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Die Bemühungen von Bayer, sich der Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat zu erledigen, scheinen erste Früchte zu tragen

Die Bayer-Aktie wagt sich an eine kleine Erholung

NTG24 - Die Bemühungen von Bayer, sich der Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat zu erledigen, scheinen erste Früchte zu tragen

 

Seit Jahren schon wird die Bayer-Aktie von etlichen Verfahren um den Unkrautvernichter Glyphosat belastet. Das Unternehmen konnte vor Gericht manchen Erfolg vorweisen, musste aber auch einige Schlappen hinnehmen. Aktuell sind noch knapp 60.000 Verfahren anhängig, was die Anteilseigner nachhaltig verunsichert. Wie beim „Handelsblatt“ zu lesen ist, bemüht sich Bayer aber darum, die Angelegenheit ein für allemal zu den Akten legen zu können.

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Konzernchef Bill Anderson soll genau dies sogar zur Priorität für das zweite Halbjahr 2024 erklärt haben, heißt es aus Richtung von Insidern. Um bei Glyphosat endlich Rechtssicherheit erhalten zu können, verfolgt Bayer (DE000BAY0017) unterschiedliche Ansätze. Noch immer im Raum stehe demnach die Möglichkeit, sich per Texas-Two-Step-Verfahren der Sache zu entledigen. Bei einem solchen Ansatz würde ein Tochterunternehmen gegründet, welches sofort danach in die Insolvenz geht. Allerdings scheint das Ganze in der Chefetage aufgrund rechtlicher Risiken wenig populär zu sein.

Für den Moment konzentriert sich Bayer in erster Linie auf Lobbyarbeit und sieht dabei bereits große Erfolge. Cheflobbyist Matthias Berninger spricht davon, bereits in drei US-Bundesstaaten große Fortschritte erzielt zu haben. Sowohl in Iowa als auch Idaho und Missouri sei ein Vorhaben weit fortgeschritten, bei dem gesetzliche Anpassungen an EPA-Vorgaben angedacht sind. Die EPA betrachtet Glyphosat als sicher und sieht somit auch keine Kennzeichnungen zu Krebsgefahren auf Verpackung oder Beipackzetteln vor.

 

 

 

Bayer strebt nach einer Grundsatzentscheidung

 

Allerdings sind die EPA-Vorgaben in den USA bislang nicht bindend, was die Kläger gezielt ausnutzen. Genau dies will Bayer ändern und nach ersten Erfolgen in einzelnen Bundesstaaten soll die Lobbyarbeit auf weitere Bundesstaaten ausgeweitet werden. Welche Bayer dabei als nächstes ins Visier nimmt, wurde aber noch offengelassen. Abseits davon bemühen die Verantwortlichen sich auch um eine bundesweite Lösung.

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Werbebanner 2 Gold&Co.Bereits seit Längerem macht sich Bayer für eine Entscheidung des Supreme Court stark und verweist dabei auf unterschiedliche Auslegungen einzelner Richter, welche eine solche Grundsatzentscheidung notwendig machen würden. Bisher gibt es allerdings noch kein Vorhaben für ein entsprechendes Verfahren. Solange sich daran nichts ändert, soll die Lobbyarbeit weitergehen. Begleitet wird jene auch von diversen Bemühungen darum, die Öffentlichkeit auf die eigene Seite zu ziehen. Der Konzern wirbt aktiv für Glyphosat und warnt vor den Folgen, sollte die Produktion in den USA eingeschränkt werden.

Letzteres ist zwar bisher noch nicht angedacht, doch dass fiktive Schreckensszenarien bei der US-Bevölkerung großen Eindruck hinterlassen, das wissen wir spätestens seit den Wahlkämpfen der vergangenen Jahre. Bayer warnt davor, dass chinesische Hersteller die Initiative ergreifen könnten und malt zudem eine unschöne Zukunft für die US-Landwirtschaft, sollten Bauern in Zukunft kein Glyphosat mehr nutzen können. Trotz seines schlechten Rufs ist der Unkrautvernichter für die Landwirtschaft im großen Maßstab teils unverzichtbar.

 

Das macht Mut

 

Konkrete Erfolge konnte Bayer zuletzt nicht vorweisen. Doch es scheint voranzugehen und die Bemühungen des Konzerns bleiben an der Börse nicht unbemerkt. Die Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat sind einer der Hauptbelastungsfaktoren bei der schwer angeschlagenen Bayer-Aktie. Schon allein die vage Aussicht auf Besserung ließ die Kurse dementsprechend gestern um 3,9 Prozent bis auf 28,98 Euro anschwellen. Sollte Bayer eines Tages eine grundsätzliche Lösung erzielen, könnten die Kurse regelrecht explodieren.

Noch ist es aber zu früh, um schon die Sektkorken knallen zu lassen und während Bayer munter lobbyiert und in Werbekampagnen gegen die Prozessindustrie wettert, fahren nicht wenige Anwälte gegenteilige Kampagnen, die ebenfalls mit Millionenbudgets ausgestattet sind. Auch wenn Bayer zuletzt einige Erfolge erzielen konnte, so ist in der Sache insgesamt noch lange keine Entscheidung gefallen. Anlegern ist daher auch weiterhin zur Vorsicht zu raten, denn im ungünstigsten Fall könnte es zu weiteren Belastungen im Milliardenbereich kommen.

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06.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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