
Der Erfolgskurs von Berkshire Hathaway setzt sich mit Rekordgewinnen fort, doch es bleiben offene Fragen über hohe Barbestände.
Berkshire Hathaway erlaubt sich keine Blöße
Einmal mehr konnte Warren Buffets Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway beeindruckende Zahlen aus dem Hut zaubern. Im vergangenen Quartal steigerte sich der operative Gewinn um satte 71 Prozent bis auf 14,5 Milliarden US-Dollar. Besonders die Versicherungssparte steuerte dazu viel bei. Dort stiegen die Einnahmen um gut 300 Prozent bis auf 3,4 Milliarden Dollar.
Profitieren konnte die Versicherungssparte auch von den wachsenden Barbeständen bei Berkshire Hathaway (US0846707026). Jene parkt das Unternehmen nur allzu gerne bei US-Staatsanleihen mit kurzfristiger Laufzeit, und dort gingen die Renditen zuletzt spürbar in die Höhe. Die Kapitalerträge der Sparte verbesserten sich dadurch um 48 Prozent bis auf 4,1 Milliarden Dollar. Allerdings bleiben bezüglich der steigenden Barreserven auch offene Fragen. Es ist das zehnte Quartal in Folge, dass es bei Berkshire hier aufwärts geht.
Mittlerweile hat der Konzern seine Cash-Position bis auf 334 Milliarden Dollar ausgebaut. Spekulationen, dass man sich von Aktien abwenden und auf einen Crash vorbereiten würde, tritt Warren Buffet in seinem Brief an die Aktionäre entschieden entgegen. Die große Mehrheit des Geldes bleibe in Aktien investiert und daran werde sich auch nichts ändern. Eine Erklärung dafür, warum die Barbestände derart ausgebaut wurden, lieferte Buffet allerdings nicht. Beobachter vermuten, dass er das Portfolio bereinigen und seinem designierten Nachfolger Greg Abel ein aufgeräumtes Haus zu übergeben gedenkt.
Berkshire Hathaway bleibt flexibel
Im „Handelsblatt“ wird die Seit Jahren mit Berkshire Hathaway zusammenarbeitende Unternehmensberaterin Zypora Kupferberg mit den Worten zitiert, dass Warren Buffet mit seiner Strategie auf eine größtmögliche Flexibilität setze. Der Konzern sei damit für die wachsende Anzahl an Krisen gerüstet und könne zudem schnell zukaufen, wenn sich dafür Gelegenheiten ergeben. Das würde zu Warren Buffets Ansatz passen. Die Investorenlegende gilt als Stock Picker, wählt also vergleichsweise wenige Titel aus, die dann aber mit besonders beeindruckenden Kursgewinnen punkten können. In der Vergangenheit äußerte sich Buffet auch das eine oder andere Mal skeptisch zur gängigen Empfehlung, ein Portfolio möglichst breit zu streuen.
Was genau seine aktuelle Strategie sein mag, bleibt für den Moment aber sein Geheimnis. Die Märkte werden weiterhin sehr genau hinschauen. Ein Investment von Berkshire Hathaway im großen Stil hat an sich schon das Potenzial, Kurse nach oben zu bewegen. Die Investmentgesellschaft war es auch, welche schon vor vielen Jahren BYD ins Rampenlicht rückte, als selbst an der Börse die meisten von dem chinesischen Autobauer noch nie etwas gehört hatten. Mittlerweile wurden die Anteile drastisch reduziert, dies allerdings mit geradezu unverschämt hohen Gewinnen.
Grundsätzlich scheint Buffet weiterhin auf der Suche nach Übernahmeoptionen zu sein, ist dabei aber ausgesprochen wählerisch. Das sorgt unter Aktionären durchaus immer mal wieder für Kritik. Mit den nun vorgelegten Zahlen gibt der Erfolg ihm aber ein weiteres Mal recht. Das bekommt auch die eigene Aktie zu spüren.
Die Berkshire Hathaway-Aktie legt weiter zu
Die unbezahlbare A-Aktie von Berkshire Hathaway konnte zuletzt zwar keine Rekorde aufstellen. Dies gelang aber mit der deutlich erschwinglicheren B-Aktie, welche am Freitag oberhalb von 460 Euro ein neues Allzeit-Hoch etablieren konnte. Bei Handelsschluss standen 461,55 Euro auf dem Ticker und damit 21,5 Prozent mehr als noch vor zwölf Monaten. Der Erfolgskurs scheint sich also auch an der Börse fortzusetzen.
Anfällig bleibt das Papier allerdings für allgemeine Krisen, worauf auch Buffet selbst hinweist. Warnungen spricht er zudem für die amerikanische Demokratie aus, welche derzeit wahrscheinlich mehr denn je unter Druck gesetzt wird. Die neue Führung fordert die Investorenlegende dazu auf, weiterhin für eine stabile Währung zu sorgen und das Vertrauen in selbige aufrechtzuerhalten. Ob diese Worte im Weißen Haus Gehör finden werden, darüber lässt sich aber nur spekulieren.
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24.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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