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Trotz leicht höherer Umsätze im vergangenen Quartal musste Bayer Verluste einstecken und die Anleger reagierten mit dem nächsten Kursrutsch

Noch immer kein Anzeichen für eine Wende bei Bayer

NTG24 - Trotz leicht höherer Umsätze im vergangenen Quartal musste Bayer Verluste einstecken und die Anleger reagierten mit dem nächsten Kursrutsch

 

Die Märkte waren bereits darauf eingestellt, dass Bayer für das abgelaufene Quartal eher unschöne Ergebnisse präsentieren würde. Immerhin wurden die Jahresziele schon im Mai deutlich nach unten korrigiert. Das Ebitda für das Gesamtjahr soll bei überschaubaren 10,2 bis 10,8 Milliarden Euro liegen.

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Die Prognose wurde nach den jüngsten Zahlen immerhin bestätigt, doch von Besserung ist bei Bayer (DE000BAY0017) nicht viel zu spüren. Vor allem die Agrarsparte scheint den Verantwortlichen Kopfschmerzen zu bereiten und dort sollen Umsatz und Ebitda im laufenden Jahr wohl eher im unteren Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite liegen. Das vergangene Quartal schloss die Sparte mit einem um 27,7 Prozent gesunkenen Ebitda in Höhe von 524 Millionen Euro ab. Auch das Geschäft mit Pharmaprodukten läuft weiterhin nicht rund.

Unter dem Strich konnte Bayer seine Umsätze im letzten Quartal bis auf 11,1 Milliarden Euro steigern und das bereinigte Ergebnis verbesserte sich um 16,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Damit gelang es sogar, die Erwartungen der Analysten leicht zu übertreffen. Entspannung machte sich an den Märkten aber dennoch nicht breit. Denn Sondereffekte aufgrund eines breitangelegten Stellenabbaus führten dazu, dass der Konzern letzten Endes rote Zahlen vermelden musste.

 

 

 

Bayer auf Schrumpfkurs

 

In den vergangenen zwölf Monaten hat Bayer laut eigenen Angaben 5.500 Stellen gestrichen, mehr als die Hälfte davon in diesem Jahr. Auf lange Sicht sollen damit Kosten eingespart werden. Die initialen Kosten sorgten nun aber dafür, dass Bayer im vergangenen Quartal trotz leicht besserer Umsätze einen Verlust von 34 Millionen Euro zu erleiden hatte. Trösten ließen die Aktionäre sich da kaum und die Bayer-Aktie stürzte gestern um etwas mehr als sechs Prozent bis auf 25,32 Euro ab. Damit hat sich die bescheidene Erholung aus dem Juli vollständig in Luft aufgelöst und die Bären flirten schon wieder mit dem 18-Jahres-Tief knapp unterhalb von 25 Euro.

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Werbebanner DegussaEs zeigte sich auch deutlich, dass Bayer noch immer keine Lösungen für die drängendsten Fragen der Börsianer anbieten kann. Das Unternehmen will mit weniger Bürokratie, einem großflächigen Personalabbau und einem Fokus auf die Pipeline in der Pharma-Sparte wieder aus der Krise herausfinden. Zudem sollen Rechtsrisiken reduziert werden. Letzteres ist den Anlegern mit Blick auf noch immer zehntausende Glyphosat-Verfahren ein besonders Anliegen. Fortschritte gab es aber keine zu vermelden.

Dass die Kosten ab 2026 um jährlich zwei Milliarden Euro niedriger ausfallen sollen, wird von den Aktionären durchaus positiv bewertet. Doch scheinen solche Beträge Peanuts zu sein im Vergleich zu drohenden Straf- oder Vergleichszahlungen, die rund um Glyphosat-Streitigkeiten drohen könnten. Die Kläger beharren unverändert auf eine angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters. Bayer selbst spricht hingegen davon, dass bei richtiger Anwendung keine Gefahr von dem Präparat ausgehe. Dennoch kam es bereits zu Strafzahlungen in Milliardenhöhe, auch wenn jene in der Regel im Anschluss deutlich reduziert wurden.

 

Bayer bleibt in der Risikozone

 

Die Anleger können weiterhin nicht einschätzen, ob und wann sich Bayer die nächste Hiobsbotschaft rund um das Thema Glyphosat einfangen wird. Da es in anderen Bereichen nur sehr dezent wieder in höhere Regionen geht, fehlen auch andere Argumente für ein spontanes Investment. Der Konzern wird von etlichen Risiken begleitet und die Chancen fallen nach den jüngsten Zahlen unverändert überschaubar aus.

Das Warten auf das große Comeback geht also wohl erst einmal weiter und Kostensenkungen allein werden Bayer kaum zurück in die Spur bringen. Die Übernahme von Monsanto aus dem vergangenen Jahr scheint sich immer mehr als kapitaler Fehler zu erweisen. Schon seit Längerem liegt die Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns ein gutes Stück unter den 63 Milliarden Euro, die für den Agrarkonzern vor einigen Jahren gezahlt wurden. Mit etwa 25 Milliarden Euro bringt es Bayer nicht einmal mehr auf die Hälfte dessen.

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07.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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