UBS beendet Staatshilfen, Fraport mit guten Nachrichten und Bechtle wächst stabil - BÖRSE TO GO
UBS kündigt überraschend den Garantievertrag - Credit Suisse Risiken geringer als erwartet
Die UBS beendet überraschend vorzeitig alle Staatshilfen, da die Risiken der Credit Suisse geringer als erwartet sind. Der Garantievertrag wurde zu heute gekündigt und alle Darlehen sind zurückbezahlt. Gute Nachrichten von Fraport. Das Geschäft am Standort Frankfurt hat sich im Juli deutlich erholt. Bechtle wächst weiter stabil und profitiert von steigender Nachfrage im Beratungs- und Projektgeschäft. Der Vorstand bestätigte die Prognose für 2023 und sieht eine Belebung im 2. Halbjahr.
Der Aktienhandel in Asien taucht am letzten Handelstag der Woche wieder ins Minus ab. Alle Benchmarks in der Region liegen tiefer, wobei die Verluste sich vor allem auf den chinesischen Markt fokussieren. Die Börse Tokio bleibt heute aufgrund eines Feiertages geschlossen. Der Terminmarkt präsentiert sich während der Asien-Sitzung schwach, beginnt sich aber zum Ende hin zu verbessern. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse aber immer noch -0,38 % tiefer bei 15.991 Punkten gehandelt.
Gestern morgen bot der Terminmarkt noch positiven Vorgaben und Frankfurt setzte diese am Donnerstag konsequent um. Alle deutschen Benchmarks konnten sich verbessern und wurden vom MDAX nach oben geführt, der um 1,10 % auf 28.334,22 Punkte stieg. Der DAX folgte dicht auf mit einem Plus von 0,91 % auf 15.996,52 Punkte. Über der psychologisch wichtigen Marke von 16.000 Punkten konnte sich der Blue Chip Index allerdings nicht etablieren. Der TecDAX erholte sich wieder und stieg um 0,59 % auf 3.157,07 Punkte, während der SDAX das Schlusslicht mit einem leichten Anstieg um 0,37 % auf 13.414,12 Punkte bildet.
Etwas zurückhaltender, aber dennoch im Gewinn schloss die Wall Street. Zum Ende stieg der Dow Jones Industrial Average Index am stärksten und war mit einem Plus von 0,15 % auf 35.176,15 Punkte bereits der Tagesgewinner, dicht gefolgt vom Nasdaq Composite Index, der sich leicht um 0,12 % auf 13.737,99 Punkte verbesserte. Der S&P 500 Index schloss leicht über dem Schlusskurs vom Mittwoch.
UBS kündigt Staatshilfen vorzeitig
Nur fünf Monate, nachdem die UBS (CH0244767585) die Credit Suisse mittels Notrechts übernommen hatte, kündigte die Großbank heute den Garantievertrag mit der Schweiz und zahlt alle Darlehen zurück. Das Land hatte der Bank die Übernahme von Verlusten in Höhe von 9 Mrd. Franken und Kredite in Höhe von 100 Mrd. Franken zugesichert. Nach Überprüfung der Risiken der Credit Suisse kam die UBS nun zu dem Schluss, dass die Staatshilfen nicht gebraucht würden. Für die Bereitstellung des Garantievertrages zahlt die UBS lediglich 40 Mio. Franken. Auch die Beträge, die die Credit Suisse selbst für die Bereitstellung von Liquidität zahlt, bewegen sich im nur im mittleren dreistelligen Millionenbereich, nachdem alle Darlehen zurückgezahlt wurden. Wenn die UBS jedoch nach fünf Monaten zu dem Schluss kommt, dass man die Staatshilfen überhaupt nicht benötigt, stellt sich die Frage, ob die staatliche Enteignung der Credit Suisse überhaupt notwendig war.
Gute Nachrichten von Fraport
Das Fluggeschäft in Frankfurt brauchte länger als ursprünglich erwartet, um sich wieder zu erholen. Insbesondere die Pannen im vergangenen Jahr sorgten dafür, dass die Fluggesellschaften erheblich weniger Passagiere über den Hub abfertigen konnten, als theoretisch möglich gewesen wären. In diesem Jahr läuft dagegen das meiste wieder rund und Fraport (DE0005773303) kann melden, dass man im Juli erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mehr als 6 Millionen Fluggäste abfertigen konnte. Ein Anstieg um knapp 20 % im Jahresvergleich, aber auch ein Plus von 13 % im Vergleich zum Juli 2019. Parallel dazu konnte der Standort Frankfurt sein Frachtaufkommen nicht nur halten, sondern leicht um 2 % im Jahresvergleich steigern. Betrachtet man alle aktiv von Fraport gemanagten Flughäfen, dann wurden 21,8 Millionen Fluggäste (+12 %) im Juli abgefertigt.
Bechtle wächst weiter stabil
Die Zahlen von Bechtle (DE0005158703) für das 2. Quartal bewegen sich im bekannten Rahmen. Der IT-Spezialist konnte im Juni Quartal den Umsatz um 6,5 % auf 1,51 Mrd. Euro steigern und erreichte ein Vorsteuerergebnis von 93,8 Mio. Euro, was 5,9 % über dem Vorjahresniveau liegt. Das Wachstum wurde allerdings einseitig vom Beratungs- und Projektgeschäft getragen. Der Bereich IT-Systemhaus & Managed Services verzeichnete einen Umsatzanstieg um 13,7 % auf 985 Mio. Euro, während das E-Commerce Geschäft um -4,8 % schrumpfte, nachdem die Kunden sich vor allem im vergangenen Jahr stark mit Produkten eingedeckt hatten. Der Vorstand bestätigte die bestehende Prognose für 2023 und geht nach wie vor davon aus, dass sich im 2. Halbjahr eine Belebung des Geschäfts ergeben wird.
Tagestermine
Am Nachmittag um 16:00 Uhr werden noch wichtige vorläufige Sentimentindikatoren aus den USA für den Monat August erwartet. Im Mittelpunkt steht der Index der 5-jährigen Inflationserwartungen der Universität Michigan. Die Prognose lautet auf einen unveränderten Stand von 3,0 %. Beim Verbrauchervertrauen wird hingegen ein leichter Rückgang von 71,6 auf 71,0 Punkte prognostiziert.
11.08.2023 - Mikey Fritz
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