Kann Bechtle seine Erfolgsstory an der Börse fortschreiben?
Bechtle Aktie wieder im Aufwind - Spekulanten greifen vor den Zahlen zu
Kann Bechtle die hohen Erwartungen der Börse erfüllen? Frankfurt reduziert seit Herbst 2020 Stück für Stück die Bewertung des Titels, um einen neuen Gleichgewichtspreis zu finden. Doch wann hat die Aktie genug korrigiert?
Bechtle (DE0005158703) ist eine langfristige Erfolgsstory. Nicht einmal die Corona-Krise konnte das IT-Systemhaus unterkriegen. Ganz im Gegenteil: Der Umsatz stieg 2020 auf ein neues Rekordhoch und auch das 1. Quartal signalisierte, dass die Wachstumsstory hier nicht enden wird. Die Frage ist, wohin das Geschäft im Rest des Jahres marschiert.
Mit knapp 6 Mrd. Euro Umsatz ist man stark in der DACH-Region und online auch im restlichen Europa vertreten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz dominiert vor allem das Geschäft mit den IT-Systemhäusern und den Managed Services (Outsourcing). Bechtle berät vor allem den Mittelstand bei seinen IT-Projekten und liefert alles von der Planung über den Einkauf und die Installation bis hin zur Schulung. Dieser Bereich erwirtschaftet im Jahr aktuell knapp 3,9 Mrd. Euro Umsatz und ist damit die wichtigste Stütze des Konzerns.
Bechtle liefert IT für den Mittelstand
Online ist man mit einem breiten Produktangebot stark im E-Commerce vertreten. Mehr als 70.000 Angebote finden sich in den Online-Shops, die Bechtle inzwischen in 14 verschiedenen Ländern betreibt. Mit einem Jahresumsatz von zuletzt knapp 2 Mrd. Euro ist der E-Commerce Bereich die zweite wichtige Stütze für Bechtle.
Blickt man auf die Margen, sind beide Geschäftsfelder relativ gleich auf. Der E-Commerce Bereich hat leicht die Nase vorne, aber im Mittel erwirtschaftet Bechtle auf den Gesamtumsatz gerechnet eine EBIT-Marge (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 4,5 bis 4,8 %. Das ist gut, aber reisst auch niemanden vom Hocker. Entsprechend muss man bei den Erwartungen an die Bewertung etwas Vorsicht walten lassen.
Die Börse hatte es 2020 in puncto Bewertung etwas übertrieben. Man jagte den Bechtle-Kurs auf Schlusskursbasis bis auf 188 Euro hoch im November 2020. Die Hoffnung war, dass die Homeoffice-Welle zu einer starken Digitalisierungswelle im Mittelstand führen wird. Eine berechtigte Hoffnung, die auch erfüllt wird. Allerdings ist der Mittelstand nicht so flott und schon gar nicht so generös, wie sich Frankfurt das erhofft hatte. Die Spekulation war überzogen und seit Herbst lässt die Aktie Luft ab.
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13.07.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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