Bayer hält sich über Wasser, TUI hat es deutlich schwerer, Moderna kann an den jüngsten Kurssprung nicht anschließen und Plug Power stürzt ins Bodenlose
An der Börse kam es wieder zu langen Gesichtern
Zu Beginn der laufenden Handelswoche hofften viele Marktakteure noch darauf, dass die Jahresendrallye sich 2024 etwas fortsetzen könnte. Daraus scheint aber nicht zu werden. Nach einem einigermaßen freundlichen Handelsstart am Dienstag ging es tags darauf im hohen Tempo bergab. Verantwortlich dafür sind in erster Linie Ängste um eine weitere Eskalation im Nahen Osten sowie nachlassende Hoffnungen auf eine schnelle Zinssenkung.
Letzteres brachte vor allem die Wall Street unter Druck und hierzulande folgten die Börsen dem Beispiel aus Übersee letztlich. Dieser Entwicklung konnte Bayer (DE000BAY0017) sich nur bedingt entziehen. Zwar gab es hier ein kleines Plus von 0,23 Prozent zu beobachten. Gerade im späten Handel bewegten die Kurse sich aber merklich in Richtung Süden.
Mit einem Schlusskurs von 34,40 Euro dürften die Anteilseigner auch noch lange nicht zufrieden sein. Vom Mehr-Jahres-Tief bei 30,22 Euro ist die Aktie weiterhin nicht allzu weit entfernt und abseits der blanken Hoffnung gibt es aktuell nur wenig, was die Aktie vor einem weiteren Absturz bewahren könnte. Sollte die Stimmung an den Märkten also weiterhin schlecht ausfallen, wären Verluste wohl kaum auszuschließen.
TUI wieder im Sinkflug
Bei TUI (DE000TUAG505) sorgte nicht nur die schlechte Laune de Börsianer für Verkaufsdruck. Zusätzlich belastet wurde die Aktie von negativen Analystenkommentaren. Bernstein Research hat sich die Aktie des Reiseveranstalters noch einmal zu Gemüte geführt. Die gute Nachricht: eine Verkaufsempfehlung ist dabei nicht herausgekommen. Es bleibt bei einem neutralen Ausblick. Grundsätzlich sprechen die Experten auch von einem freundlichen Ausblick für die Branche im laufenden Jahr.
Im Falle von TUI scheint man das Potenzial nach der kräftigen Erholung in den letzten Wochen aber schon als ausgereizt anzusehen. Darauf weist zumindest das Kursziel hin, welches unverändert bei 6,80 Euro und damit unter den letzten Schlusskursen angesiedelt ist. Bei den Anteilseignern machte sich Verunsicherung breit und der Aktienkurs gab gestern um knapp zwei Prozent bis auf 7,03 Euro nach. Einmal mehr steht wohl ein Test der Unterstützung bei 7 Euro an.
Verschnaufpause bei Moderna
Moderna (US60770K1079) konnte die Abkühlung der Märkte vergleichsweise gut wegstecken. Der Aktienkurs gab hier am Mittwoch lediglich um 0,6 Prozent nach, was den Kurs auf 102,64 Euro zurückbeförderte. Auf 5-Tages-Sicht freuen die Investoren hier sich noch über ein Plus von gut 15 Prozent. Grund zur Beschwerde gibt es da erstmal nicht. Die schlechte Laune kann Moderna zu weiten Teilen mit den letzten Unternehmensmeldungen übertünchen.
In Aussicht gestellt wurde jüngst die Einführung eines RSV-Impfstoffkandidaten sowie eine mögliche Zulassung für einen Corona- und Grippekombiimpfstoff im Jahr 2025. Das hinterließ auch bei den Analysten von Oppenheimer Eindruck, welche der Moderna-Aktie eine Kaufempfehlung spendierten und dies mit der Aussicht auf fünf neue Produkte bis zum Jahr 2026 begründeten. Der Horizont schient sich für die mitgenommene Aktie aufzuhellen. Geduld ist aber weiterhin gefragt und Sicherheiten gibt es nach wie vor keine.
Plug Power: Kein Halten mehr!
Besonders heftig fiel der Verkaufsdruck infolge nachlassender Zinshoffnungen bei Plug Power (US72919P2020) aus. Dass die Kapitalkosten bei dem schwer verschuldeten und noch immer defizitär arbeitenden Konzern 2024 endlich nachlassen könnten, trug die Aktie in den letzten Wochen noch sichtlich in die Höhe. Damit scheint es sich nun endgültig erledigt zu haben. Am Mittwoch ging es um satte 9,9 Prozent bis auf 3,87 Euro an den hiesigen Handelsplätzen in die Tiefe.
Auf dem Heimatmarkt sah es noch etwas freundlicher aus und nach Abschlägen von etwa fünf Prozent bis zum Nachmittag konnte Plug Power sich mit einem Kurs von 4,38 US-Dollar immerhin noch über der sehr wichtigen 4-Dollar-Marke halten. Dennoch sendet das Papier derzeit sehr negative Signale und dürfte so mancher Hoffnung auf ein nachhaltiges Comeback ein Pfeifendeckelchen aufgesetzt haben.
So schnell kann es gehen
Trotz der Erfolge zum Ende des vergangenen Jahres und noch immer einigermaßen ansehnlicher Punktestände bei DAX und Co. ist an den Märkten weiterhin eine sehr hohe Nervosität zu beobachten. Die Anlegerinnen und Anleger reagieren sehr heftig auf geopolitische Entwicklungen und es zeigt sich einmal mehr, wie brüchig ein Fundament ist, das zu nicht unwesentlichen Teilen aus blanker Hoffnung besteht. Für den Moment sind die Korrekturen vom Mittwoch noch kein Weltuntergang. Sie sind aber als klares Warnsignal für allzu optimistische Naturen zu verstehen.
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04.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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