklungen zeigte die Anleger sich am Freitag aber skeptisch. Die BYD-Aktie gab um knapp vier Prozent bis auf 27,35 Euro nach und erreichte damit den tiefsten Stand seit Ende August.

 

Volkswagen: Neues Jahr, neues Glück?

 

Im Vergleich zu Volkswagen (DE0007664039) sind das aber noch Luxusprobleme. In Wolfsburg scheint es derzeit an jeder nur erdenklichen Stelle zu brennen. Das schwache Geschäft mit Elektroautos in China hat die Anleger nachhaltig verschreckt. Dass nun auch noch im Heimatmarkt immer mehr und immer größere Fragezeichen auftauchen, macht die Sache nicht einfacher. Bisher gibt es auch noch kein überzeugendes Konzept für mehr Wachstum in absehbarer Zukunft.

Vordergründig setzt Volkswagen auf Einsparmaßnahmen, um wieder auf Kurs zu kommen und knappe Margen zu bekämpfen. Gegenüber der „FAZ“ sagte VW-Chef Oliver Blume nun, dass entsprechende Effekte sich schon recht früh bemerkbar machen könnten. Gehofft wird daraus, schon 2024 einen Effekt von mehr als 10 Milliarden Euro zu realisieren. Damit soll für Stabilität gesorgt werden und im Jahr darauf will Volkswagen wieder „durchstarten“. Allerdings spricht Blume auch von derzeit noch immer anspruchsvollen Zeiten und gibt nicht wirklich ein Versprechen ab.

 

Hat der Kombi bei Mercedes-Benz noch eine Zukunft?

 

Bei Mercedes-Benz (DE0007100000) steht derweil die große Produktpalette allem Anschein nach auf dem Prüfstand. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, soll das Portfolio von derzeit knapp 40 Modellen in Zukunft drastisch reduziert werden. Ein Beispiel nimmt man sich wohl an Tesla, wo gerade einmal vier Modelle ausreichten, um gemessen am Börsenwert zum größten Autokonzern der Welt aufzustreben.

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Treffen könnte es wohl die Kombis, welche vollständig aus dem Sortiment fliegen könnten. Beschlossene Sache ist das allerdings noch nicht und es scheint sich auch im Konzern Widerstand gegen entsprechende Pläne zu formen. Insider befürchten, dass Mercedes mit einem solchen Schritt viele langjährige Kunden verprellen könnte. Die Aktionäre halten sich bisher noch eher bedeckt, doch ein allzu beherztes Eingreifen in die Produktpalette könnte sich durchaus auch auf die Kurse auswirken. Anleger behalten das Thema daher im Auge.

 

BMW: Das war nichts!

 

Die Aktie von BMW (DE0005190003) musste derweil am Freitag einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Kursverluste von gerade einmal 0,1 Prozent sehen im ersten Moment nicht weiter dramatisch aus, und das sind sie auch nicht. Verfehlt wurde damit aber einmal mehr die 200-Tage-Linie, wodurch das Papier charttechnisch negative Signale aussendet. Die Bullen scheuen sich ein wenig vor einem echten Ausbruch und die jüngsten Kommentare der Analysten dürften dazu beigetragen haben.

Barclays hält an der Verkaufsempfehlung für BMW nicht nur fest, sondern hat auch das Kursziel von zuvor 92,50 Euro auf nun nur noch 85 Euro gesenkt. Begründet wird diese maue Aussicht damit, dass die Sonderkonjunktur im Autosektor zu ihrem Ende gekommen sei. Zum Wochenende stand die BMW-Aktie noch bei 94,05 Euro. Es werden also noch deutliche Abschläge in Aussicht gestellt. Andere Analysten sind nicht ganz so skeptisch, doch Kaufempfehlungen für BMW werden derzeit immer rarer.

 

Sind die fetten Jahre endgültig vorbei?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGerade aufgrund des Umstiegs auf die Elektromobilität rechneten viele Unternehmen und Experten damit, dass die Autobranche einen langanhaltenden Boom erfahren könnte. Nicht gerechnet hatten viele aber damit, dass Subventionen doch ein recht schnelles Ende bzw. drastische Einschnitte erfahren würden und dies auch noch von einer historisch hohen Inflation nebst diversen weiteren Krisen begleitet werden würde. So mancher Traum scheint derzeit zu platzen und auch an der Börse ist von Euphorie nicht mehr viel zu spüren. Entsprechend ist bei den Aktien der Autobauer wohl erst einmal eine gesunde Portion Vorsicht angebracht.

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27.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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