Bayer schwankt, deutliche Gewinnmitnahmen bei Renk, Zweifel um Nvidia und auch bei Super Micro Computer ist die Luft raus
Nach einer imposanten Rallye könnte eine Konsolidierung auf die Anleger warten
Neuerliche Kurssprünge blieben an den Börsen in dieser Woche bisher aus und auch der erste Handelstag an der Wallstreet nach dem Presidents‘ Day am Montag verlief sehr gemächlich. Prompt machen sich Vermutungen breit, dass wir vor einer Phase der Konsolidierung stehen könnten. Das muss in den Augen vieler Analysten aber nicht unbedingt etwas schlechtes sein und könnte den übergeordneten Aufwärtstrend im besten Fall sogar bestätigen.
Einigkeit herrscht allerdings nicht darüber, was in den kommenden Wochen noch zu erwarten ist. Das gilt auch mit Blick auf die Aktie von Bayer (DE000BAY0017), nachdem das Unternehmen kürzlich ankündigte, die Dividende für die nächsten drei Jahre auf ein Minimum zusammenstreichen zu wollen. Statt zuvor 2,40 Euro je Aktie soll es nur noch 0,11 Euro je Anteilsscheint geben. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um das gesetzliche Minimum.
Die einen sehen in dem Ganzen einen notwendigen Schritt, um den hochverschuldeten Konzern zurück in die Spur zu bringen. Solche Naturen gaben am Dienstag im frühen Handel den Ton an, was die Bayer-Aktie zeitweise deutlich in die Höhe beförderte. Andere sehen die Aktionäre aber über Gebühr belastet und können keine Freude über die Ausschüttungspolitik empfinden. Nach einigen Schwankungen pendelte die Bayer-Aktie sich gestern bei 28,76 Euro ein und erlitt damit Kursverluste von knapp 0,5 Prozent.
Renk: Am Ende der Fahnenstange?
Noch sehr viel höher fielen die Verluste bei Renk (DE000RENK730) aus. Dort mussten die Anteilseigner zusehen, wie es mit den Kursen um sechs Prozent in die Tiefe ging. Allerdings kratzte die Aktie, welche vor Kurzem mit einem Ausgabepreis von 15 Euro an den Start ging, schon an der 30-Euro-Marke. Nach einem imposanten Lauf bekommt der Titel es schlicht mit Gewinnmitnahmen zu tun.
Auf fundamentaler Seite hat sich nichts geändert und die vielen Konflikte rund um den Globus werden in Zukunft für eine verlässliche Nachfrage sorgen. Allerdings könnte dies mittlerweile als eingepreist gelten. Die Marktkapitalisierung ist mittlerweile auf etwa drei Milliarden Euro hochgeschnellt, während das Unternehmen noch immer mit hohen Schulden zu kämpfen hat. Solche Risiken fanden zuletzt kaum Beachtung, was sich nun aber eventuell ändern könnte.
Bekommen die Anleger von Nvidia kalte Füße?
Einen noch sehr viel steileren Aufwärtstrend durchlebte in den letzten Monaten die Aktie von Nvidia (US67066G1040) und auch dort spricht derzeit alles dafür, dass das Angebot mit der Nachfrage eine ganze Weile nicht mithalten können wird. Kurz vor den Zahlen bekam mancher Anleger es aber offenbar mit der Angst zu tun. Die Kurse purzelten am Dienstag mit einem Minus von 4,35 Prozent unter die 700-Dollar-Marke und landeten bei 694,52 US-Dollar.
Wie es von hier an weitergehen mag, das wird sich heute nach Börsenschluss entscheiden, wenn Nvidia die Q4-Zahlen sowie einen neuen Ausblick abliefert. Klar ist aber, dass die Erwartungen sich in astronomische Höhen katapultiert haben und Enttäuschungen deshalb kaum auszuschließen sind. Zwar ist es Nvidia schon häufiger gelungen, große Erwartungen noch zu übertreffen. Das ist aber freilich kein Garant dafür, dass ein solches Kunststück noch einmal gelingen wird.
Super Micro Computer kommt ins Schwitzen
Die schwache Performance von Nvidia wirkt sich auf die gesamte Branche aus, und so bekam es auch Super Micro Computer (US86800U1043) gestern mit roten Vorzeichen zu tun. Am Montag konnte der Titel sich nach heftigen Korrekturen am Freitag an den hiesigen Märkten noch etwas erholen. An den Heimatmärkten scheint die Korrektur aber noch nicht zu ihrem Ende gefunden zu haben.
Die Super Micro Computer-Aktie wertete am Dienstag um knappe zwei Prozent ab und fiel nachbörslich um weitere 4,4 Prozent bis auf etwas mehr als 750 Dollar herab. Noch vor wenigen Tagen wurde bei 1.078 Dollar ein neues Allzeit-Hoch markiert. Nachdem nun einige Anleger ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben, scheint die grenzenlose Euphorie doch einen kleinen Dämpfer zu bekommen.
Verschnaufpause oder Wendepunkt?
Es ist auffällig, dass in der aktuellen Schwächephase auch die Megatrends KI und Rüstung sich einer latenten Korrektur nicht entziehen können. Noch ist es jedoch zu früh, um anhand von kurzfristigen Entwicklungen schon einen langfristigen Trend stricken zu wollen. Es liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Bullen sich mindestens eine Verschnaufpause gönnen. Ob damit der Wendepunkt in der Aufwärtsbewegung markiert wird oder nicht, das wird auch vom Newsflow und wichtigen Zahlen in den kommenden Tagen abhängen. In jedem Fall ist von den Anlegerinnen und Anlegern nun besonders viel Aufmerksamkeit gefordert.
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21.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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