Bayer versilbert seine Kunstsammlung, Tesla will mit frischen Model Y punkten, TUI ist bei Käufern unbeliebt und die Lufthansa verkauft wieder Tickets nach Tel Aviv
Kauflaune will derzeit nicht überall aufkommen
Aus der Börse lässt sich problemlos eine Wissenschaft machen, doch im Kern geht es stets nur um Käufer und Verkäufer, welche mit ihren Tätigkeiten letztlich die Preise festlegen. Dieses einfache Prinzip gilt auch im operativen Geschäft und darüber hinaus sehr häufig. Es liegt in der Natur der Sache, dass dabei nicht immer der Geschmack der Anleger getroffen wird.
Nur sehr bedingt scheint dies der Fall bei den jüngsten Verkaufsambitionen von Bayer (DE000BAY0017) der Fall zu sein. Der Pharma- und Agrargigant ließ kürzlich ankündigen, seine Kunstsammlung unter den Hammer zu bringen. Schon im Juni sollen rund 5.500 Objekte versteigert werden, was dem Unternehmen ein hübsches Sümmchen in die Kasse spülen dürfte. Allerdings ließ man gegenüber Medienvertretern wissen, dass dies bei den Veräußerungen gar nicht im Vordergrund stehen würde.
Viel mehr trennt sich Bayer nach eigener Darstellung von den guten Stücken, weil jene die Motivation der Mitarbeiter nicht länger antreiben würden. Relativ unmotiviert zeigten sich am Donnerstag auch die Aktionäre. Jene gönnten der Bayer-Aktie nur minimale Aufschläge von 0,05 Prozent. Immerhin konnten damit aber die Zugewinne des Vortags verteidigt werden und es ging mit 20,74 Euro aus dem Handel. Die Hoffnung auf eine Bodenbildung lebt weiter.
Tesla: Neues Model Y, neues Glück ?
Tesla (US88160R1014) hatte zuletzt immer größere Probleme, Käufer für seine Elektroautos zu finden. Das gilt insbesondere mit Blick auf den deutschen Markt, wo die Absatzzahlen dramatisch eingebrochen sind. Dennoch setzt das Unternehmen auf neue Chancen und ein Facelift des Model Y soll wieder für Begeisterung sorgen. Bereits vor einigen Tagen berichtete das “Handelsblatt“, dass der Produktionsbeginn in Grünheide unmittelbar bevorstehe. Nun bestätigte Tesla, das unter dem Codenamen „Juniper“ entwickelte Gefährt vom Band rollen zu lassen.
Ob damit neue Euphorie ausgelöst werden kann, bleibt jedoch abzuwarten. Die Anteilseigner scheinen daran so ihre Zweifel zu haben. Darauf weist zumindest die Tatsache hin, dass es mit der Tesla-Aktie am Donnerstag um 3,4 Prozent bis auf 413,82 US-Dollar in Richtung Süden ging. Nach einer fulminanten Rallye zum Ende des vergangenen Jahres ist die Tesla-Aktie in eine Phase der Konsolidierung geraten, was auch an skeptischen Analysten und deren Warnungen vor einer möglichen Überbewertung liegen dürfte.
TUI im Ausverkauf?
Sehr viel besser lief in der jüngeren Vergangenheit der Verkauf von Kreuzfahrten, Hotelübernachtungen und Pauschalreisen bei TUI (DE000TUAG505). Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen, was kürzlich auch frische Daten des Statistischen Bundesamts belegten. Bei der TUI-Aktie herrscht trotz vieler positiver Faktoren allerdings Verkaufslaune. Im gestrigen Handel setzten die Bären sich durch und es ging um 1,7 Prozent bis auf 7,51 Euro in die Tiefe.
Die Aktie von TUI schlug damit auf einer Unterstützungszone auf, die sich mit etwas Wohlwollen nicht bis in Richtung 7,40 Euro erstreckt. Spätestens unterhalb davon droht aber ein Rückfall auf 7 Euro, wo auch die 200-Tage-Linie verläuft. Können die Käufer also nicht bald für Gegenwehr sorgen, so droht die bescheidene Erholung aus dem vergangenen Jahr sich schon wieder in Luft aufzulösen. Aufrechterhalten wird der Verkaufsdruck nicht zuletzt von den Leerverkäufern, die bei TUI unverändert schwer aktiv sind.
Deutsche Lufthansa: Wiedersehen macht Freude
Die Lufthansa (DE0008232125) kündigte derweil an, schon bald wieder Tickets für Flüge von und nach Tel Aviv anbieten zu wollen. Der anvisierte Waffenstillstand zwischen Israel und der radikalislamistischen Hamas war zwar am Donnerstagabend noch gar nicht in trockenen Tüchern. Dennoch ließ die Lufthansa schon mal mitteilen, ab Februar wieder in Richtung Israel zu fliegen.
Die Aktionäre zeigten sich mäßig beeindruckt. Die Lufthansa-Aktie konnte im frühen Handel zwar noch recht deutlich zulegen. Im weiteren Verkauf beherrschten aber rote Vorzeichen das Chartbild. Der Schlusskurs lag bei 5,70 Euro und damit etwa 0,3 Prozent tiefer als noch tags zuvor. Bescheren würden die Anleger sich mit Sicherheit nicht über neue Angebote für Flüge in Richtung Nahost. Doch bekommt die Lufthansa allein damit noch lange nicht ihre vielen anderen Baustellen in den Griff.
Das kann sich sehen lassen
Trotz roter Vorzeichen hier und dort hält die Kauflaune an den Märkten insgesamt an. Rückenwind gab es durch US-Inflationsdaten, welche Sorgen vor einem Stillstand bei den Zinsen oder gar wieder steigende Zinsraten dahinschmelzen ließen. Dadurch bedingt konnte auch der Dax gestern wieder neue Rekorde erzielen. Allerdings sind Börsianer ein recht launisches Völkchen und die Kauflaune kann schnell wieder verschwinden, sollte die Nachrichtenlage nicht mitspielen.
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17.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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