Bayer im Bann der Gerüchte, nichts Neues bei TUI, ThyssenKrupp Nucera weiterhin stark, Nel ASA bleibt hingegen angezählt
Die Ausgangslage für die Anleger bleibt schwierig
Die ganz große Wende gab es im Handel am Montag noch nicht zu sehen und es kann keine Rede von einem Bullenmarkt sein. Zumindest etwas hellte sich die Stimmung jedoch auf und viele Einzeltitel konnten weitere Verluste aus der Vorwoche wettmachen. Es wird sich aber noch zeigen müssen, wie nachhaltig die zumeist überschaubaren Zugewinne sein werden.
Bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) reichte es immerhin für Zugewinne in Höhe von 1,6 Prozent sowie einen Schlusskurs von 49,54 Euro. Am frühen Nachmittag ging es sogar kurzzeitig über die nicht unwichtige Marke von 50 Euro hinaus. Angetrieben wurde das Papier von Gerüchten darum, dass die Crop-Science-Sparte abgespalten werden könnte. Auf eine offizielle Bestätigung warteten die Anleger aber vergeblich.
Von Seiten der Analysten werden derartige Spekulationen mit großer Skepsis betrachtet. Zumindest nach Ansicht von JP Morgan wäre es sinnvoller, wenn Bayer seinen Firmenwert mit Fortschritten im Pharmabereich steigern würde. Trotz der frischen Gerüchte reicht es hier nicht für eine Kaufempfehlung und das Kursziel wurde sogar leicht von 60 Euro auf 55 Euro reduziert. Nach Euphorie klingt das nun nicht gerade.
Stimmungsschwankungen bei TUI
Bei der Aktie von TUI (DE000TUAG505) konnten die Anteilseigner derweil beobachten, wie diese sich im gewohnten Kanal zwischen 6,50 Euro und 7 Euro bewegte. Mit Zugewinnen von 2,34 Prozent ging es am Montag bis auf 6,81 Euro in die Höhe, woraus sich keine neuen Signale ableiten lassen. Nichts verändert hat sich auch an den Gesprächsthemen. Wie gehabt wird munter darüber spekuliert, wie die Geschäfte in der nahen Zukunft laufen mögen.
Nachdem das wichtige Sommergeschäft mittlerweile angelaufen ist, gehen die Überlegungen immerhin etwas weiter und aus der Branche sind durchaus Signale zu vernehmen, dass die Buchungszahlen auch im Herbst und Winter noch auf hohem Niveau bleiben könnten. Das klingt soweit sehr angenehm, doch die letzten Wochen haben wohl bereits eindrucksvoll gezeigt, dass Gerüchte und Spekulationen allein TUI nicht in neue Höhen bugsieren können.
ThyssenKrupp Nucera feiert gelungenen Einstand
Nach dem Börsendebut am Freitag blieb ThyssenKrupp Nucera (DE000NCA0001) gestern weitert im grünen Bereich. Bereits im frühen Handel erreichte die Aktie bei 25,28 Euro ihr bisheriges Rekordhoch. An den Start ging das Ganze am Freitag mit einem Ausgabepreis von 20 Euro. Die Aktie ist also ganz offensichtlich schwer gefragt und auch Experten sehen noch viel Potenzial für den Titel.
Kurzfristig ist dennoch fragwürdig, wie nachhaltig die ersten Zugewinne nach Börsengang sein werden. Denn trotz der vielen Chancen ist die Stimmung im Wasserstoffsegment angeschlagen. Vielleicht auch deshalb konsolidierte die ThyssenKrupp Nucera-Aktie im späteren Handel wieder etwas und fiel bis auf 23,68 Euro per Handelsschluss zurück. Das ist noch immer ein ansehnliches Niveau und die Anleger dürfen ohne schlechtes Gewissen von einem gelungenen Einstand sprechen. Ob daraus auch sofort eine große Kursrallye entsteht, ist aber nochmal eine andere Frage.
Nel ASA muss weiter kämpfen
Die eher gedämpfte Stimmung in Sachen Wasserstoff macht sich bei Nel ASA (NO0010081235) schon seit einer ganzen Weile bemerkbar. Hier gab es am Montag trotz der allgemeinen Erholung leichte Verluste zu verzeichnen. Um 0,5 Prozent ging es bis auf 1,04 Euro hinab, und das trotz Meldungen über neue Förderungen in den USA zum Wochenende. Das scheint den Bullen nicht auszureichen, um die Aktie wieder in neue Höhen zu befördern.
Damit richtet der Blick sich weiterhin auf die enorm wichtige Linie bei einem Euro, um welche schon seit Wochen gekämpft wird. Zwar ist es sehr erfreulich, dass Nel ASA bisher nicht in Pennystock-Regionen abgerutscht ist. Allerdings bleiben die Bullen hier klar in der Defensive und solange sich an der Nachrichtenfront nicht etwas Grundlegendes tut, dürfte das wohl leider auch so bleiben.
Die lähmende Angst
Es ist nicht so, als wäre an den Märkten derzeit Hopfen und Malz verloren. Wer sich etwas umhört, wird sogar feststellen, dass vielerorts recht unverhohlener Optimismus herrscht. Problematisch bleiben jedoch die vielen Ungewissheiten, bei denen steigende Zinsen und geopolitische Verstimmungen nur zwei von vielen Faktoren sind. Vor diesem Hintergrund ist quer durch alle Branchen mit einer anhaltend hohen Volatilität zu rechnen. Trösten können die Anleger sich an schlechten Tagen damit, dass DAX und Co. sich selbst in Krisenzeiten recht verlässlich in Richtung Norden bewegen – wenn auch manches Mal etwas gemächlich und durchaus mit dem einen oder anderen Schluckauf.
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11.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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