
Der Niedergang von Bayer wird immer offensichtlicher und nun wurde der Konzern als größtes deutsches Pharmaunternehmen abgelöst
Bayer wird von der Konkurrenz abgehängt
Während Bayer Leverkusen erstmals in seiner Vereinsgeschichte kürzlich die Bundesliga für sich entscheiden konnte und ernsthafte Chancen auf weitere Titel hat, erfolgt bei der Konzerntochter ein beispielloser Abstieg. Endlose Klagen, steigende Kosten und eine schwächelnde Nachfrage hinterlassen ihre Spuren. Nun handelt es sich bei Bayer offiziell nicht mehr um den größten deutschen Pharmakonzern.
Überholt wurde Bayer (DE000BAY0017) von Boehringer Ingelheim, wie „Der Aktionär“ kürzlich berichtete. Mit einem Umsatzsprung auf 25,6 Milliarden Euro befördert das Unternehmen sich im Sektor auf den ersten Platz. Anders als bei Bayer konnte ein deutliches Wachstum verzeichnet werden, welches währungsbereinigt auf knapp zehn Prozent beziffert wurde. In Leverkusen gingen die Umsätze im gleichen Zeitraum um sechs Prozent auf knapp 18,1 Milliarden Euro in der Pharmabranche zurück.
Insgesamt erzielt Bayer zwar noch immer höhere Umsätze als Boehringer Ingelheim. Allerdings nur unter Berücksichtigung weiterer Geschäftsfelder wie der Agrarsparte. Da jene den Konzern aber unter dem Strich eher belastet als weiterhilft, dürfte es für die Aktionäre ein äußerst schwacher Trost bleiben.
Bayer ohne Aussicht auf schnelle Besserung
Ebenfalls unter Druck steht Bayer an der Börse, wo es mit dem Aktienkurs am Dienstag wieder einmal um 1,4 Prozent bis auf 26,08 Euro in die Tiefe ging. Dort angekommen zeigt sich ein Verlust von 58 Prozent auf Jahressicht. Seit den Höchstständen im vergangenen Jahrzehnt sind sogar Abschläge von über 80 Prozent zu verzeichnen. Anzeichen für eine schnelle Erholung lassen sich weiterhin nicht finden.
Dass Bayer in der Pharmasparte überholt wurde, mag in erster Linie ein Prestigeverlust sein, welcher keine weiteren Auswirkungen auf die tatsächlichen Geschäfte hat. Es ist aber ein weiteres klares Anzeichen dafür, wie schlecht es um das Unternehmen bestellt ist. Die Laune unter den Anteilseignern steigert das Ganze offensichtlich nicht.
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18.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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